Harburg. Seit zwei Monaten legt ein unbekannter Täter immer wieder Feuer – vor allem im Umfeld der TU. Am Wochenende war er wieder unterwegs.

Seit fast zwei Monaten werden in Harburg immer wieder Mülltonnen, Bauwagen, Schrottfahrzeuge und erst am Freitagnachmittag ein Dixi-Klo angezündet. Nur dem schnellen Eingreifen der Feuerwehr, Polizei und Passanten ist es zu verdanken, dass es bisher nicht zu schlimmeren Bränden gekommen ist. Am Wochenende waren die Einsatzkräfte erneut gefordert.

Brandserie in Harburg: Passanten verhindern Übergreifen der Flammen

Am Sonnabend brannte es um kurz nach 22 Uhr im Harburger Binnenhafen. Wieder war es Passanten zu verdanken, dass sich das Feuer nicht auf weitere Mülltonnen und einen Dachüberhang aus Holz ausbreiten und so ein mutmaßlicher Hausbrand abgewendet werden konnte. Sie bemerkten den brennenden Müllkübel und zogen ihn geistesgegenwärtig zwischen mehreren weiteren Mülltonnen aus Plastik auf die offene Straße, wo die Feuerwehr ihn schließlich gefahrlos ablöschen könnte.

Feuerserie Harburg
In der Zitadellenstraße in Harburg brannte eine Mülltunne die unter einem Dachvorsprung aus Holz stand. Zwei Passanten zogen die Tonne zwischen anderen hervor und auf die offene Straße. © HA | LENTHE-MEDIEN

Nur rund eine Stunde später gegen 22.55 Uhr bemerkten Anwohner der Technischen Universität Hamburg an der Ecke Kasernenstraße einen weiteren brennenden Müllbehälter. Noch vor Eintreffen der Feuerwehr konnten sie das Abfallgefäß löschen.

Immer wieder brennt es vor allem im Umfeld der Uni in Harburg

Bereits dreimal innerhalb von vier Wochen brannten nun Mülleimer, die in unmittelbarer Nähe zur Uni-Mensa aufgestellt wurden. Die Schäden, beispielsweise ein durch Hitze geborstenes Fenster, sind bisher nur notdürftig geflickt. Gestern Abend konnte eine starke Hitzeausbreitung verhindert werden.

Anders in der Lühmannstraße, wo die Freiwillige Feuerwehr Eißendorf fast zeitgleich anrücken musste. Auf einem Parkplatz standen zwei Mülltonnen im Vollbrand. Die Brand drohte auf Buschwerk überzugreifen, die Flammen lodern mehrere Meter hoch in den Nachthimmel. Unter Atemschutz und mit Mistgabeln wurde der Brand abgelöscht.

Erfolglose Fahndung nach Brandstiftungen

Nach einem scheinbar schnellen Ermittlungserfolg Mitte August, bei dem ein 35-jähriger Krankenhausmitarbeiter ins Blickfeld der Ermittler geriet, tappt die Polizei offenbar weiter im Dunkeln. Der Verdacht gegen den Krankenhausangestellten konnte nicht erhärtet werden, erklärte ein Polizeisprecher in der vergangenen Woche.

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Anfang September war die Polizei dem oder den Brandstiftern offenbar dicht auf den Fersen. Den Brand einer Mülltonne vor einer Schule in der Kerschensteinerstraße bemerkten Zivilfahnder und konnten ihn noch in der Entstehung löschen. Dennoch gibt es offenbar bisher kaum Zeugenhinweise zu den Bränden. Auch am Sonnabendabend verlief eine Nahbereichsfahndung mit mehreren Streifenwagen erfolglos, wie ein Sprecher das Lagezentrums am Sonntagmorgen mitteilte.