Hamburg. Auf der Alten Elbbrücke fahren in der Regel höchstens Fahrräder. Beim Dreh eines ZDF-Krimis gab es jetzt jedoch spektakuläre Verfolgungsjagden.

Normalerweise fährt kein Auto auf der Alten Harburger Elbbrücke. An normalen Tagen gehört die historische Stahlbogenbrücke den Fahrradfahrern und Fußgängern. Doch Donnerstagnachmittag änderte sich das Bild schlagartig. Ein Dutzend Autos, Motorräder und ein Fahrrad im Begegnungsverkehr. An den Brückenportalen stehen sogenannte Filmblocker und schicken Passanten den Umweg über die Brücke des 17. Juni.

Auf der Brücke verfolgt ein Mercedes einen Radfahrer im rasanten Tempo, inklusive waghalsiger Überholmanöver und mittendrin Natalia Wörner, die als Kriminalkommissarin Jana Winter sicher ihren Dienstwagen durch die Wagenkolonnen manövriert. Neben ihr die Schauspielerin Mariella Aumann, die offenbar im neusten Kriminalfilm aus Flensburg die wichtige Zeugin Lea Hansen spielt

ZDF-Krimi mit Natalia Wörner auf der Alten Elbbrücke – Dreh mit rasanten Verfolgungsjagden

Dazwischen jede Menge Fahrzeuge, auf denen Kameras montiert sind und die immer wieder die gleiche Szene aus verschiedenen Perspektiven aufzeichnen. Zahlreiche Harburg-Wilhelmsburg-Pendler schauten bei den Dreharbeiten zu. „Das war eng, fast hätte Natalia mit der Kamera am Wagen ein anderes Auto touchiert“, sagt ein Mann, der schon längere Zeit die Dreharbeiten von der Nachbarbrücke beobachtet.

Mehr ist nicht zu sehen und auch über den Inhalt des ZDF-Krimis der Reihe „Unter anderen Umständen“ ist bisher nicht viel bekannt. Der Arbeitstitel der 24. Episode lautet „Die einzige Zeugin.‘“ Die Alte Harburger Elbbrücke wird vom Filmteam dafür vermutlich nach Flensburg in Schleswig-Holstein verlegt. Denn dort ermittelt Natalia Wörner seit dem 16. Film der Reihe für ihre Fälle mit psychologischem Spürsinn, vorher war ihr Einsatzgebiet die Region rund um Schleswig. Doch eins haben alle Falle gemein, sie muss sich immer wieder gegen ihre männlichen Kollegen und deren Vorurteile durchsetzen.

ZDF: Alte Elbbrücke wird gerne für Dreharbeiten genutzt

„Ich empfinde die Qualität der Reihe in ihrer Purheit. Es wird auf vieles verzichtet, was in anderen Krimiformaten auf einmal im Vordergrund steht, kriminaltechnisches Equipment und die Flüchtigkeit der Großstadt zum Beispiel“, sagte Natalia Wörner als Hauptdarstellerin einmal zu ihrem Engagement in der Filmreihe. „Bei uns stehen die Charaktere im Zentrum und die Fälle werden in ihrer Eigenwilligkeit gewürdigt, nichts ist austauschbar oder beliebig.“

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Viele Krimiserien werden in Hamburg produziert und nachträglich in eine andere Stadt verlegt. „Das geschieht häufig aus Kostengründen, denn hier sind die meisten Produktionsfirmen ansässig“, erklärt Matthias Röhe, der regelmäßig Dreharbeiten mitverfolgt und seine Erlebnisse in Büchern veröffentlicht. „Dabei war die Alte Harburger Elbbrücke auch schon bei ‚Morden im Norden‘ oder bei ‚Nord Nord Mord‘ als Kulisse im Einsatz. Dann liegt die Brücke kurzerhand in Lübeck oder gar auf Sylt“, so Röhe. Das falle in der Regel gar nicht auf und die Harburger Brücke mit ihren klassischen Formen und den Rasenflächen an der Elbe direkt unter dem Brückenkörper, seien perfekte Leichenfundorte, gerade im Nebel.

Die Erstausstrahlung des Films ‚Unter anderen Umständen – Die einzige Zeugin‘ wird voraussichtlich im Oktober des kommenden Jahres im ZDF erfolgen.