Harburg. Anderer Wirt, anderes Flair: Gäste des „Bei Rosi“-Nachfolgers konnten bislang nur Getränke zu sich nehmen. Das dürfte sich nun ändern.
- Hafenkneipen waren schon immer etwas Besonderes: Ein Flohmarkt voller Lebensläufe, komplett verschieden und nie erwartbar
- „Bei Rosi“ im Harburger Binnenhafen war da keine Ausnahme – auch Schlagersänger Gunter Gabriel kehrte hier gerne ein
- Inzwischen hat ein neuer Wirt übernommen und hat viele neue Pläne für die nun sehr moderne Bar
Viel erinnert nicht mehr an die alte Harburger Hafenkneipe „Bei Rosi“ am Dampfschiffsweg. Wie der Harburger Binnenhafen hat auch sie ein neues, modernes Gesicht bekommen.
Vor gut einem halben Jahr hat Carlos Santos Mateus die renovierungsbedürftige Kneipe von Rosis Tochter Rosita erworben. „Ich habe erst einmal einen Schock bekommen, wie heruntergekommen alles war“, sagt Mateus. Nach einer Grundsanierung entstand die Bar „Navio Terraço“.
Kult-Kneipe „Bei Rosi“ im Binnenhafen: Im „Navio Terraço“ gab‘s bislang nur Getränke
Alles sei zugemüllt gewesen, erinnert sich der neue Inhaber. Er habe monatelang aufgeräumt. Am 15. Juni startete der Betrieb, aber aktuell sind im Navio nur Getränke erhältlich. „Ich warte auf einen neuen, stärkeren Stromanschluss, um die Küche nutzen zu können“, sagt der Gastwirt mit portugiesischen Wurzeln. Das ist offenbar inzwischen erledigt: Die neue Küche werde aktuell eingebaut, teil Mateus auf Abendblatt-Nachfrage mit.
Der leistungsschwache Stromanschluss war schon bei Rosi ein Problem. „Wenn ein Gast einen Glühwein bestellt hatte und gleichzeitig jemand Pommes und Currywurst essen wollte, kam die Frage von der Theke, wer zuerst bedient werden soll“, sagt Sönke Hansen, in Harburg besser bekannt als „Kult DJ Sönke“. „Auch die Wurst und Pommes konnten nur nacheinander zubereitet werden“, ergänzt seine Begleiterin Heidi Draheim.
Abends sind Gastraum und Terrasse in blaues Licht getaucht
Die beiden sitzen gemütlich auf der neu gestalteten Terrasse und sind mit dem Ergebnis zufrieden. „Das hier ist ein ganz anderer Stil, aber nach einer Stunde habe ich mich daran gewöhnt“, sagt Hansen. „Es ist hier draußen sehr schick geworden, und auch der Innenbereich ist ganz toll gemacht.“ Draheim stimmt zu und kündigt an: „Ich werde hier bestimmt einmal meinen Geburtstag feiern.“
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Tagsüber dominieren im Außenbereich Grautöne. Abends sind der Gastraum und die Terrasse in blaues Licht getaucht, ganz im Stil der Bar Lisboa, die Mateus an der Wilstorfer Straße betreibt. Am Dampfschiffsweg runden ein moderner Brunnen, rote Scheinwerfer, drei weiß beleuchtete schwarze Torbögen als Terrasseneingang und eine zweite, kleinere Bar den Außenbereich ab.
Neue Bar im Binnenhafen: Ein Restaurant will der neue Wirt nicht betreiben
Als „Eventlocation“ bezeichnet der Gastwirt seine Schankwirtschaft, nimmt aber noch keine Reservierungen, etwa für Familienfeiern, an. Denn noch ist nicht alles fertig. Nun wird die Küche eingebaut. Ein Restaurant will Mateus aber nicht betreiben: „Currywurst und Pommes müssen sein, so wie früher. Dazu wird es ein paar Tapas geben.“
Auch wenn sich das Angebot derzeit noch auf Getränke beschränkt und Carlos Santos Mateus, unterstützt durch eine Aushilfskraft, weitgehend allein den Laden schmeißt: Er ist mit den ersten Wochen zufrieden: „Ich habe hier schon viele nette Leute kennengelernt, darunter auch einige Stammgäste von ‚Bei Rosi‘.“