Harburg. Wakeboard- und Wasserski-Anlage am Neuländer See ist perfekt für Anfänger und Profis. Aber Achtung: Diesen Fehler sollte keiner machen.
- Bester Tipp für Anfänger: Zwei Wasserski sind weniger kippelig als ein Wakeboard
- Die Profis vor Ort machen Anfängern Mut: „Irgendwann macht es Klick!“
- Das Bar-Restaurant Eisvogel liegt direkt neben der Anlage und lädt zum Klönen und Chillen ein
Der junge Mann sitzt in der Hocke auf der Startrampe der Neuländer Wasserskianlage, das Zugseil in der Hand. Wenige Sekunden später zieht sich das Seil stramm und ihn mit einem Ruck ins Wasser des Baggersees.
Doch bevor er sich aufrichten kann, hat seine erste Skifahrt ein Ende – die Sportart wechselt vom Gleiten zum Schwimmen. Mit dieser Erfahrung ist er nicht allein. „Die meisten Anfänger kommen noch bis unter das Seil. Das sind um die 40 Meter“, sagt Hendrik Manthey, Betriebsleiter der Anlage. „Andere schaffen auf Anhieb eine Runde.“
Wakeboarden im Hamburger Süden: Am Neuländer Baggersee ist Monty der Chef
Bei gutem Wetter starten täglich 30 bis 40 absolute Anfänger ihr sportliches Abenteuer bei Wasserski & Wakeboard Hamburg am See in Neuland. Sie können für 42 Euro ein Zwei-Stunden-Ticket kaufen und nach einer kurzen Anweisung mit den anderen loslegen.
Manthey empfiehlt, noch 10 Euro draufzulegen und den Anfängerkurs zu buchen (Sa. oder So. 10 bis 12 Uhr): „Die Anzahl der Teilnehmer ist begrenzt, sodass man schneller wieder drankommt. Außerdem lassen wir, je nach Niveau der Leute, den Lift etwas langsamer laufen.“
Wer sich an den Start begibt, sollte mindestens 80 Meter schwimmen können
Die Standardgeschwindigkeit des Lifts, der die Wasserski- und Wakeboardfahrer über eine 850 Meter lange Schleife zieht, liegt im Normalbetrieb bei Tempo 30. Die Anfängergeschwindigkeit beträgt etwa 26 Kilometer pro Stunde. „Der Zug ist dann geringer“, sagt Manthey, den alle nur Monty nennen. „Am Anfang lässt sich die Fahrt nicht so leicht kontrollieren. Bei reduzierter Zugkraft gibt die Anlage falsche Bewegungen nicht so stark wieder.“
Wer sich das erste Mal über das Wasser ziehen lässt, sollte dazu Ski wählen, rät Monty. „Das Wakeboard sieht zwar cooler aus, aber da ist mehr Balance gefragt. Man kann mit ihm in alle Richtungen kippen, mit Ski dagegen nur nach vorn oder hinten.“ Wenn aus der Fahrt ein Bad wird, werden die Ski oder das Wakeboard schwimmend angeschubst und vor sich her geschoben – wer sich an den Start begibt, sollte mindestens 80 Meter schwimmen können. Dann ist das Ufer erreicht.
Gerade Anfänger lehnen sich zu stark in den Rücken
Damit der Rückweg auf dem mit Schotterweg am See nicht zu steinig wird, sollten die Wassersportler Badelatschen bei sich tragen. Die müssen mitgebracht werden, ebenso Badesachen und ein Handtuch. Die eigentliche Ausrüstung wird gestellt.
Wieder am Steg der Startrampe angelangt, gilt es je nach Besucheraufkommen einige Minuten zu warten, bis der nächste Versuch starten kann. Im Grunde sei der Start beim Wasserskifahren ganz einfach, sagt Monty: „Man geht in die Knie und steht nach ein paar Metern auf. So wie man es am Boden auch machen würde.“ Der kleine Unterschied: Dieser Boden schwankt. Und das Zugseil will gehalten werden. „Viele Leute lehnen sich zu stark in den Rücken. Dann fallen sie nach hinten. Wer das am Boden tut, fällt auch.“
Die meisten schaffen schon in den ersten zwei Stunden ihre erste volle Runde
Manthey schätzt, dass rund 70 Prozent der Anfänger es schaffen, in den ersten zwei Stunden mindestens eine Runde auf dem Baggerteich zu drehen. Allen anderen macht er Mut: „Manche Anfänger, die keine einzige Runde hinbekamen, sind wiedergekommen, und plötzlich machte es klick.“ Dabei kommt es weniger auf das Alter an: Die Jüngsten preschen im Vorschulalter über den See, auf Kneeboards (Wakeboards, die kniend gefahren werden). Der älteste Stammgast ist 74 Jahre alt.
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Das Bar-Restaurant Eisvogel liegt direkt neben der Anlage
Wer den Wasserski beherrscht, kann beim nächsten Mal auf ein „Beginnerboard“ umsteigen. Es ist mit Laschen ausgestattet, aus denen man im Falle eines Falles leicht herausschlüpfen kann. Fortgeschrittene verwenden dagegen Bretter mit festen Bindungen, damit die Boards an den Füßen bleiben, wenn sie in der Luft herumgewirbelt werden.
Wer lieber abhebt, um über den See zu gleiten, kann einen Foil-Kurs absolvieren. „Foilen“ lässt sich mit Boards, die sich aus dem Wasser heben. Sie gleiten auf einem Schwert (Foil) durch das Wasser. Ein Balanceakt für Fortgeschrittene.
Zwei Festangestellte, Inhaber Siegfried Weckler und 25 bis 30 Aushilfskräfte sorgen dafür, dass der Betrieb läuft am Neuländer Baggersee. Das Bar-Restaurant Eisvogel direkt neben der Liftanlage hält Stärkungen für die Wassersportler, für deren Begleiter und sonstige Schaulustige bereit.
Bei Sommerwetter brummt hier wie dort das Geschäft. Gerade an Wochenenden. Man müsse vor der Fahrt dann schon einmal ein paar Minuten in der Schlange stehen, sagt Hendrik Manthey. „Unter der Woche und außerhalb der Ferienzeit verteilen sich die Gäste über die Woche. Bei uns geht es entspannt zu.“
Wakeboard fahren in Hamburg: Wer spontan kommt, muss auf freie Slots hoffen
Die Neuländer Wasserskianlage ist von April bis Oktober in Betrieb und hat werktags leicht variierende Öffnungszeiten. In der ersten Julihälfte wird montags bis donnerstags von 15 bis 21 Uhr gefahren, freitags von 14 bis 20 Uhr. In der zweiten Hälfte (ab 17. Juli) startet die Anlage bereits zwei Stunden früher. Am Wochenende können Besucher im Juli und August von 12 bis 20 Uhr ihre Runden drehen. Die Tickets werden online unter wasserski-hamburg.de/ticket-buchen/ für bestimmte Slots gebucht. Wer spontan kommt, muss auf Buchungslücken hoffen.
Anfängerkarten inklusive Neoprenanzug, Weste, Wakeboard oder Ski und Einweisung kosten für Erwachsene (ab 18 Jahren) 42 Euro mit Wasserski und 49 Euro mit Wakeboard. Jugendliche zahlen jeweils fünf Euro weniger. Das Tagesticket kostet Erwachsene 62/73 Euro, Jugendliche 52/63 Euro. Hinzu kommen einmalig 3 Euro für ein elektronisches RFID Armband, das bei weiteren Besuchen wieder benutzt werden kann.