Neugraben. Drittliga-Frauen initiieren nächste erfolgreiche Spendenaktion. Wie der Aufsteiger trotz dreier Niederlagen zwei Punkte sammelte.

  • Die Frauen vom Volleyball-Team Hamburg sind mit drei Niederlagen in die neue Saison der Dritten Liga Nord gestartet.
  • Neben dem Spielfeld engagiert sich der Aufsteiger für soziale Benachteiligte. Nicht zum ersten Mal sammelt er Lebensmittel für die Tafel Neuwiedenthal.
  • Heimspiele in der CU-Arena in Neugraben werden regelmäßig mit Aktionen begleitet: die nächsten Termine sind der 22. und 28. Oktober.

„Es ist uns klar, dass wir immer mal ein Spiel verlieren werden“, sagte Trainer Gerd Grün vom Volleyball-Team Hamburg (VTH) nach der deutlichen 0:3 (22:25, 16:25, 8:25)-Heimniederlage gegen den Eimsbütteler TV II. Keine große Überraschung, konnten vier von zwölf Spielerinnen wegen Verletzungen oder Krankheiten beim Aufsteiger in die Dritte Liga doch nicht dabei sein. Beispielsweise fehlten Stammlibera Sophia Bock und Mittelblockerin Antonia Mahic. Die langfristigen Erwartungen bleiben aber hoch gesteckt bei den Volleyballfrauen aus Neugraben.

In den beiden ersten Auswärtsspielen gab es zwei 2:3-Niederlagen, verbunden mit je einem Punkt für das Erreichen des Tiebreaks. Das sportliche Ziel für die neue Saison 2023/2024 ist der Klassenerhalt; nicht mehr, aber auch nicht weniger. Den Aufstieg in die Dritte Liga haben sich die Frauen des VT Hamburg nicht sportlich erkämpft, er ist ihnen praktisch in den Schoß gefallen. „Aber auch nur, weil wir uns als einziger Nordverein um einen Platz in der Dritten Liga beworben haben“, widersprach Gerd Grün dieser einseitigen Sichtweise.

Volleyball-Team Hamburg will mit jungen Talenten möglichst hochklassig spielen

„Es ist unsere Philosophie, mit jungen Spielerinnen so hochklassig wie möglich zu spielen, um sie bestmöglich weiterzuentwickeln“, begründete er den Schritt. So habe man seitens des Stammvereins Hausbruch-Neugrabener Turnerschaft (HNT) folgerichtig auch die Chance ergriffen, in die nominell Dritte Liga, die faktisch die vierthöchste nationale Spielklasse ist, aufzusteigen.

Vorher hatte der Deutsche Volleyball-Verband die 2. Bundesliga Pro eingeführt, die wie die 1. Liga eingleisig mit Mannschaften aus dem gesamten Bundesgebiet spielt. Damit soll den Vereinen die Möglichkeit gegeben werden, sich professioneller aufzustellen und die Leistungslücke zwischen 1. und 2. Bundesliga zu verringern.

Im vereinseigenen Leistungszentrum wird vorbildliche Jugendarbeit geleistet

„Wir haben uns als Mannschaft vor der Saison noch einmal verjüngt, nachdem uns mit Daniela Eixenberger und Christin Adam unsere erfahrensten Spielerinnen verlassen haben“, betonte Gerd Grün, dass das VT Hamburg weiterhin auf seine vorbildliche Jugendarbeit mit dem vereinseigenen Leistungszentrum setzten wird.

Der Trainer ist überzeugt davon, dass vereinseigene Nachwuchsförderung und Leistungssport im Erwachsenenbereich miteinander vereinbar sind. „Wir hatten heute trotz aller personellen Schwierigkeiten den Gegner im ersten Satz am Rande einer Niederlage. Danach haben uns allerdings die Kräfte und damit auch die Konzentration verlassen.“ Besonders im dritten Satz, als die Gäste zwei Serien von 5:0 Punkten und am Ende 16 Matchbälle hatten.

Dass es personell noch einmal so eng werden könnte wie zum Saisonstart, hält Grün für ausgeschlossen: „Ab dem dritten Spieltag dürfen wir auch Spielerinnen aus einer unserer beiden Landesligamannschaften einsetzen. Besonders die Dritte Damen von Trainer Helmut von Soosten, der auch das Leistungszentrum leitet, ist gespickt mit talentierten Nachwuchskräften, die uns jederzeit helfen können.“

Frauen aus Neugraben sammeln zwei Punkte in zwei Auswärtsspielen

Auch der Start in die neue Saison war für die Frauen aus Neugraben bis zur Niederlage gegen Eimsbüttel II erfolgversprechend verlaufen. Im Wettbewerb um den Volleyball-Nordpokal unterlagen sie der ersten Frauenmannschaft des ETV, die in der 2. Bundesliga Pro spielt, zwar ebenfalls mit 0:3, aber mit jeweils knappen Satzergebnissen.

VT Hamburg Neugraben
Die Drittligadamen vom VT Hamburg (blaue Trikots) verlieren in Neugraben mit 0:3 gegen Eimsbüttel II. © HA | Günther Bröde

In ihrem ersten Drittligaspiel holten sie immerhin einen Punkt beim 2:3 bei der SG Einheit Zepernick in Brandenburg. Das Gleiche – ebenfalls eine 2:3-Niederlage mit einem Punkt für das Erreichen des Tiebreaks – gab es im zweiten Auswärtsspiel beim SC Potsdam III. Jetzt folgen zwei Heimspiele in der CU-Arena in Neugraben: am Sonntag, 22. Oktober, um 14 Uhr, gegen Berlin-Brandenburg II sowie am Sonnabend, 28. Oktober, um 19 Uhr gegen USV Halle.

VT Hamburg: Erst die Liga halten, dann nächste Saison sportlich durchstarten

Erst einmal die Liga halten und nächste Saison sportlich durchstarten, so stellt sich auch Thomas Brabandt die Entwicklung beim VT Hamburg vor. Der Mann kümmert sich beim VT Hamburg besonders um das Sponsoring und Marketing. Um den Volleyballsport mehr in das Bewusstsein zu rücken, hat er sich zum Ziel gesetzt, „möglichst jedes Drittliga-Heimspiel mit einer Sonderaktion zu begleiten“.

Ein Beispiel: Gemeinsam mit Hauptsponsor Edeka Meibohm hatten die Volleyballerinnen wieder zu Spenden zugunsten der Neuwiedenthaler Tafel aufgerufen. Wer haltbare Lebensmittel zum Spiel mitbrachte oder zuvor bei Edeka in Neugraben eine Spendentüte gekauft hatte, erhielt Freikarten. Viele der rund 200 Zuschauer beteiligten sich an der Aktion.

Spendenaktion: Alle Lebensmittel gehen an die Tafel Neuwiedenthal

„Wir führen diese Aktion jetzt schon zum zweiten Mal gemeinsam durch und sind begeistert von der Resonanz“, sagte Thomas Brabandt. „Zusätzlich zu den gespendeten Lebensmitteln hat die Tafel Neuwiedenthal für ihre Kunden auch 150 Freikarten erhalten.“

Weitere Sonderaktionen für die nächsten Heimspiele sind in Planung, etwa ein Studententag, an dem Studierende aus der Region in die CU-Arena eingeladen werden. Oder eine gemeinsame Aktion mit den Grundschulen der Region mit einem Volleyballturnier und Besuch eines Drittliga-Heimspiels.

Volleyball-Team: Heimspiele in der CU-Arena sollen zum Event werden

Auch einen sogenannten Vereinstag, an dem Mitglieder benachbarter Sportvereine ohne Eintritt in die CU-Arena kommen, hat Thomas Brabandt auf seinem Zettel. Selbst das Konzert einer Musikband vor, während oder auch nach einem Heimspiel sei angedacht. Die Volleyballfans aus dem Raum Süderelbe – und nicht nur diese – dürfen also gespannt sein.