Winsen. Internationale Gäste setzen Akzente beim 20. Jugendhandballturnier in Winsen. Zwei Top-4-Platzierungen für Gastgeber. Es soll weitergehen.

Die litauischen Gäste von ULA Varena sind der erfolgreichste Verein beim 20. internationalen Jugendhandballturnier in Winsen. Mit zwei Turniersiegen und einem dritten Platz beim Elbe-Masters trugen die männlichen Mannschaften aus dem Baltikum maßgeblich zum Erfolg bei. Im letzten von 152 Spielen an drei langen Turniertagen, dem Endspiel der männlichen A-Jugend am Pfingstmontag in der Winarena, ging es gegen Green Park Aalsmeer um den Status der Nummer eins beim Jubiläumsturnier, auf das alle Beteiligten seit 2019 hatten warten müssen.

ULA Varena aus Litauen schafft zwei Turniersiege und einen dritten Platz

In den Endspielen der fünf weiteren Altersklassen zuvor hatten die Niederländer aus Aalsmeer jeweils einen ersten und zweiten sowie zwei dritte Plätze beleget. Im A-Jugend-Finale legten sie einen 4:0-Blitzstart hin. Das spielstarke Varena ließ sich aber nicht aus der Ruhe bringen, verkürzte, gestützt auf einen starken Torhüter, der schon im Siebenmeterwerfen des Halbfinales keinen Ball durchgelassen hatte, Tor um Tor. Nach der ersten Halbzeit führten die Litauer 5:4, nach 20 Spielminuten bejubelten sie gemeinsam mit den Vereinskameraden von der Tribüne einen 8:5-Sieg.

Hauptorganisator Malte Staiger (rechts) übergibt der weiblichen B-Jugend von Green Park Aalsmeer den Siegerpokal.
Hauptorganisator Malte Staiger (rechts) übergibt der weiblichen B-Jugend von Green Park Aalsmeer den Siegerpokal. © HA | Markus Steinbrück

Dreimal in Folge – 2020, 2021 und auch 2022 – war das Jugendturnier der HG Winsen coronabedingt ausgefallen. Nun startete das Orgateam um Malte Staiger einen neuen Versuch und wurde für seinen enormen Aufwand belohnt. „Ja, wir sind zufrieden“, sagte Staiger entschieden. „Das Turnier war friedlich, es ist alles gut gelaufen und wir hatten gute Stimmung.“ Auch die Rückmeldungen aus den Vereinen, darunter 16 Mannschaften aus dem europäischen Ausland und viele, die erstmals den Weg nach Winsen gefunden hatten, hätten ihn in dieser Auffassung bestärkt.

Malte Staiger spricht von „super Turnier“ und bedankt sich auch bei 765 Teilnehmern

„Alles in allem glaube ich, dass wir ein super Turnier hingelegt haben“, so Malte Staiger. Bei der Siegerehrung bedankte sich der 50-Jährige nicht nur bei Helfern, Sponsoren und weiteren Unterstützern, sondern auch bei den 765 Teilnehmern dafür, „dass Ihr dieses Turnier zum schönen Erfolg gemacht habt. Ich hoffe, dass Ihr nächstes Jahr beim 21. Elbe-Masters wieder dabei seid. Ich freue mich drauf.“

Ganz nah dran in der IGS Roydorf: Spielerinnen und Spieler der HSG Elbvororte unterstützen ihre männliche A-Jugend.
Ganz nah dran in der IGS Roydorf: Spielerinnen und Spieler der HSG Elbvororte unterstützen ihre männliche A-Jugend. © HA | Markus Steinbrück

Stimmungsmäßig nicht als Nachteil erwies sich das erforderliche Ausweichen auf zwei Roydorfer Hallen, da die BBS-Sporthalle mit Flüchtlingen belegt ist. Weil es in der IGS und im Luhe-Gymnasium keine Tribüne gibt, waren die Spielerinnen und Spieler anderen Mannschaften ganz dicht dran am Spielfeld. „Das war zwar grandios eng, hat die Stimmung aber noch intensiver gemacht“, berichtet Malte Staiger, der die Anwohner am Rämenweg lobte. „Ich wundere mich, dass es bei der Lautstärke auf dem Parkplatz der IGS keine Beschwerden gegeben hat.“

Schiedsrichterinnen direkt vom Zweitligaspiel in Rödertal zum Elbe-Masters

Insgesamt neun Schiedsrichtergespanne leiteten die 152 Spiele, darunter mit Birgit Tarka und Laura Bley aus Schlüchtern auch ein Gespann, das am Sonnabend in der 2. Frauen-Bundesliga beim HC Rödertal im Einsatz gewesen war, sowie ein männliches Gespann mit Drittliga-Status. Laura Bley ist die Ehefrau von Dominik Bley aus Hessen, der seit 2013, also seit zehn Jahren, die Einsätze der Referees beim Elbe-Masters koordiniert. Als Lokalmatadoren pfiffen Christian Plitzko und Thorsten Rieckmann.

Sportlichen Grund zur Freude gab es aus Gastgeber-Sicht vor allem über zwei weibliche Teams. Die C-Jugend verlor das Spiel um Platz drei hauchdünn mit 12:13 nach Verlängerung gegen Aalsmeer, die A-Jugend erkämpfte sich mit 10:9 gegen HV Blerick (Niederlande) den Bronzerang. Beide sind in den kommenden Wochen in Relegationsspielen zur Landesliga gefordert.

C-Jugend verliert in letzter Sekunde der Verlängerung das Spiel um Platz drei

„In der letzten Sekunde der Verlängerung zu verlieren, ist ärgerlich. Dann lieber im Siebenmeterwerfen“, sagte C-Jugend-Trainerin Birgit Händel. Als Gruppendritter einer Fünfergruppe schaltete Winsens C-Jugend im Viertelfinale die TSG Offenbach-Bürgel aus (11:2), um im Halbfinale deutlich am späteren Sieger VfL Herford zu scheitern (3:20).

Nachwuchsspielerinnen der HG Winsen fungierten als Einlaufkinder, hier an der Hand der weiblichen A-Jugend.
Nachwuchsspielerinnen der HG Winsen fungierten als Einlaufkinder, hier an der Hand der weiblichen A-Jugend. © HA | Markus Steinbrück

Eine sehr gute Vorrunde mit Siegen gegen die späteren Finalisten Bürgel (7:6) und Sundern (19:8) spielte die weibliche A-Jugend der HG Winsen, die vier Spielerinnen aus Ashausen im Kader hatte. Nach klarem Sieg gegen Aalsmeer leistete man sich im Halbfinale, erneut gegen Bürgel (7:9), zu viele Fehler. „Für die Mädels ist es das erste Mal, dass sie vor so vielen Zuschauern spielen dürfen. Das müssen sie einfach genießen“, sagte Trainer Thorsten Wrobel, der das Team zusammen mit Celina Obernosterer betreute, schon vor dem Spiel um Platz drei.

A-Jugend jubelt vor mehr als 400 Zuschauern über den dritten Platz

Tatsächlich war die Winarena am Finaltag mit mindestens 400 Zuschauern wie gewohnt sehr gut besucht. Zum atmosphärischen kam der sportliche Genuss eines 10:9-Sieges gegen HV Blerick (Niederlande), verbunden mit dem Pokal und Sachpreisen für den dritten Platz. „Das haben die Mädels sehr gut gemacht. Ein versöhnlicher Abschluss“, lobte Wrobel.

Ergebnisse vom Elbe-Masters-Finaltag in der Winarena:

Männliche A-Jugend:

Finale: ULA Varena (Litauen) – Green Park Aalsmeer (Niederlande) 8:5

Spiel um Platz 3: HC Groot Venlo (Niederlande) – TSG Offenbach-Bürgel 9:8

Männliche B-Jugend:

Finale: ULA Varena (Litauen) – Bredstedter TSV 9:6

Spiel um Platz 3: HSG Velbert/Heiligenhaus – TSG Offenbach-Bürgel 16:10

Männliche C-Jugend:

Finale: Lystrup Handbold (Dänemark) – Green Park Aalsmeer (Niederlande) 14:13 (10:10) nach Verlängerung

Spiel um Platz 3: ULA Varena – Lystrup Handbold II 9:8 (6:6) nach Verlängerung

Weibliche A-Jugend:

Finale: TSG Offenbach-Bürgel – HV Sundern 7:6

Spiel um Platz 3: HG Winsen – HV Blerick (Niederlande) 10:9

Weibliche B-Jugend:

Finale: Green Park Alsmeer (Niederlande) – TSG Offenbach-Bürgel 12:7

Spiel um Platz 3: Green Park Aalsmeer II – VfL Herford 5:2

Weibliche C-Jugend:

Finale: VfL Herford – VfL Eintracht Mettingen 18:7

Spiel um Platz 3: Green Park Aalsmeer (Niederlande) – HG Winsen 13:12 (10:10) nach Verlängerung