Harburg. Das 2:0 gegen den Harburger TB verschafft den Gastgebern Luft. Einer von drei Südvereinen wird aus der Landesliga absteigen müssen.

Große Spannung verspricht der Kampf um den Klassenerhalt in der Fußball-Landesliga Hammonia. Besonders aus Harburger Sicht: Alle drei Südvereine schweben noch in Abstiegsgefahr. „Einen der drei Harburger Vereine wird es treffen“, ist Muharrem Tan, Trainer des FTSV Altenwerder, überzeugt.

Seine Mannschaft hatte gerade das Südderby der Staffel gegen den Harburger TB mit 2:0 (1:0) gewonnen und konnte sich damit um drei weitere Punkte von den Abstiegsplätzen absetzten. Das bedeutet aber längst nicht, dass sich Altenwerder aller Sorgen entledigt hätte. Der Abstand zum Harburger TB auf dem letzten Nichtabstiegsplatz beträgt jetzt neun Punkte. Der HTB hat noch zwei Nachholspiele in der Hinterhand.

Für Altenwerder ist der Derbysieg auch ein Stück weit Genugtuung

Die Erleichterung und Freude über den Derbysieg waren deshalb auch groß am Jägerhof. Die FTSV-Kicker feierten ihren Sieg, als hätten sie den Klassenerhalt schon geschafft, auch wenn es bis dahin noch ein langer Weg ist. Fußballerisch war das nämlich zu wenig für den eigenen Anspruch, den Muharrem Tan so formuliert: „Wir wollen uns nach dem FC Süderelbe als Nummer zwei in Harburg etablieren“, sagte der Übungsleiter, der gemeinsam mit Peter Lemke die sportliche Verantwortung trägt.

Trotzdem sei für ihn der Sieg in diesem Derby wichtiger als der damit verbundene Gewinn von drei Punkten und der jetzt doch schon komfortable Vorsprung auf den Lokalrivalen. Über diesen habe man sich beim FTSV Altenwerder in der jüngeren Vergangenheit ärgern müssen, sagte Tan, weshalb dieser Derbysieg auch ein Stück weit eine Genugtuung sei. Von einer besonderen Rivalität war in einem Spiel ohne besondere Härten oder Unsportlichkeiten aber wenig zu sehen.

In der ersten Minute erzielt Osman Güraltunkeser die Führung für Altenwerder

Im Hinspiel im September auf der Jahnhöhe hatten sich beide Mannschaften 1:1 unentschieden getrennt. Das Rückspiel begann mit einem Paukenschlag. Gleich den ersten Angriff der Platzmannschaft schloss Führungsspieler Osman Güraltunkeser nach einer Minute mit dem Treffer zum 1:0 ab. Danach entwickelte sich ein wenig begeisterndes Spiel. „Das war kein Spiel für Genießer“, befand später Muharrem Tan, betonte aber die mannschaftliche Geschlossenheit, mit der sein Team aufgetreten war.

Dennoch war er am Ende zufrieden mit dem ersten Sieg nach einer durch Corona und Grippe arg beeinträchtigten Vorbereitung auf die Rückserie, die mit einer Niederlage in Kummerfeld nicht gut angefangen hatte. „Der Druck war deshalb sehr groß“, sagte Tan. Davon erlösen können hätte Osman Güraltunkeser sich und seine Mitspieler bereits in der 46. Minute. Wieder mit dem ersten Angriff war der Angreifer zur Stelle, donnerte den Ball aber ans Lattenkreuz.

Der eingewechselte Pascal Dolniak macht in der zweiten Hälfte den Deckel drauf

So dauerte es bis eine Viertelstunde vor Schluss bis zum erlösenden 2:0. Der in der zweiten Halbzeit eingewechselte Pascal Dolniak lief nach einer schönen Kombination auf Gästetorhüter Denis Trunov zu und versenkte den Ball souverän. In einer Phase, in der die Gäste dem Ausgleich näher waren als die Gastgeber der Entscheidung.

Die Entscheidung: Pascal Dolniak trifft eine Viertelstunde vor Schluss zum 2:0-Endstand, er lässt HTB-Torwart Dennis Trunov keine Chance.
Die Entscheidung: Pascal Dolniak trifft eine Viertelstunde vor Schluss zum 2:0-Endstand, er lässt HTB-Torwart Dennis Trunov keine Chance. © Unbekannt | Günther Bröde

„Leider haben wir die erste Minute total verschlafen“, ärgerte sich Co-Trainer Rasmus Röhrich vom Harburger TB nach dem Spiel. „Und wir haben zurzeit leider nicht das Selbstbewusstsein, einen so frühen Gegentreffer einfach wegzustecken.“ Im Winter seien ein paar Spieler gegangen, neue seien nicht dazugestoßen. Das habe zu Unruhe im Verein geführt. Röhrich: „Wir müssen mit einem reduzierten Kader zurechtkommen.“

Der HTB hat im Winter einige Spieler verloren, aber keine Neuzugänge

So sei es denn auch kein Wunder, dass man in der zweiten Halbzeit ein dummes Gegentor kassiert habe zu einem Zeitpunkt, als man gerade selbst zwei oder drei gute Torchancen hatte. „Wir haben die Chancen, und der Gegner macht die Tore. Sie haben wirklich sehr effizient gespielt“, sagte der Assistent von Cheftrainer Kirill Schneider.

Die Landesliga habe man beim Harburger TB noch nicht aufgegeben, so Röhrich. „Wir müssen jetzt den Kopf oben behalten. In unserer Staffel gibt es viele Mannschaft, mit denen wir uns auf Augenhöhe befinden. Einige haben wir noch vor uns“, sagte Röhrich, dessen Mannschaft am Freitagabend mit dem Kummerfelder SV auf eben einen solchen Gegner trifft (19.30 Uhr, Jahnhöhe).

HNT-Heimspiel am Opferberg fällt aus, nächster Versuch am 19. Februar

Der Dritte im Bunde der Harburger Vereine in der Landesliga Hammonia, die alle um den Klassenerhalt bangen müssen, ist die Hausbruch-Neugrabener Turnerschaft (HNT). Deren für Sonntag angesetztes Heimspiel gegen die zweite Mannschaft des SC Victoria fiel aus. Schon am kommenden Sonntag, 19. Februar, um 13 Uhr soll es im Sportpark Opferberg das nächste Heimspiel geben, dann gegen die zweitplatzierten Alsterbrüder.