Fliegenberg/Buchholz. Während Bundesligasaison im Lateintanzen für Buchholz beendet ist, geht es für die TG Elbdeich mit Jazz, Modern und Contemporary erst los.
Für die einen ist die Saison 2023 vor wenigen Tagen zu Ende gegangen, für die anderen steht sie unmittelbar bevor. Jeweils handelt es sich um Tanzsport-Formationen aus dem Landkreis Harburg, allerdings aus unterschiedlichen Disziplinen der vielfältigen Faszination Tanzen. Das sind die einen: Mit dem dritten Platz beim fünften und letzten Turnier hat die Lateinformation von Blau-Weiss Buchholz die Bundesligasaison 2023 zugleich auf dem dritten Gesamtplatz abgeschlossen. Und das die anderen: Für die Tanzgemeinschaft (TG) Elbdeich beginnt das Abenteuer 2. Bundesliga im Bereich „Jazz und Modern/Contemporary (JMC)“ an diesem Sonnabend mit dem ersten Turnier nach dem Aufstieg.
Saraswati tanzt jetzt in der 2. Bundesliga – so hoch wie noch nie
Jazz- und Modern-Dance, seit einiger Zeit auch Contemporary genannt, hat bei der Tanzgemeinschaft (TG) Elbdeich Tradition. Und doch ist in der Formationssaison 2023 einiges neu für die Sportlerinnen und Sportler des MTV Germania Fliegenberg. Zum einen haben beide Leistungsmannschaften den Aufstieg in die nächsthöhere Liga geschafft, zum anderen startet die Formation Saraswati so hoch wie nie: sie tritt 2023 in der 2. Bundesliga an. Entsprechend intensiv verlaufen die Vorbereitungen für die neue Turniersaison.
Die Formation Shakti absolvierte jüngst ein Trainingslager in St. Peter-Ording an der Nordsee, bei dem nicht nur viele Stunden Choreographie-Training auf dem Programm standen. Auch Teambuilding war ein wichtiger Aspekt. Nach dem Aufstieg aus der Landesliga tritt Shakti nun in der Verbandsliga Nord/Ost an.
TG Elbdeich richtet das Heimturnier am 4. Juni in der Winarena in Winsen aus
Das erste Turnier findet am Sonnabend, 22. April, in Schöningen statt. Danach folgen im Wochen-Rhythmus die nächsten Turniere am 29. April in Berlin und am 7. Mai in Wolfenbüttel. Wer das Team mit seiner Choreographie „Desire“ vor Ort anfeuern möchte, hat dazu am Sonntag, 4. Juni, in Winsen die Gelegenheit. In der Winarena richtet die TG Elbdeich sowohl das Abschlussturnier der Verbands- als auch der Oberliga Nord/Ost aus.
Ebenfalls spannend wird es für das Leistungsteam Saraswati. Durch den nachträglich realisierten Aufstieg von der Regionalliga in die 2. Bundesliga Nord-Ost/West – eine von nur zwei Zweitligastaffeln – steht der Mannschaft eine große Herausforderung in einem leistungsstarken und größtenteils unbekannten Starterfeld bevor. Gemeinsam mit ihrem Trainerteam haben die Tänzerinnen von Saraswati in den vergangenen Monaten intensiv an dem Tanzstück „Antares“ gearbeitet.
Vier Zweitligaturniere von Mitte März in Bielefeld bis Anfang Juni in Peine
Aktuell geht es um den Feinschliff, denn der Saisonauftakt ist bereits für diesen Sonnabend, 18. März, in Bielefeld terminiert. Insgesamt hat Saraswati, die Top-Formation der TG Elbdeich, vier Turniere in der 2. Bundesliga zu absolvieren. Die weiteren Stationen für die zehn Formationen lauten Voerde (29. April), Brühl (13. Mai) und Peine (3. Juni).
Bedingt durch den frühen Auftakt findet die traditionelle Preview in der Sporthalle Fliegenberg erst nach dem ersten Turnier statt. Am Sonntag, 16. April, zeigt die Tanzsportabteilung des MTV Germania Fliegenberg seinem Heimpublikum mehrere Darbietungen, unter anderem die aktuellen Wettkampf-Choreographien von Shakti und Saraswati. Die TG Elbdeich freut sich nicht nur auf viele Zuschauer, sondern auch über die eine oder andere Spende, so die Ankündigung. Viele weitere Informationen gibt es unter www.tgelbdeich.com und auf den Social-Media-Kanälen.
Preview mit beiden Leistungsteams am 16. April in der Sporthalle Fliegenberg
Bei den Lateinformationen war die Entscheidung praktisch vor dem letzten von fünf Turnieren gefallen. Nach einem zweiten und drei dritten Plätzen in der 1. Bundesliga konnte das A-Team von Blau-Weiss Buchholz beim finalen Auftritt in Aachen nicht mehr am Silberrang der TSG Bremerhaven rütteln. Über allen schwebt ohnehin Weltmeister Grün-Gold-Club Bremen.
Die Buchholzer ließen sich nicht hängen, gaben im Training nochmal Gas und zeigten vor etwa 1000 Zuschauern eine richtig starke Leistung, so die Einschätzung von Cheftrainerin Franziska Becker. Die Kampfrichter sahen Bremerhaven aber klar auf dem zweiten Platz vor Blau-Weiss Buchholz.
„Diese Leistung kam wohl zwei Turniere zu spät, um das Steuer noch herumzureißen“
„Leistungstechnisch waren wir deutlich näher dran als die Wertung das zeigt“, so Franziska Becker. Die Mannschaft habe vor allem im Finale eine fehlerfreie energetische Leistung gezeigt, an der es wenig zu mäkeln gegeben hätte. „Einzig kam diese Leistung wohl zwei Turniere zu spät, um das Steuer noch herumzureißen. Die Wertungsrichter hatten sich auf den dritten Platz eingeschossen.“
Nach einer turbulenten Saison, immer wieder beeinträchtigt von krankheitsbedingten Ausfällen, zog die Cheftrainerin ein gemischtes Gesamtfazit. „Wir haben über die Saison hinweg starke Leistungen gezeigt, wohl aber auch beim entscheidenden Wettkampf um Platz zwei in Bietigheim zu viel gepatzt. Den Schuh müssen wir uns anziehen. Auf den letzten beiden Turnieren wurden wir dann etwas unterbewertet, wenngleich wir vollsten Respekt vor der Leistung unserer Gegner haben. Es ist klar, dass sich das Duell mit der TSG Bremerhaven bei der nächsten deutschen Meisterschaft fortführen wird“, sagte Franziska Becker.
Erst Pause, dann Stadt der Vorbereitung auf die Formations-DM im November
Bevor die Vorbereitung auf diese deutsche Meisterschaft beginnt, legt die Buchholzer A-Formation zunächst eine Pause ein. Am 11. November in Braunschweig geht es auch um das zweite deutsche Ticket zur Weltmeisterschaft der Lateinformationen. Grün-Gold Bremen ist bereits für die WM qualifiziert. Der Kampf um die Reise nach Hongkong – die Formations-WM ist zum zweiten Mal nach 2018 nach China vergeben worden – wird erneut zwischen der TSG Bremerhaven und Blau-Weiss Buchholz entbrennen. „Darauf liegt natürlich unser Fokus“, sagt schon jetzt Co-Trainer Christopher Voigt.
Mit 16 Jahren schon das 25. Turnier – besondere Ehrung für Inga Matura
Eine ungewöhnliche Ehrung erhielt Inga Matura bei der Siegerehrung der Lateinformationen in Aachen. Normalweise werden Tänzerinnen oder Tänzer hervorgehoben, die mindestens 50 Turniere absolviert haben. Inga Matura wurde für „nur“ 25 Turniere geehrt. Das Publikum war zunächst etwa irritiert, bis der entscheidende Zusatz kam, dass Inga erst 16 Jahre alt ist.
In diesem jungen Alter bereits 25 Turniere getanzt zu haben, ist auf Erstliganiveau eine absolute Ausnahme. „Bereits seit ihrem zehnten Lebensjahr ist Inga bei uns im Training und hat sich toll entwickelt“, lobte Trainerin Franziska Becker.