Luhmühlen. Preisgeld-Erhöhung ist eine Neuerung der internationalen Vielseitigkeit vom 15. bis 18. Juni. An der Geländestrecke wird kräftig gearbeitet.

Es ist zwar noch etwas mehr als drei Monate hin, bis die internationale Vielseitigkeitselite wieder auf dem Turniergelände in Luhmühlen zusammen kommt. Dennoch ist die Vorfreude bereits groß im Hinblick auf die „Longines Luhmühlen Horse Trials“, so der offizielle Turniername. Das dürfte eng zusammenhängen mit dem gelungenen Neustart mit Publikum im vergangenen Jahr, mit dem hervorragenden Auftritt der jungen Lokalmatadorin Alina Dibowski und nicht zuletzt mit dem nächsten internationalen Erfolg der deutschen Equipe, die im September in Italien Team-Weltmeister wurde.

Als Termin für Luhmühlen 2023 sollten sich nicht nur Pferdesportfans die vier Tage von Donnerstag bis Sonntag, 15. bis 18. Juni, im Kalender anstreichen. Im Hinblick auf das Starterfeld ist Julia Otto, die Geschäftsführerin der Turniergesellschaft Luhmühlen (TGL), guter Dinge: „Zu Beginn der grünen Saison einen Ausblick auf die Starterfelder zu geben, wäre sicher verfrüht, jedoch klingt die eine oder andere Planung bereits durch.“

Mindestens vier deutsche Reiter in der langen Fünf-Sterne-Prüfung

Zu ihr durchgedrungen ist offenbar, dass sich wohl vier deutsche Reiter der maximalen Herausforderung in der langen Fünf-Sterne-Prüfung (Longines CCI5*-L) stellen wollen. Die meisten nationalen Teilnehmerinnen und Teilnehmer melden für die kürzere Meßmer-Trophy auf Vier-Sterne-Niveau. Im Rahmen dieser Prüfung werden auch 2023 die deutschen Meistertitel vergeben, außerdem gilt Luhmühlen als wichtige Qualifikationsstation auf dem Weg zu den Europameisterschaften im August in Haras du Pin (Frankreich).

In der Fünf-Sterne-Prüfung werden 25.000 Euro mehr ausgeschüttet

„Außerdem freuen wir uns sehr darüber, dass einige internationale Luhmühlen-Sieger eine Teilnahme avisieren“, sagt Julia Otto. Eine wichtige Rolle bei deren Entscheidung spielt auch die Preisgelderhöhung in der Fünf-Sterne-Prüfung um 25.000 Euro auf nun 125.000 Euro. Dadurch erfüllt die Turniergesellschaft die neuen Anforderungen des Weltverbandes FEI zur Ausrichtung der höchsten Kategorie des Vielseitigkeitssports. „Durch unsere beständigen Sponsoringpartnerschaften kann Luhmühlen diesen großen Schritt gehen und somit weitere Anreize für das Teilnehmerfeld schaffen“, so Otto.

Wasserkomplexe werden seit Herbst umgebaut und erhalten einen neuen Look

„Die Geländestrecken werden gedreht!“ Ein kurzer Satz mit großer Wirkung: Parcourschef Mike Etherington-Smith hat sich entschieden, die Geländestrecken erneut andersherum reiten zu lassen. Das war zuletzt im Juni 2019 der Fall gewesen. „Die Reitrichtung zu ändern, bietet viele interessante Gestaltungsmöglichkeiten. Ich möchte nicht zu viel verraten, aber alle Wasserkomplexe erhalten einen neuen Look. Dafür wurden bereits im Herbst 2022 das Longines Wasser und der Meßmer Teich mit umfangreichen Bodenarbeiten neugestaltet. Dies gibt uns zukünftig viele Optionen“, sagt der Engländer, der vor einigen Jahren die Nachfolge von Course Designer Captain Mark Philipps angetreten hatte.

Sicherheit spielt die Hauptrolle und bestimmt jede Planungsentscheidung

Interessant sei auch, dass die Wellenbahn nun bergauf geritten werde, meint Etherington-Smith. „Die größte Herausforderung beim Richtungswechsel ist, dass das Gesamtpaket beider Geländestrecken bedacht werden muss. Beide Kurse sollen harmonieren und sich ergänzen. Bei unseren Überlegungen spielt die Sicherheit immer die Hauptrolle. Dies spiegelt sich nicht nur in der Verwendung der Sicherheitssysteme für Geländehindernisse (MIM) wider, sondern bestimmt jede Planungsentscheidung.“ Der ehemalige Kaderreiter Kai-Steffen Meier wird in diesem Jahr erstmals als Assistent des Parcourschefs fungieren.

Der ehemalige Kaderreiter Kai-Steffen Meier (links) fungiert 2023 erstmals als Assistent von Parcourschefs Mike Etherington-Smith (rechts).
Der ehemalige Kaderreiter Kai-Steffen Meier (links) fungiert 2023 erstmals als Assistent von Parcourschefs Mike Etherington-Smith (rechts). © TG Luhmühlen | Felicia von Baath

Auf dem gewachsenen Vertrauen zwischen Pferden und Reitern basiere der Vielseitigkeitssport. Das spiegele das diesjährige Rahmenprogramm eindrucksvoll wider, teilte die Turniergesellschaft Luhmühlen mit. So stehe der Donnerstag auch außerhalb der Wettkampfprüfungen im Viereck ganz im Zeichen des Dressurtrainings unter Turnierbedingungen. Reiter werden nicht genannte Pferde unter Turnierbedingungen vorstellen, bevor der Ritt von ihnen und einem Richter kommentiert wird. Am Freitag zeigen Kinder beim Cross-Country-Fun erneut, wie früh man sattelfest sein kann.

Showprogramm mit Lisa Röckener am Sonnabend, dem Geländetag

Am Sonnabend – der Geländetag zieht immer die größte Zuschauerresonanz auf sich – präsentiert der Sponsoringpartner LeMieux ein Showprogramm mit Lisa Röckener. Die Reiterin verbindet Turniersport mit Horsemanship und wird in Luhmühlen demonstrieren, dass die Arbeit am und mit dem Pferd durch ein harmonisches Miteinander getragen wird. „In meiner neuen Shownummer zeige ich die Kombination aus Vielseitigkeit und Freiarbeit. Da ich selbst bereits beim Luhmühlener Turnier geritten bin, freue mich umso mehr, mich mit Lkw und Pferd wieder auf den Weg hierher machen zu dürfen“, sagt Lisa Röckener.

Flugshow mit Falknern und Greifvögeln aus dem Wildpark Lüneburger Heide

Abschließend präsentieren die Falkner des Wildparks Lüneburger Heide ihre Greifvögel am Sonntag im Rahmen einer faszinierenden Flugshow. Viele weitere Informationen rund um das internationale Vielseitigkeitsturnier 2023 gibt es im Internet unter tgl.luhmuehlen.de. Dort gibt es unter anderem einen Link zum Ticket-Vorverkauf bei Ticketmaster, der bereits im November freigeschaltet wurde. Ein Beispiel: der Standardpreis für Erwachsene am Geländetag Sonnabend beträgt 35 Euro.