Elstorf/Harsefeld. Landesligist kassiert 0:4-Niederlage beim Tabellenzweiten im Kreis Stade. Klassenerhalt hat Trainer Hartmut Mattfeldt nicht abgeschrieben.

0:4 (0:2) verloren und der Trainer war dennoch zufrieden. „Ich ärgere mich viel mehr über die knappen 0:1-Niederlagen auf eigenem Platz zuletzt gegen Rot-Weiss Cuxhaven und davor gegen TB Uphusen, in denen wir Punkte liegengelassen haben. Hier beim TuS Harsefeld war für uns nichts zu holen“, sagte Hartmut Mattfeldt vom TSV Elstorf nach der deutlichen Auswärtsniederlage beim Tabellenzweiten der Fußball-Landesliga Lüneburg. „Heute haben wir eine ganze Menge gut gemacht.“

Fünf Siege in Folge, darunter ein 2:1-Erfolg gegen den Tabellenführer SV Blau-Weiss Bornreihe, dazu zwei deutliche Ergebnisse mit fünf und sechs Toren – der TuS Harsefeld war schon vor dem Heimspiel gegen den TSV Elstorf so etwas wie die Mannschaft der Stunde in der Landesliga Lüneburg. Dass ausgerechnet beim Tabellenzweiten aus dem Landkreis Stade Punkte im Abstiegskampf gewonnen werden, durfte beim TSV Elstorf deshalb niemand erwarten. Harsefeld hatte zuletzt 5:1 gegen den VfL Westercelle gewonnen und strotzte nur so vor Selbstvertrauen.

Auf Kunstrasen zu spielen, sei für Elstorf Wettbewerbsnachteil, meint der Trainer

Das Hinspiel allerdings – auf Rasen in Elstorf – war 2:2 ausgegangen. „Und da haben wir fast eine Halbzeit lang in Unterzahl gespielt“, erinnerte sich Hartmut Mattfeldt an die gelb-rote Karte für Jan Bünning. Gleichzeitig blickte er vom Kunstrasenplatz in Harsefeld mit Bedauern hinüber auf den neu angelegten Rasenplatz im Waldstadion und machte keinen Hehl daraus, dass er an diesem Tag lieber auf natürlichem Untergrund gespielt hätte. Auf Kunstrasen zu spielen, sei für seinen TSV Elstorf grundsätzlich ein Wettbewerbsnachteil, sagte Mattfeldt.

Doch der Gegner hatte es auch so in sich. Mit jetzt 93 Treffern stellt der TuS Harsefeld den besten Angriff der Fußball-Landesliga. Nur fünf Niederlagen trüben bis dato die Bilanz der Elf von Trainer Julian Geils mit ansonsten 20 Siegen und drei Unentschieden. Harsefeld hat jetzt sechs Mal in Folge gewonnen. Die gute Serie kommt möglicherweise etwas zu spät.

Zur neuen Saison wechseln drei Spieler aus Heeslingen nach Harsefeld

„Leider haben wir ausgerechnet gegen Mannschaften von unten unnötig Punkte liegengelassen und mussten erst lernen, auch gegen vermeintlich schwächere Gegner hundert Prozent zu zeigen“, sagte Julian Geils. Jetzt aber wolle man keine Punkte mehr verschenken, um auf alle Eventualitäten vorbereitet zu sein.

Gemeint ist der immer noch mögliche Aufstieg in die Oberliga Niedersachsen, den der Verein zumindest mittelfristig ins Visier nimmt. Für die kommende Saison habe man mit Marco Sobolewski, Mika Kraßmann (früher MTV Borstel-Sangen­stedt, aktuell mit den Futsalern von Sparta Futsal HSC in der Relegation zur Bundesliga) und Sidney Wix drei Spieler vom Oberligisten Heeslinger SC verpflichtet und werde personell weiter nachlegen.

Elstorf hat in 28 Spielen nur 42 Tore geschossen, dafür aber 72 Gegentore kassiert

Gegen Elstorf bescheinigte Geils seiner Mannschaft eine reife Leistung. „Wir haben souverän gewonnen, waren immer geduldig, haben uns von Hektik nicht anstecken lassen und haben auch schöne Tore geschossen“, sagte er. Elstorf habe sehr destruktiv gespielt. Mattfeldt sprach von einer Leistung im Rahmen der eigenen Möglichkeiten. „Die ersten drei Gegentore waren sehr unglücklich aus unserer Sicht. Zweimal haben wir in der Abwehr nicht aufgepasst, der dritte Ball war abgefälscht.“ In die Kategorie „Unglücklich“ fällt Gegentreffer Nummer zwei auch wegen des Zeitpunkts. Das 0:2 kassierte der Gast aus dem Landkreis Harburg wenige Sekunden vor dem Halbzeitpfiff.

Sorgenvolle Mienen bei Trainer Hartmut Mattfeldt und den ausgewechselten Max Hartmann und Jan Bünning (von links). 
Sorgenvolle Mienen bei Trainer Hartmut Mattfeldt und den ausgewechselten Max Hartmann und Jan Bünning (von links).  © HA | Günther Bröde

„Hätte das 0:1 etwas länger Bestand gehabt, wäre es vielleicht noch ein knappes Spiel geworden“, sagte Hartmut Mattfeldt. Dessen Mannschaft offenbarte einmal mehr Schwächen im Angriff, wofür besonders die nur 42 erzielten Tore in 28 Spielen sprechen. Auch gegen Harsefeld war Mittelangreifer Timo von Reith allzu häufig auf sich allein gestellt und hatte große Mühe, die vielen langen Bälle in die Spitze zu verwerten. Und mit 72 Gegentoren gehört der TSV Elstorf zu den Mannschaften mit den meisten Einschlägen im eigenen Kasten.

In den letzten Spielen setzt Elstorf auf Punktgewinne in Heimspielen

Dennoch ist das rettende Ufer immer noch zu erreichen. Mit TSV Gellersen und VfL Westercelle müssen noch zwei direkte Konkurrenten im Kampf um den Klassenerhalt in Elstorf antreten. Auch gegen den TSV Etelsen rechnet sich Mattfeldt auf eigenem Rasen noch etwas aus. Dazu gesellt sich ein Auswärtsspiel bei Teutonia Uelzen, in dem sich die Elstorfer etwas ausrechnen dürfen.

Die übrigen Gegner bis zum Saisonende sind allerdings mit Tabellenführer Blau-Weiss Bornreihe auswärts und dem Tabellendritten FC Verden 04 in Elstorf ganz dicke Brocken. Mattfeldt: „Aufgeben ist keine Option. Solange es rechnerisch noch möglich ist, werden wir um den Klassenerhalt kämpfen.“ Der Trainer des TSV Elstorf räumt aber auch ein, dass die Landesliga derzeit vielleicht eine Nummer zu groß ist für den TSV Elstorf.