Hollenstedt. Männer des TuS Jahn Hollenstedt gewinnen Kellerduell der Handball-Landesliga mit 25:17 gegen Müden/Örtze. Nächster Gegner ist Luhdorf.
Die Wochen der Wahrheit haben für die Landesliga-Handballer des TuS Jahn Hollenstedt mit einem Sieg in eigener Halle verheißungsvoll begonnen. Gegen den direkten Konkurrenten im Kampf um den Klassenerhalt, den MTV Müden/Örtze, setzte sich das Team von Trainer Klaus Gruner souverän mit 25:17 (12:8) durch.
Hollenstedt rangiert jetzt mit drei Punkten Vorsprung vor dem Gegner aus dem Kreis Celle auf dem neunten Platz, dem ersten Nichtabstiegsplatz. Weil der MTV Embsen seine Mannschaft am 24. März vom Spielbetrieb abgemeldet hat, gibt es am Saisonende nur einen sportlichen Absteiger in die Regionsoberliga.
Nach dem Rückzug des MTV Embsen gibt es nur einen Absteiger
„Ich freue mich natürlich über die zwei Punkte nach einer langen Durststrecke“, sagte Klaus Gruner. „In Bezug auf die Tordifferenz hätte ich mir aber einen größeren Abstand gewünscht“. Zuletzt hatte seine Mannschaft vor vier Wochen im Kreisderby gegen Spitzenreiter HSG Seevetal/Ashausen eine 11:30-Klatsche kassiert; davor beim 19:19 gegen den MTV Soltau den seinerzeit erst dritten Punkt der Saison geholt.
„Die Niederlage in Ashausen war eine Demontage meines Teams“, sagte Klaus Gruner. Das Ergebnis ginge auch in dieser Höhe völlig in Ordnung. Das Remis gegen Soltau hatte sich für die Hollenstedter wie eine Niederlage angefühlt. Gegner MTV Müden hatte seinerseits die ersten beiden Zähler gegen die SG Luhdorf/Scharmbeck eingefahren.
Hollenstedt spielt noch zweimal gegen Tabellennachbar Luhdorf
In der der Pandemie geschuldeten langen Spielpause hatten Gruner und die Handballmänner des TuS Jahn Hollenstedt intensiv trainiert und sich taktisch und spielerisch auf das wichtige Heimspiel eingestellt. Gleich den ersten Angriff beendete Linksaußen Manuel Cohrs mit dem Führungstreffer zum 1:0. Nach einer Viertelstunde lag die Heimmannschaft mit 8:3 in Führung; in die Pause ging es mit einem 12:8-Vorsprung. Auch die zweite Halbzeit ging mit 13:9 an die Jahn-Männer, die zuversichtlich auf die kommenden Spiele blicken.
Im weiteren Kampf um den Klassenerhalt in der niedersächsischen Landesliga Nord-Ost treffen sie am Sonnabend, 30. April, auswärts auf den Kreisrivalen und Tabellennachbarn SG Luhdorf/Scharmbeck. Die Luhdorfer empfangen die Hollenstedter am 21. Mai auch noch zum Rückspiel in den Max-Schmeling-Hallen. Auch das Rückspiel in Müden steht noch auf dem Spielplan, am 14. Mai werden weitere wichtige Punkte im Abstiegskampf verteilt.
Männlicher Nachwuchs in Hollenstedt nicht so stark wie der weibliche
Klaus Gruner: „Das sind die Spiele, in denen wir punkten müssen. Den Klassenerhalt müssen wir unbedingt schaffen; sonst könnte es schlecht bestellt sein um die Zukunft des Männerhandballs beim TuS Jahn Hollenstedt“, sagte Klaus Gruner. In der männlichen Jugend sei der Verein nicht so gut aufgestellt wie beim weiblichen Nachwuchs.
„Der Wechsel von Morten Prigge zum SV Beckdorf und der Ausfall von Marcel Hebestreit haben stark am Selbstvertrauen unserer Mannschaft genagt“, sagte Gruner. Hebestreit war in den vergangenen Jahren immer einer der besten Werfer der gesamten Liga gewesen. Am ersten Spieltag der laufenden Saison zog sich der Rückraumwerfer den zweiten Kreuzbandriss seiner Karriere zu und fällt bis Saisonende aus. Zur Personalmisere in Hollenstedt zählt Klaus Gruner auch den in der vorigen Saison ebenfalls an einem Kreuzbandriss gescheiterten Comebackversuch von Philipp Warnholz, der nun als Co-Trainer fungiert.
Beste Torschütze war mit fünf Treffern Lukas Versemann
Im Abstiegskampf zählten jetzt Werte wie 100-prozentige Konzentration, mannschaftliche Geschlossenheit und Kampf, sagte Gruner. „Und natürlich müssen wir jede Torchance nutzen.“ Daran haperte es gegen Müden/Örtze noch, obwohl sich insgesamt neun Feldspieler am Torreigen beteiligten. Der beste Torschütze war mit fünf Treffern, darunter zwei Siebenmeter, Lukas Versemann; gefolgt von Fabian Ahlf und Timo Jobmann mit jeweils vier Treffern.
Ein Trainerlob gab es für Rechtsaußen Timo Jobmann auch für dessen Balleroberungen in der Rückwärtsbewegung. Auch mit der Leistung seines nach einer Coronainfektion zurückgekehrten Torhüters Leon Schnorr war Klaus Gruner zufrieden. Dafür haderte der Trainer mit der Torausbeute aus dem Rückraum. „Da müssen meine Spieler mehr Selbstvertrauen aufbringen und nicht immer nur das Anspiel an den Kreis suchen. Tore aus der Vorwärtsbewegung sind doch viel einfacher zu erzielen.“
Luhdorf/Scharmbeck verliert gegen Tabellenführer Seevetal/Ashausen
Bei aller Zuversicht lässt Klaus Gruner mit Blick auf das kommende Wochenende auch großen Respekt vor dem Gegner durchblicken. „Es wird bestimmt nicht einfach, in Luhdorf zu gewinnen“, sagt er. Das legt auch das wesentlich bessere Ergebnis des nächsten Gegners gegen den Tabellenführer nahe.
Am Freitagabend verlor die SG Luhdorf/Scharmbeck das Derby bei der HSG Seevetal/Ashausen zwar ebenfalls deutlich mit 17:26, aber längst nicht so katastrophal wie Hollenstedt Ende März (11:30). Erschwerend kommt hinzu, dass Luhdorf alle acht Saisonpunkte in der heimischen Sporthalle erstritt – sei es in der Peter-Wind-Halle in Luhdorf oder auch in der Grundschule-Sporthalle in Pattensen.