Fischbek. Oberliga-Handballer erleben beim 23:26 gegen die HSG Schülp/Westerrönfeld/Rendsburg nach starkem Beginn einen extremen Leistungsabfall.

Die Handballfans in der Arena Süderelbe waren fassungslos. Da dominieren die Oberliga-Handballer des TV Fischbek im zweiten Spiel der Abstiegsrunde den Gegner nach Belieben, führen nach 21 Minuten mit 14:5 mehr als nur aussichtsreich, nehmen von dem Neun-Tore-Vorsprung noch fünf mit in die Halbzeitpause und geraten weitere 21 Minuten später beim 17:18 erstmals in Rückstand. Am Ende kassieren sie gegen die HSG Schülp/Westerrönfeld/Rendsburg eine 23:26 (15:10)-Heimniederlage, die sie sich selbst zuschreiben müssen.

Das Weihnachtsspiel lockte die Zuschauer mit freiem Eintritt

Dabei hatte das so genannte „Weihnachtsspiel“ bei freiem Eintritt doch so vielversprechend begonnen. Nach dem 27:27-Punktgewinn zum Auftakt der Abstiegsrunde beim TSV Weddingstedt war die Euphorie groß beim TV Fischbek, die es diesmal mit einem Gegner zu tun bekamen, der seinerseits höhere Ansprüche hatte, als in dieser Saison nur um den Klassenerhalt zu spielen.

Die HSG aus dem hohen Norden war mit 8:6 Punkten aus der Vorrunde unerwartet in die Abstiegsrunde gerutscht, die Fischbeker hatten in der ersten Saisonphase nicht einen Zähler einfahren können. „Wir haben ein paar ganz knappe und unglücklich Niederlagen kassiert, aber auch drei ganz schlechte Spiele abgeliefert“, sagte Fischbeks Trainer Ingo Jonsson.

„Haben den Gegner in den ersten 20 Minuten an die Wand gespielt“

„Trotzdem haben wir heute unseren Gegner in den ersten 20 Minuten an die Wand gespielt“, freute sich Jonsson darüber, dass seine Mannschaft wenigstens anfangs an ihre gute Leistung aus dem Spiel in Weddingstedt anknüpfen konnte. Auch gegen Schülp klappte zunächst fast alles. Nach den ersten drei Treffern durch Sören Siemens, der am Ende mit sieben Toren auch bester Werfer seiner Mannschaft war, traf auch Tim Kappel, der insgesamt fünf Mal erfolgreich war, in der starken Anfangsphase drei Mal ins gegnerische Tor. Torhüter Maurice Mensing parierte gleich den ersten Ball und wenig später auch einen Siebenmeter.

Die Wende im Spiel zeichnete sich schon gegen Ende der ersten Halbzeit ab, als Schülp den Abstand auf fünf Treffer verkürzte. Mit dem zweiten Durchgang begann endgültig das große Nervenflattern beim TV Fischbek. Da reihte sich ein Ballverlust an den anderen, den Spielern unterliefen technische Fehler in Serie und die Mehrzahl der Würfe verfehlte das gegnerische Tor.

Mangelnde Erfahrung und Cleverness sorgen für Leistungsschwankungen

Dazu gesellten sich strittige Schiedsrichterentscheidung. Fischbeks Niederlage wurde spätestens beim Ausgleichstreffer zum 17:17 immer absehbarer und schließlich zur Gewissheit. So enttäuscht Trainer Ingo Jonsson auch war, erklären konnte er sich den rapiden Leistungsabfall der Mannschaft dennoch. „Das liegt an der mangelnden Erfahrung und fehlender Cleverness meiner Spieler“, sagte der Coach.

„Wir haben die jüngste Mannschaft der Liga. Viele unserer jungen Spieler machen zwar Fortschritte, aber zu viel läuft noch über Emotionen und Kampf.“ Für die nächsten Spiele ist Ingo Jonsson dennoch zuversichtlich. „Wir sind auf dem richtigen Weg“, lässt sich der Fischbeker Trainer nicht beirren. Im nächsten Oberligaspiel am Sonnabend, 15. Januar 2022, gegen die HSG Marne/Brunsbüttel präsentiert der TV Fischbek seinen Fans mit Rares Popa von den Handball-Luchsen den ersten Neuzugang für 2022.