Buxtehude. Nach einem letztlich souveränen 36:22-Heimsieg im Viertelfinale gegen Bad Wildungen sind die Handballfrauen beim Finalturnier in Stuttgart dabei.

Die Handballfrauen des Buxtehuder SV haben ihr erstes großes Saisonziel erreicht. In einer in den ersten 30 Minuten hart umkämpften Partie besiegten sie die HSG Bad Wildungen Vipers im Viertelfinale des DHB-Pokals mit 36:22 (15:12) und stehen damit im Final-Four-Turnier am 28. und 29. Mai in Stuttgart. Für Buxtehude ist es die erste Teilnahme seit fünf Jahren, seit dem Pokalsieg 2017. „Das Final-Four ist immer ein tolles Erlebnis. Ich bin froh, dass wir mit unserer jungen Mannschaft dabei sind“, so BSV-Trainer Dirk Leun.

Nach vier Wochen Spielpause fehlt beiden Teams der Rhythmus

Beiden Mannschaften war die lange, coronabedingte Spielpause anzumerken. Buxtehudes hatte zuletzt vor vier Wochen das Derby bei den Luchsen bestritten. Erschwerend kam vor Spielbeginn ein medizinischer Notfall auf der Haupttribüne hinzu, der nach ersten Erkenntnissen glimpflich verlief. Daraufhin feuerten die 200 Zuschauer ihr Team zunächst zurückhaltend an. Nervös und mit vielen technischen Fehlern starteten beide Teams in die Partie. Just als Buxtehude in den Rhythmus zu kommen schien – die später als Spielerin des Spiels ausgezeichnete Annika Lott verwertete ein Kempa-Zuspiel von Isabelle Dölle zum 9:6 (17.) – schlichen sich wieder Fehler ein.

Keeperin Katharina Filter vereitelt drei Siebenmeter und trifft selbst

Erschwerend kamen einige Zeitstrafen gegen die Gastgeberinnen hinzu. Bei 11:11 (24.) hatte Bad Wildungen wieder ausgeglichen. Gut, dass Nationaltorhüterin Katharina Filter in der ersten Hälfte drei Siebenmeter der Gäste vereiteln konnte, selbst in das verwaiste HSG-Tor traf und Annika Lott (7 Tore allein in der ersten Halbzeit) im Angriff Akzente setzte. So nahmen die Gastgeberinnen eine Drei-Tore-Führung (15:12) mit in die Kabine. „In der ersten Halbzeit hatten wir Probleme mit den zwei Kreisläuferinnen der Vipers. Darüber haben wir in der Pause gesprochen und es nach dem Wechsel deutlich besser gemacht“, sagte Dirk Leun.

Knackpunkt des Spiels ist Buxtehudes starker Start in die zweite Hälfte

Knackpunkt im Spiel war nicht nur aus des Trainers Sicht die Anfangsphase der zweiten Halbzeit. Während die Hessinnen völlig den Faden verloren und sich ein ums andere Mal in der nun kompakten Defensive des Buxtehuder SV festliefen, nutzten die Leun-Schützlinge die Balleroberungen zu einfachen Toren über die erste und zweite Welle. Innerhalb von nur sieben Minuten bauten sie ihren Vorsprung von drei auf acht Tore aus – ein 7:2-Lauf zum 22:14 (37.).

„Mit den ersten sieben Angriffen der zweiten Halbzeit machen wir sieben Tore. Wir haben das Spiel von Bad Wildungen besser gelesen und gegen die 5:1-Abwehr Lösungen gefunden“, sagte Leun. Zehn Minuten später erzielte Meret Ossenkopp die erste Zehn-Tore-Führung (26:16). Längst war die Partie entschieden. „Ich bin froh, dass ich allen Spielerinnen Spielpraxis geben konnte“, sagte der Trainer. Mit einigen schönen Toren machte in erster Linie Linksaußen Lucia Kollmer auf sich aufmerksam.

Gästetrainerin Bremmer: „Buxtehude hat auch in der Höhe verdient gewonnen“

„Darüber wird intern gesprochen werden müssen“, sagte Bad Wildungens Trainerin Tessa Bremmer zum schwachen Start in die zweite Halbzeit. „Im ersten Durchgang haben wir ja gezeigt, dass wir es anders können. Letztlich ist der Sieg für Buxtehude auch in der Höhe verdient.“

Schon in zweieinhalb Wochen sollen sich Buxtehude und Bad Wildungen wieder in der Halle Nord gegenüberstehen. Am Mittwoch, 16. Februar, geht es von 19.30 Uhr an um Punkte für die Bundesligatabelle. Buxtehudes nächstes Punktspiel ist für kommenden Sonnabend, 6. Februar, gegen den VfL Oldenburg angesetzt (15 Uhr, Halle Nord). Allerdings konnte Oldenburg am Sonntag aufgrund von Coronafällen nicht zum Pokalspiel gegen die Handball-Luchse antreten.

Auch Bietigheim und Thüringen stehen schon im Pokal-Halbfinale

Auf einen neuen Termin haben sich der VfL Oldenburg und die Handball-Luchse verständigt. Ihr Viertelfinale im DHB-Pokal hätte ebenfalls am Sonntag stattfinden sollen, war aber nach positiven Coronatest in der Mannschaft und im Trainerteam Oldenburgs abgesagt worden. Einen neuen Anlauf unternehmen die Bundesligisten am Sonntag, 6. März, 16.30 Uhr, in der Oldenburger Ewe-Arena.

Neben Buxtehude stehen zwei weitere Vereine als Teilnehmer am Final-Four-Turnier am 28. und 29. Mai in Stuttgart fest. Bundesliga-Spitzenreiter SG BBM Bietigheim gewann mit 32:24 gegen den Tabellenzweiten Borussia Dortmund. Und der Thüringer HC setzte sich auswärts beim einzigen im Wettbewerb verbliebenen Zweitligisten, dem VfL Waiblingen, mit 27:26 durch.

Alle Tore für Buxtehude: Annika Lott (10/2), Isabelle Dölle (7/2), Charlotte Kähr (6/1), Meret Ossenkopp (4), Lucia Kollmer (3), Teresa von Prittwitz (2), Lisa Antl, Katharina Filter, Maja Schönefeld und Mailee Winterberg (alle 1)