Buchholz. Beim 23:26 vor 300 Zuschauern halten die Handball-Luchse die Partie bis wenige Minuten vor Schluss offen. Dann setzt sich der Favorit durch.

Mehr als der artige Dank an die Fans blieb den Handball-Luchsen Buchholz 08-Rosengarten nicht. Nach der 23:26 (14:13)-Heimniederlage im Bundesligaderby gegen den Buxtehuder SV überwog zunächst die Enttäuschung. Mit etwas Abstand können die Spielerinnen aber stolz sein auf eine starke Leistung, insbesondere auf eine Leistungssteigerung gegenüber der knappen Niederlage vier Tage zuvor in Zwickau.

Torhüterin Mareike Vogel im zweiten Spiel nach Comeback erneut stark

Bis wenige Minuten vor dem Ende durften die Handball-Luchse auf einen Punktgewinn hoffen. In einer spannenden und von großem Kampf geprägten Begegnung boten die Gastgeberinnen vor 300 Zuschauern in der Nordheidehalle den favorisierten Gästen lange Paroli. Als Nationalspielerin Lisa Antl für Buxtehude nach 46 Minuten zum 20:18 traf, schien die Vorentscheidung gefallen. Die Kraft der Luchse ließ langsam nach, Buxtehude kam zusehends zu einfachen Toren.

Alles konnte die starke Torhüterin Mareike Vogel, die in der zweiten Halbzeit für Zoe Ludwig in den Kasten gekommen war, nun auch nicht halten. Für die 35-jährige Vogel war es erst das zweite Spiel nach ihrem Kreuzbandriss Ende Februar in Blomberg. Doch die Luchse kamen noch einmal zurück. Sechs Minuten und drei Tore später führten sie plötzlich mit 21:20. Sarah Lamp zum 19:20 und zweimal die frisch eingewechselte Louise Cronstedt drehten das Spiel.

In kritischen Situationen verliert Buxtehude weder Kopf noch Nerven

Als dann Zoe Ludwig per Fußabwehr ihren dritten Siebenmeter des Tages, diesmal gegen Charlotte Kähr, parierte (53.), schein das Pendel endgültig auf die Seite der Gastgeberinnen auszuschlagen. Doch es spricht für die Entwicklung des Buxtehuder SV, dass das Team in dieser Phase nicht den Kopf und die Nerven verlor, sondern clever weiterspielte. Isabelle Dölle, Keeperin Katharina Filter mit einem Treffer ins verwaiste Luchse-Tor und zweimal die beste Torschützin Annika Lott brachten Buxtehude per 4:0-Lauf zum 24:21 (59.) endgültig auf Zwei-Punkte-Kurs. Daran konnte auch eine offene Deckung nichts mehr ändern.

Für BSV-Trainer Dirk Leun zählt nur der Sieg in diesem Schlüsselspiel

„Es war das intensive und kampfbetonte Spiel, das man erwarten konnte. Gerade in solchen Derbys passieren jungen Spielerinnen Fehler, die sie sonst die ganze Saison nicht machen“, sagte Buxtehudes Trainer Dirk Leun. Für ihn zählte an diesem Tag nur der Sieg. „Ich bin sehr, sehr glücklich, dass wir dieses Schlüsselspiel für uns entscheiden konnten“, so Leun.

Sein Gegenüber Dubravko Prelcec stellte heraus, dass die Schwächephasen seiner Mannschaft nicht mehr so ausgeprägt wie früher ausgefallen seien. „Die erste und zweite Welle des BSV haben wir gut stoppen können. Mit nachlassender Kraft sind uns kleine Fehler unterlaufen, die wir nicht so einfach wegstecken können“, sagte der Luchse-Trainer.

Vom Siebenmeterpunkt zeigten alle Spielerinnen Nerven

Angesichts unterschiedlicher Leistungen im ersten Spiel nach der WM-Pause am Mittwoch war schon die erste Hälfte erstaunlich ausgeglichen verlaufen. Beide Vereine agierten mit sehr aggressiven Abwehrreihen, was sich in einer Vielzahl von Zeitstrafen ausdrückte: fünf für die Gastgeberinnen, drei für die Gäste. Vor allem Buxtehude gelang es immer wieder, den Spielfluss der Luchse zu unterbinden, die häufig ins Zeitspiel gezwungen wurden. Vom Siebenmeterpunkt zeigten alle Spielerinnen Nerven. Kim Berndt scheiterte an BSV-Torhüterin Lea Rühter, Isabelle Dölle zweimal an der Luchse-Keeperin Zoe Ludwig.

Tore für Buchholz: Natalie Axmann (4), Marleen Kadenbach, Maj Nielsen (beide 3), Kim Berndt, Louise Cronstedt, Alexia Hauf, Sarah Lamp, Evelyn Schulz (alle 2), Svea Geist, Antonia Pieszkalla (beide 1) und Alina Molkova (1/1)

Tore für Buxtehude: Annika Lott (7), Isabelle Dölle (6/1), Lisa Antl (4), Liv Süchting (3), Charlotte Kähr, Mailee Winterberg (beide 2), Katarina Filter und Johanna Heldmann (beide 1)