Buchholz. Junge Turn-Mannschaft des Gymnasiums am Kattenberge in Buchholz erreicht das zweitbeste Ergebnis der Schulgeschichte. Wer noch besser war.

Zwei Jahre lang hatten sie warten müssen, um Ende März endlich den Landesentscheid von „Jugend trainiert für Olympia“ austragen und gewinnen zu dürfen. Wenige Wochen später haben die zehn bis 13 Jahre alten Turnerinnen und Turner des Gymnasiums am Kattenberge (GAK) aus Buchholz nun einen Erfolg errungen, der ihnen einen Platz in der Schulgeschichte garantiert. Beim Bundesfinale des Schulwettbewerbs in Berlin landete das Buchholzer Mixed-Team auf dem hervorragenden dritten Platz. Nur ein einziges Mal in der Schulgeschichte war eine Mannschaft besser gewesen: 2019, als die Basketballerinnen Zweite bei der inoffiziellen Deutschen Schulmeisterschaft geworden waren.

Trainerin und Lehrerin Meike Scholz war mit gebrochenem Fuß dabei

Mit dem Ziel, in der Wettkampfklasse IV die Sieger der 15 anderen Bundesländer zu ärgern, waren sie nach Berlin gekommen – plötzlich standen sie auf dem Treppchen und hatten eine Bronzemedaille um den Hals hängen. „Wir wollten vor allem nicht Letzter werden. Jedes Mal, wenn bei der Siegerehrung wieder nicht unser Name aufgerufen wurde, konnten wir es weniger glauben. Als dann Platz drei rauskam, hatten wir alle ein paar Tränchen in den Augen“, sagte Lehrerin und Trainerin Meike Scholz, die sich trotz eines gebrochenen Fußes die Reise nach Berlin nicht nehmen ließ.

Nur ein Punkt Rückstand auf den Zweiten aus Nordrhein-Westfalen

Letztlich musste der niedersächsische Vertreter aus der Nordheide nur dem Sieger Baden-Württemberg, der mit drei Bundeskaderathleten antrat, und dem zweitplatzierten Nordrhein-Westfalen den Vortritt lassen. Zu absolvieren waren drei Gerätebahnen (Reck–Boden–Sprung, Balken–Boden–Barren, Synchronturnen) und die Sonderprüfungen Standweitsprung und Stangenklettern.

Die zwei Schülerinnen und drei Schüler vom Gymnasium am Kattenberge turnten am oberen Leistungslimit: Lea Pauline Scholz und Max Henri Herrmann wurden in vier Kategorien mit der Bestnote 6,0 bewertet. In der Endabrechnung lagen die Buchholzer nur einen Zähler hinter Nordrhein-Westfalen.

Abschlussfeier mit 4000 Zuschauern in der Max-Schmeling-Halle

Bei der großen Abschlussfeier vor 4000 Teilnehmern und Zuschauern in der Max-Schmeling-Halle durfte Lea Pauline Scholz auf die Bühne und sich eine extragroße Urkunde und einen Berliner Bären aus Porzellan abholen. „Ein Höhepunkt einer für alle unvergesslichen Woche“, sagte Schulsprecher Christoph Reise.

Eine genauso große Herausforderung wie der Turnwettbewerb war für die Buchholzer das Tourismus-Programm: Mit Bus, Bahn, Krücken und Rollstuhl kämpfte sich das GAK-Team von der Siegessäule über Reichstag und Brandenburger Tor bis zum Alexanderplatz, auch das Olympiastadion und eine Spree-Fahrt standen auf dem Programm. „Auch dabei hat die ganze Gruppe großartigen Teamgeist gezeigt und mich trotz des Handicaps meines gebrochenen Fußes förmlich durch Berlin getragen“, erzählte Sportlehrerin Meike Scholz schmunzelnd.

Wirklich gepatzt haben die Schülerinnen und Schüler aus der Nordheide in der gesamten Woche nur einmal. Auf der Rückfahrt hätten die Buchholzer die große Urkunde kurz vor Hamburg um ein Haar im ICE vergessen. Aber eben nur fast.