Buchholz/Fischbek. Basketball-Mädchen aus Buchholz und Skilangläufer aus Fischbek vertreten ihr Bundesland bei „Jugend trainiert für Olympia“.
„Jugend trainiert für Olympia“ ist mit etwa 800.000 Schülerinnen und Schülern pro Jahr der weltgrößte Schulsportwettbewerb. Unter dem Dach der Deutschen Schulsportstiftung wirken die 16 Kultusbehörden der Bundesländer, der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) und 16 Sportfachverbände gemeinsam an der Planung und Durchführung mit. „Jugend trainiert für Olympia“ steht unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten. In jedem Jahr werden drei Bundesfinals mit unterschiedlichen Sportarten ausgetragen: das Winterfinale (in Bayern oder Baden-Württemberg), das Frühjahrsfinale und Herbstfinale (jeweils in Berlin).
Das Traumziel einer jeden Schulmannschaft ist es, den Sieg auf Landesebene zu erreichen und ihr Bundesland beim Bundesfinale vertreten zu dürfen. Zwei Schulen aus der Region haben dieses große Ziel in den vergangenen Wochen erreicht. Für die Basketball-Schülerinnen des Gymnasiums am Kattenberge (GAK) in Buchholz ist die Reise nach Berlin schon Routine. Dagegen spielten die Schülerinnen und Schüler der Stadtteilschule (StS) Fischbek-Falkenberg erstmal im Konzert der 16 Besten mit. Die Skilangläufer reisten für Hamburg zum Winterfinale nach Nesselwang.
Die Buchholzerinnen mussten um das Berlin-Ticket zittern
Im letzten Jahr ihres Bestehens wollten die Basketballerinnen des GAK aus Buchholz unbedingt noch einmal niedersächsischer Meister werden und nach Berlin fahren. Die Erinnerung an eine großartige Zeit beim Bundesfinale 2018 von „Jugend trainiert für Olympia“ beflügelte das Team zusätzlich. Es ist die letzte Gelegenheit, weil die jungen Damen im kommenden Schuljahr aus Altersgründen nicht mehr teilnahmeberechtigt sind.
Jetzt ist dieser Traum wahr geworden. Die Buchholzer Basketball-Mädchen haben in Scheeßel ihren Landesmeistertitel in der Wettkampfklasse (WK) II erfolgreich verteidigt und dürfen zum zweiten Mal hintereinander nach Berlin. Davor stand aber ein hartes Stück Arbeit.
Ohne Melda Tölle, die wie Nike Fortmann und Jugendnationalspielerin Lotta Stach bereits im Zweitliga-Nachwuchs der Hurricanes Scheeßel spielt, aufgrund eines Kreuzbandrisses aber bis Oktober pausieren muss, ging es mit zwei klaren Vorrundensiegen gegen Hannover-Laatzen (54:12) und Göttingen (52:12) relativ entspannt ins Endspiel. Dort wartetet mit dem Gymnasium Damme ein Gegner ganz anderen Kalibers. Zwei Minuten vor Schluss war die zwischenzeitliche 14-Punkte-Führung der GAK-Mädchen auf vier Punkte zusammengeschmolzen; die Dammer trafen Korb um Korb, während die Nervosität bei den Buchholzerinnen immer größer wurde. In einer Auszeit brachte Hans Wurps, der auch Vereinstrainer einiger Mädchen bei Blau-Weiss Buchholz ist, das Team wieder in die Spur, das das 33:29 über die Zeit rettete. Der Rest war grenzenloser Jubel.
Im vergangenen Jahr wurde das Team auf Anhieb Sechster
„Wir hatten nicht unseren allerstärksten Tag, und Melda wird uns auch in Berlin sehr fehlen“, sagte der erfahrenen Trainer, „aber am Ende waren der Wille und vielleicht auch die Erfahrung in engen Situationen einen Tick größer.“ In Berlin, wo das GAK-Team in Bestbesetzung 2018 auf Anhieb Sechster geworden war, warten in der Vorrunde der Titelverteidiger aus Bayern sowie die Vertreter Bremens und Hamburgs. „Wer in der Vorrundengruppe Zweiter wird, steht in der Endabrechnung schon unter den ersten Acht. Das wollen wir auch ohne Melda versuchen“, formuliert Hans Wurps das Ziel. Das Frühjahrsfinale findet vom 7. bis 11. Mai 2019 statt.
Im kommenden Jahr wachsen die Schülerinnen, die mit sechs Landesfinalteilnahmen in Folge und zwei niedersächsischen Meistertiteln das erfolgreichste Team der GAK-Sportgeschichte sind, altersbedingt aus dem Wettbewerb heraus. „Einen schöneren Abschluss als nochmal eine Woche Berlin kann es für uns nicht geben“, so Wurps.
Von solchen Erfolgen konnte man an der Stadtteilschule (StS) Fischbek-Falkenberg lange Jahre nur träumen – zumindest wenn es um eine für norddeutsche Verhältnisse ungewöhnliche Sportart wie Skilanglauf geht. Fünf Jahre hat es gedauert, bis Mark Schepanski und Marcus Jung das Projekt zu den deutschen Schulmeisterschaften geführt haben. In diesem Winter konnte sich eine Mixed-Mannschaft in der Wettkampfklasse IV (Jahrgänge 2006 bis 2009) zum ersten Mal für das Bundesfinale der Wintersportarten in Nesselwang im Allgäu qualifizieren.
Fischbek schickte das beste Skiteam aus Norddeutschland
Schon nach den sechs Einzelrennen über jeweils 1,6 Kilometer am ersten Tag herrschte Hochstimmung im Hamburger Lager. Mit Platz 16 unter 26 angereisten Teams stand man weit besser als erwartet da. „Plötzlich haben wir festgestellt, dass sogar noch mehr geht“, sagte Mark Schepanski. Am Staffeltag waren all früh auf den Beinen, um die Skier zu wachsen und sich vorzubereiten. Auf einer Zwei-Kilometer-Runde, die jeweils zweimal in der klassischen Technik und im Skating gelaufen werden musste, schafften die Skilangläufer aus dem Hamburger Süden tatsächlich den Sprung unter die Top-15 der Gesamtwertung – am Ende stand der 14. Platz zu Buche.
„Das ist ein großer Erfolg für uns“, sagte Schepanski. Bundessieger wurde die Eliteschule des Wintersports aus Oberwiesenthal. „Klar, dass wir gegen die Schulen aus dem Süden keine Chance haben. Doch wir haben die anderen Schulen aus dem Norden hinter uns gelassen. Das war so nicht zu erwarten“, zog Mark Schepanski ein positives Fazit.