Harburg. Die U17-Fußballerinnen aus Harburg spielen im dritten Jahr in der Bundesliga. Mit welchen Herausforderungen sie diesmal zu kämpfen haben.
Mit einem Punkt aus zwei Spielen sind die U17-Juniorinnen des Harburger Turnerbunds (HTB) in ihre dritte Spielzeit in der Fußball-Bundesliga gestartet. Auf die 2:3 (1:1)-Auftaktniederlage beim SV Meppen ließ das Team auf der heimischen Jahnhöhe ein 2:2 (1:2)-Unentschieden gegen Hannover 96 folgen. An diesem Sonnabend geht die Reise zum VfL Wolfsburg, der die ersten beiden Spiele gewonnen hat, unter anderem gegen Hannover 96.
Für die junge Harburger Mannschaft ist es die dritte Saison in der höchsten deutschen Spielklasse. Zweimal gelang der Klassenerhalt, weil es aufgrund des zweimaligen Saisonabbruchs keine Absteiger gab. Die Rahmenbedingungen sind nicht besser geworden. „Bedingt durch die Pandemie, war es zum Beispiel nicht möglich, neue Spielerinnen zu sichten. Da wir viele Spielerinnen aus Niedersachsen haben, die noch in den Schulferien sind, lief auch die Vorbereitung nicht optimal“, gab Teammanager Can Özkan einen Einblick in seine umfangreiche Arbeit.
Sechs Mannschaften müssen aus der Staffel Nord/Nordost absteigen
Die Staffel Nord/Nordost umfasst in der Saison 2021/2022 insgesamt 14 Mannschaften. Um wieder auf die Regelgröße von zehn Vereinen zu kommen, hat der Deutsche Fußball-Bund (DFB) festgelegt, dass am Saisonende sechs Mannschaften werden absteigen müssen. 6 aus 14 – das sind 43 Prozent aller Teams. „Wenn man Wolfsburg, Turbine Potsdam, Werder Bremen, SV Meppen und den HSV als Favoriten ansieht, kann unser Ziel nur der Nicht-Abstieg sein“, so Özkan. Und selbst dieser Kampf um den Klassenerhalt wird knüppelhart.
Gleichzeitig ist der Gesamtbetrag der Zuschüsse, der vom DFB an die Vereine fließt, unverändert geblieben. Weil nun aber durch 14 geteilt wird, bleibt weniger für jeden einzelnen Bundesligaverein übrig. „Wir bekommen 30 Prozent weniger. Gleichzeitig sind es acht Spiele, darunter vier Auswärtsspiele, mehr. Dadurch entstehen auch mehr Kosten“, rechnet Teammanager Can Özkan vor. Das Loch, das die geringeren Zuschüsse in die Kasse reißen, müsse wohl oder übel der Verein stopfen.
DFB-Zuschüsse verteilen sich auf 14 statt der üblichen zehn Vereine
„Gar nicht selbstverständlich, wenn man bedenkt, wieviel Verluste durch die Pandemie im Verein entstanden sind“, formuliert Özkan seinen Dank an den Harburger TB. Auch die Sponsoren aus der Wirtschaft stünden trotz schwieriger Lage zu den Harburger Juniorinnen. Mit der CR Container Trading GmbH, Geschäftsführer und Inhaber ist Ex-HTB-Präsidiumsmitglied Olaf Gayko, wurde ein neuer Hauptsponsor gefunden.
Mehr als zehn Monate nach dem letzten Auftritt gegen Turbine Potsdam waren alle Beteiligten froh, endlich wieder Bundesliga-Fußball auf der Jahnhöhe spielen und sehen zu können. Bei strahlendem Sonnenschein und vor einer guten Zuschauerkulisse war die Gastgeberinnen allerdings eine gewisse Nervosität anzumerken. Diese wurde von den Gästen aus Hannover schon nach zwei Minuten ausgenutzt, Lara Kositzki versenkte die Kugel mit einem Schuss von der linken Seite in die lange Ecke.
Mia Jonsson und Sara Batchadji schossen die Tore gegen Hannover 96
Die HTB-Juniorinnen hatten eine passende Antwort parat. Sie ließen den Ball gut laufen und belohnten sich nach nicht einmal zehn Minuten mit dem Ausgleichstreffer. Mia Jonsson traf mit einem Sonntagschuss zum 1:1 (9.). „Nun wurde das Spiel immer besser. Der HTB erarbeitete sich einige Torchancen, die jedoch ungenutzt blieben“, sagte Can Özkan über den Spielverlauf.
Dann der zweite Schock. Ein kurz ausgeführten Eckstoß der HTB-Juniorinnen landete bei Hannover 96. Nach einem Steilpass auf Miriam Otte nutzte sie eine Uneinigkeit in der HTB-Abwehr aus, umkurvte Torhüterin Lisa Kaisik und beförderte den Ball zur erneuten 96-Führung ins leere Tor. Mit dem 1:2-Rückstand aus Sicht der Harburgerinnen ging es in die Halbzeitpause.
Nach dem Seitenwechsel wurde die Partie immer schneller und dynamischer. Teilweise ging es auch etwas rustikaler zu. „Es entwickelte sich eine hochklassige Bundesligapartie“, so Özkan. In der 55. Minute erzielte der Harburger TB den verdienten 2:2-Ausgleich. Torschützin Sara Batchadji traf aus 25 Metern Entfernung.
Nächste Heimspiele am 4. und 11. September auf der Jahnhöhe
Obwohl die HTB-Spielerinnen auf das dritte Tor drängten und sich eine Reihe hochkarätiger Chancen erarbeiteten, wollte der Siegtreffer nicht fallen. „Mit etwas Glück wäre ein Sieg möglich gewesen. Mit dem Spiel waren alle anwesenden Besucher sehr zufrieden“, lautete das des Teammanagers nach dem ersten Bundesliga-Heimspiel 2021.
Die nächsten Heimspiele bestreitet der Harburger Bundesligist am Sonnabend, 4. September, um 12 Uhr gegen FC Carl-Zeiss Jena und am Sonnabend, 11. September, um 14 Uhr gegen SV Werder Bremen. Gespielt wird jeweils auf dem Kunstrasenplatz im HTB-Sportpark Jahnhöhe.