Hamburg. Rund hundert Menschen sollen unangekündigt Solidarität mit den Kurden in Syrien und dem Nordirak bekundet haben. Was bekannt ist.
Rund hundert Menschen haben sich am Abend des ersten Weihnachtsfeiertages versammelt und sind durch die Straßen Harburgs gezogen. Wie Zeugen dem Abendblatt berichteten, soll es sich um eine spontane pro-kurdische Demonstration gehandelt haben. Gegen 21 Uhr soll die Aktion begonnen haben.
Bestätigen konnte dies der Lagedienst der Polizei Hamburg bislang nicht. Ein Beamter erklärte, dass dieser Vorfall gemeldet worden sei. Als die Beamten jedoch vor Ort eintrafen, sei niemand dort gewesen. Derzeit stehe die Vermutung im Raum, dass es eine Verwechslung gegeben und es sich um eine andere Veranstaltung gehandelt haben könnte.
Demonstration Hamburg: Spontane Aktion in Harburg? Pyrotechik und Transparente
Ein Video, das dem Abendblatt von Montagabend vorliegt, zeigt die Szenen deutlich. Zu sehen sind Dutzende Menschen, die, teilweise mit Pyrotechnik ausgestattet, Transparente in die Höhe halten. Dabei skandieren sie „Biji PKK“, also „es lebe die PKK“. Hinter dieser Abkürzung verbirgt sich die Arbeiterpartei Kurdistans. Außerdem riefen sie „Terrorist Türkei“.
Offensichtlich wurde auch die Polizei von dem spontanen Aufmarsch überrascht. Dabei seien die Demonstranten von einem Festsaal direkt neben der Polizeiwache in der Lauterbachstraße gestartet und dann durch die Lüneburger Straße und Wilstorfer Straße gezogen.
Polizei Hamburg kann Demo nicht bestätigen – Video zeigt Szenen deutlich
Noch bevor die Polizei eintraf, zerstreuten sich die mutmaßlichen Demonstranten in alle Himmelsrichtungen. Sie begaben sich ins Phoenix-Viertel und in die angrenzenden Straßen. Es gab einen erheblichen Stau, der auch mehrere Buslinien betroffen haben soll.
Die meisten der Personen sollen aus der Region um Hamburg kommen, anhand der Kennzeichen war aber zu erkennen, dass auch Personen aus den Niederlanden, Belgien und Frankreich an dem Protestzug teilnahmen. Warum sie sich zunächst in Harburg trafen, ist unklar. Vermutet wird, dass sie wegen einer Feier mit anderem Hintergrund in die Hansestadt kamen.
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Die spontane Demonstration könnte im Zusammenhang mit einer Militäraktion der Türkei stehen. Ankara hat in den vergangenen Stunden Luftangriffe auf kurdische Ziele in Syrien und im Nordirak fliegen lassen. Dabei sollen mindestens 26 kurdische „Terroristen neutralisiert“ worden sein, wie die Türkei erklärte.