Harburg. Razzia fördert neue Erkenntnisse zu Tage. Wie Gastronomen und Kulturvereine auf die verstärkten Kontrollen reagieren.
Sie waren mal wieder auf der Suche nach illegalen Glücksspielautomaten – doch bei einer Razzia in Harburg am Mittwochabend gab es neben konkreten Funden auch jede Menge interessanter Erkenntnisse für die Beamten der Arbeitsrate illegales Glücksspiel. So nennt sich eine spezielle Einheit aus Polizei und Bezirksamt, die an der Harburger Polizeiwache installiert wurde.
Direkt fündig wurden die Beamtem am Mittwoch gleich im Kulturverein Benahol in der Wilstorfer Straße: Hier stellten die Polizisten zwei so genannte Fun-Game-Automaten sicher.
Illegales Glücksspiel in Harburg: Beamte sichern Computer, Festplatten und Bargeld
Fun-Game-Automaten sind keine Geldspiel-, sondern reine Unterhaltungsgeräte, für die ein Betreiber keine Lizenz braucht. Doch durch ein paar einfache Handgriffe kann eine Software installiert werden, mit dem sich das Gerät fürs illegale Glücksspiel nutzen lässt.
Darüber hinaus sicherten die Beaten im Benahol Computer, Festplatten und Bargeld. Die Automaten wurden von den Beamten direkt vor Ort auseinandergebaut. Da auch Fluchtwege zugestellt waren und bei einem Mitarbeiter des Kulturvereins ein verbotenes Einhand-Springmesser gefunden wurde, wurde das Vereinslokal kurzerhand geschlossen.
Klarer Trend: Die illegalen Spielautomaten werden kleiner
Davon abgesehen ist es offensichtlich, dass sich die einschlägigen Gastronomen und Vereine auf die regelmäßigen Kontrollen eingestellt hatten. Die illegalen Spieleautomaten werden kleiner, häufig werden nur Tischspielgeräte aufgebaut. Die lassen sich schnell wegtragen, wenn eine Kontrolle droht. Oder lassen sich schnell aufbauen, sobald die Kontrolle durch ist.
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So auch am Mittwoch, als in zwei kontrollierten Etablissements entgegen der Erwartung der Beamten keine Automaten gefunden wurden. In einem Fall standen in extra gebauten Automatenverschlägen nur zwei alte, nicht angeschlossene Spielkonsolen. „Die bauen ihre Automaten vermutlich erst spät am Abend auf, wenn nicht mehr mit einer Kontrolle zu rechnen ist. Darauf werden wir uns einstellen“, so ein Ordnungshüter der an der gemeinsamen Aktion von Polizei, Landeskriminalamt und Bezirksamt Harburg beteiligt war.
Illegales Glücksspiel in Harburg und Wilhelmsburg: Beamte stellen allein im September zehn Automaten sicher
Erst vor vier Wochen hatten Einsatzkräfte von Zoll, Jugendschutz und der Arbeitsrate illegales Glücksspiel bei einer Durchsuchung in Wilhelmsburg sechs illegale Automaten sowie Bargeld und Wett-Terminals sichergestellt. Da sich einer der Bar-Besitzer unkooperativ zeigte, mussten die Automaten aufgebrochen werden, um an die Computer und das illegale Spielgeld zu gelangen.
Bei einer Razzia in der Harburger „Coffee Box“ Ende September fanden Ermittler gleich vier illegale Spielautomaten und einen vierstelligen Bargeldbetrag. Der Besitzer hatte extra einen Kellerraum zur Spielhalle umgebaut.