Harburg. Hochbahn rüstet Betriebshof an der Hannoverschen Straße um und plant Zentralwerkstatt. Wann die ersten E-Busse rollen.

Die Elektrifizierung des Nahverkehrs im Hamburger Süden nimmt ordentlich Fahrt auf. Anfang kommenden Jahres sollen die ersten emissionsfrei angetriebenen und leisen E-Busse durch Harburg und Umgebung fahren. Dazu wird aktuell der Busbetriebshof an der Hannoverschen Straße umgerüstet.

Gleichzeitig plant die Hamburger Hochbahn AG eine komplett neue Zentralwerkstatt für die Busse im Hamburger Süden. Hierfür konnte sie aktuell ein Grundstück am Stenzelring in Wilhelmsburg erwerben.

Siemens-Mitarbeiter errichten Infrastruktur auf Harburger Betriebshof

60 Busse sind auf dem Busbetriebshof der Hochbahn an der Hannoverschen Straße stationiert. Künftig werden von hier zunehmend emissionsfreie Busse starten. Im Auftrag der Hochbahn errichten Mitarbeiter von Siemens aktuell die dafür erforderliche Infrastruktur. Zunächst werden 20 Ladeplätze für E-Busse gebaut.

Die Ladegeräte stehen neben den Busspuren, die Ladekabel werden über Traversen zu den einzelnen Bussen geführt.

Ende des Jahres sollen Busse in Hamburgs Süden in den Probebetrieb gehen

Jens-Günter Lang, Technikvorstand der Hochbahn: „Wir gehen hier technisch eine sehr schlanke Variante, die schnell umsetzbar ist. Damit wollen wir Ende des Jahres in den Probebetrieb gehen. Im Frühjahr sollen dann in Harburg die ersten E-Busse im ganz normalen Linienbetrieb eingesetzt werden.“

Die weitere Umrüstung des Betriebshofes auf E-Mobilität werde dann Schritt für Schritt erfolgen, so Lang. Die in Harburg angewendete Traversenlösung könne dabei durchaus zum neuen Standard werden. Aktuell plant die Hochbahn diese Technik auch auf ihrem Betriebshof in Wandsbek ab Mitte 2025 einzusetzen.

Abschließen konnte die Hochbahn ihre Standortsuche für eine Zentralwerkstatt im Hamburger Süden. In der künftigen Werkstatt am Stenzelring in Wilhelmsburg sollen alle größeren Reparaturen für die künftig etwa 400 Hochbahn-Busse südlich der Elbe erfolgen.

Zentralwerkstatt für den Süden spart lange Wege durch die Stadt

Während kleinere Reparaturen, Wartungen und Inspektionen in den dezentralen Betriebshofwerkstätten durchgeführt werden können, müssen die Busse bei größeren Schäden bislang nach Hummelsbüttel oder Alsterdorf überführt werden, wo die Gesellschaft FFG für die Hochbahn Zentralwerkstätten vorhält. Der mühselige Weg durch die komplette Stadt soll nun zukünftig eingespart werden.

Die neue Zentralwerkstatt wird komplett auf E-Antriebe ausgerichtet sein und soll noch in diesem Jahrzehnt – parallel mit dem neuen MobilitätsHub – auf der Veddel in den Betrieb gehen.

Jens-Günter Lang: „Der Standort für die neue Zentralwerkstatt im Süden ist ideal. Nur gut 700 Meter entfernt werden wir den neuen Hochbahn-Busbetriebshof auf der Veddel bauen, auf dem 160 Busse stationiert sein werden. Aber auch von den anderen Busbetriebshöfen wird die Werkstatt gut zu erreichen sein.“

Standort im Wohngebiet an der Winsener Straße soll aufgegeben werden

Neben dem Standort an der Hannoverschen Straße verfügt die Hochbahn über den Betriebshof an der Winsener Straße, auf dem 110 Busse Platz finden und am Heykenaukamp. Dort stehen 60 Busse.

Der Standort im Wohngebiet an der Winsener Straße soll perspektivisch aufgegeben werden. Voraussetzung ist, dass die Hochbahn ein geeignetes Grundstück findet. Bis Anfang der 2030er Jahre will die Hochbahn alle rund 1100 Dieselbusse der Hansestadt Hamburg gegen E-Busse ausgetauscht haben. Bereits seit 2020 werden nur noch emissionsfreie Fahrzeuge bestellt. Ende 2018 rollte der erste serienreife E-Bus durch Hamburg. Seit Sommer 2021 sind auch die ersten emissionsfreien Gelenkbusse im Einsatz. Sie bieten rund 100 Fahrgästen Platz.