Harburg. Es ist einzigartig in Hamburg: Im Harburger Hafen steht eine Ampel seit Jahren ununterbrochen auf Rot. Warum schaltet sie niemand ab?

24 Stunden am Tag und an 365 Tagen im Jahr ist eine Ampel an der alten Holzhafenklappbrücke im Harburger Binnenhafen auf “Rot“ geschaltet. Abgeschaltet wird sie trotzdem nicht. Sie erstrahlt tagsüber wie in der Nacht, im Hochsommer wie im tiefsten Winter. Einfach immer.

Die Brücke dahinter, die Holzhafenklappbrücke, ist seit einem Brand im Februar 2014 beschädigt und seither lediglich für Fahrradfahrer und Fußgänger über einen schmalen Seitenweg zwischen Lotsekai und Konsul-Ritter-Straße überquerbar.

Reiche Verbotssymbolik reicht der Hamburg Port Authority offenbar nicht

Vom bereits damals nicht mehr zu befahrendem Hauptbauwerk steht nur noch das stählerne Gerippe. Damit keiner ins Wasser fällt, wurde ein Bauzaun auf der Seite zum Lotsekai und zusätzlich eine große rot-weiße Querbarke montiert. Außerdem wurde ein Schild mit der Aufschrift „Brücke gesperrt“ angebracht.

Doch die reiche Verbotssymbolik reicht der Hamburg Port Authority offenbar nicht. Auf Nachfrage erklärt die Hafenbehörde, unter deren Verwaltung die Lichtsignalanlage vor der unbenutzbaren Brücke fällt, „seit März 2023 ist die Brücke in der oberen Endlage verriegelt und so dauerhaft für die Schifffahrt ohne Fahrbewegung der Brücke passierbar. Dieser Zustand soll bis zur Sanierung bestehen bleiben.“

Energieverschwendung oder Sicherheit? Lebhafte Diskussion in den Netzwerken

Wann diese Sanierung allerdings stattfinden wird, das steht in den Sternen. Aber eins bleibt gewiss: „Neben der Beschilderung hat die HPA auch die Ampel auf „rot“ gestellt, als „weiteres weit sichtbares Zeichen“.

Genau darüber ist nun in Harburg und in den sozialen Netzwerken eine lebhafte Diskussion entbrannt. Viele Kommentierende sehen in dem roten Dauerlicht ein – wenn auch nur kleines – Symbol für Energieverschwendung. Der HPA geht Sicherheit in diesem Fall vor.