Harburg. Ein beliebtes Schwimmbad wird voraussichtlich jahrelang geschlossen. Vor allem Schwimmanfänger in Harburg stehen vor einem Problem.

Laut der Antwort des Senats auf eine aktuelle schriftliche Anfrage der Bürgerschaftsabgeordneten Birgit Stöver kommt es zu Verzögerungen bei der Erweiterung des Freizeitbads MidSommerland. So heißt es in der Antwort des Senats: „Infolge von Auflagen und Klärungsbedarfen des zuständigen Bauamts und damit einhergehender Umplanungen kommt es zu Verzögerungen bei der Erteilung der Baugenehmigung.“

Und weiter: „Nach derzeitigem Stand soll im Herbst 2023 mit ersten vorbereitenden Maßnahmen begonnen werden. (…) Das Gesamtprojekt soll kostenbedingt nun in zwei umfangreichen, jeweils sanierenden und modernisierenden Abschnitten erfolgen. Der Abschluss des ersten Bauabschnitts inkl. der Erweiterung um eine Schwimmhalle erfolgt voraussichtlich im April 2026. Die Abstimmungen zum zweiten Bauabschnitt sind noch nicht abgeschlossen.“

Schwimmbad in Hamburg: Schließung des Harburger Bades für die gesamte Bauzeit

Eine Schließung der Schwimmhalle sei für die gesamte Dauer der jeweiligen Bauabschnitte geplant. Dazu erklärt Birgit Stöver, Harburger Wahlkreisabgeordnete der CDU-Fraktion in der Hamburgischen Bürgerschaft:„Nach dem jahrelangen Kampf der Harburgerinnen und Harburger um eine neue Schwimmhalle ist das erneut ein kleiner Tiefschlag. Eigentlich hätten die Baumaßnahmen am MidSommerland längst beginnen sollen.

Das beliebte Freizeitbad soll um einen Schwimmerbereich erweitert werden.
Das beliebte Freizeitbad soll um einen Schwimmerbereich erweitert werden. © Bäderland Hamburg | Bäderland Hamburg

Jetzt liegt noch nicht mal eine Baugenehmigung vor. Ob erste vorbereitende Maßnahmen tatsächlich im Herbst aufgenommen werden können, steht in den Sternen. Und selbst dann geht man von einem Abschluss zunächst nur des ersten Bauabschnitts in 2026 aus. So lange wird die Schwimmhalle mindestens geschlossen sein. Die Harburgerinnen und Harburger werden also jahrelang ganz ohne Schwimmhalle dastehen. Und dann wurde mit dem zweiten Bauabschnitt noch nicht einmal begonnen.“

Nach dem zähen Ringen um den Anbau der Schwimmhalle in den vergangenen Jahren und der Freude über die Finanzierungszusage im vergangenen Jahr, werde die Enttäuschung groß sein. Stöver: „Der Bedarf nach Schwimmkursen ist nach den pandemiebedingten Einschränkungen immens. Es wird allseits darüber geschimpft, dass viel zu viele Kinder nicht ausreichend schwimmen können und es kaum möglich ist, an einen Platz im Schwimmkurs zu kommen.

Freizeitbad in Hamburg: Harburger Kinder lernen in Neugraben, Wilhelmsburg oder im Landkreis schwimmen

Absehbar wird sich das jetzt leider nicht ändern. Die Harburger Kinder werden auch weiterhin in Neugraben, Wilhelmsburg oder im Landkreis schwimmen lernen. Wer nicht mobil ist, hat Pech gehabt.“

Geplant sei ein Becken mit vier 25-Meter-Bahnen sowie eine Ein- und Drei-Meter-Sprunganlage. Der Bau solle im Zuge der geplanten Sanierung und Modernisierung des Schwimmbades erfolgen. Zuvor hatte es ein jahrelanges Ringen gegeben, nachdem sich die Initiative „Yes, we swim“ für ein neues Schwimmbad in Harburg eingesetzt hatte.

Inzwischen wurden die erforderlichen Mittel für das Schwimmbad im Rahmen eines Nachtragshaushalts 2021/22 bewilligt. Der Anbau der Halle mit dem neuen Becken soll im westlichen Flügel des Schwimmbades entstehen. Laut Plänen aus dem August 2022 war angedacht, mit den Baumaßnahmen Anfang 2023 zu beginnen. Die Wiedereröffnung der Anlage – so hieß es – sei voraussichtlich Ende 2024 zu erwarten.