Hamburg/Landkreis Harburg. Die niedersächsischen CDU-Politiker Grosse-Brömer und Otte beharren auf dem Ausbau der Bestandsstrecke: ihre Argumente.

Mit deutlichen Worten reagieren die beiden Bundestagsabgeordneten Michael Grosse-Brömer, (Wahlkreis Harburg) und Henning Otte, (Wahlkreis Celle-Uelzen, beide CDU) auf die jüngsten Forderungen von Abgeordneten und Politikern aus der Hansestadt Hamburg nach einer Bahn-Neubautrasse nahe der A7 und durch die Heide.

„Die Hamburger Perspektive ist nicht neu. Sie wird aber auch durch Wiederholung nicht richtiger. Es gibt mit dem Bestandsausbau im Rahmen von Alpha-E einen gültigen Kompromiss, der einstimmig im Niedersächsischen Landtag bestätigt wurde.“, so die Politiker. Es sei gemeinsames Ziel, die Leistungsfähigkeit des Bahnnetzes zwischen Hamburg und Hannover deutlich zu erhöhen. Dies müsse möglichst schnell erfolgen, um die Kapazitäten für den Personen- und Güterverkehr zu erhöhen. Dabei könnten schon kleinere Maßnahmen an der Bestandsstrecke zu Verbesserungen führen, so Otte und Grosse-Brömer.

Michael Grosse-Brömer (CDU), Mitglied des Deutschen Bundestages,
Michael Grosse-Brömer (CDU), Mitglied des Deutschen Bundestages, © picture alliance/dpa | Bernd von Jutrczenka

Hamburg ist gefordert, den Zugverkehr nach Harburg deutlich zu beschleunigen

Jeder Ausbau am Bestand sei ein Schritt zur Kapazitätserweiterung. Insbesondere sei Hamburg gefordert, den Zugverkehr zwischen den Bahnhöfen Harburg und dem Hauptbahnhof deutlich zu beschleunigen. Das Konzept des Alpha-E überzeuge, da nur derjenige Güterverkehr auf die Strecke Hamburg–Hannover geleitet werde, der zwingend diesen Weg nehmen müsse. Andere Verkehre werden bei einer Umsetzung dieser Pläne unter anderem über Nienburg-Verden oder Stendal abgeleitet.

Der von Hamburg favorisierte Neubau habe dagegen nur den Hochgeschwindigkeitsverkehr nach Süden im Fokus. Er entlaste erst mit seiner kompletten Fertigstellung nach Jahrzehnten und gehe damit selbst am Interesse der Bahn für eine schnelle Verbesserung vorbei. Das zwingend notwendige Raumordnungsverfahren bringe weitere Verzögerungen in der Planung mit sich. Nach Ansicht von Henning Otte sei auch Bundeskanzler Scholz als ehemaliger Bürgermeister von Hamburg aufgefordert, nicht der Hamburger Sicht zu folgen, sondern dem Konsens.

„Modernster Lärmschutz geht nur mit der Bestandsstrecke!“

Henning Otte (CDU)
Henning Otte (CDU) © picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild | Britta Pedersen

Die Deutsche Bahn unterstehe direkt der Bundesregierung und sei deren Auftragnehmer, so mahnt Otte. Das Bürgervertrauen, das mit dem Kompromiss des Alpha-E gefunden wurde, sei damals als beispielgebend bezeichnet worden und ebenso als elementar für künftige Großprojekte. Gerade deshalb darf man dieses Vertrauen auf keinen Fall beschädigen. Der Erhalt der Anbindung von Lüneburg, Celle und Uelzen an den schnellen Fernverkehr sei von hoher Bedeutung für die Region.

Er sei nur mit dem Bestandsausbau gewährleistet. „Wir brauchen auch modernsten Lärmschutz. Den bekommen wir an der Bestandsstrecke nur mit einem Ausbau“, so Henning Otte.