Moorburg. „Wasserturm und Feuerteufel“ eröffnet am 6. März an prominenter Adresse. Neuen Wirte des Traditionshauses sind keine Unbekannten
Das Schild mit dem neuen Logo ist am Moorburger Wasserturm schon angebracht. Beim Blick ins Innere des Hamburger Gasthauses mag man jedoch kaum glauben, dass hier in einer Woche eröffnet wird: Die Deckenlampen liegen auf dem Boden die Stühle stehen herum und warten auf die Tische, die Gläser liegen noch in Kartons, weil ihre Regale hinter dem Tresen erst demnächst angebracht werden. Geputzt werden könnte auch mal – und dann am besten gleich noch mal.
Mittendrin steht Achim de Buhr und hat die Ruhe weg. Für seine Gelassenheit gibt es zwei Gründe: Er ist Friese und als Koch ist er es gewohnt, auf den Punkt genau perfekt abzuliefern. „Nächste Woche kommen viele Freunde und Verwandte zum Helfen, dann sind wir innerhalb von drei Tagen fertig“, sagt der neue Betreiber.
Wasserturm hatte zuvor jahrelang leer gestanden
Achim und Britta de Buhr, die Wirte des „KommDu“ in Harburg und des „Wasserturm und Feuerteufel“, wie das neue Restaurant heißen soll, haben lange auf diesen Eröffnungsmoment gewartet. Die beiden leben schon länger im Moorburg. „Wir hatten schon länger ein Auge auf den Wasserturm geworfen“, sagt Achim de Buhr. „Aber es hat etwas gedauert, bis wir mit dem Vermieter ins Gespräch kamen.“
Der Wasserturm hatte jahrelang leer gestanden. Nachdem der letzte Pächter gegangen war, hatte die SAGA Schwierigkeiten, das Lokal zu vermieten. Einer der Gründe: Die Fremdenzimmer über der Gaststätte durften nicht mehr als Monteurszimmer vermietet werden. Mit der Gaststube allein glaubten viele Aspiranten, nicht genügend Umsatz für Pacht und Lebensunterhalt generieren zu können. Die de Buhrs fanden eine pragmatische Lösung: Sie nutzen die Räume über dem Lokal nun als ihre eigene Wohnung.
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Wer das „KommDu“ kennt, weiß, dass die Wirtsleute ebenso ein Händchen für gemütliches Wohlfühlinterieur im Shabby-Chic haben, wie für eine spannend modernisierte Traditionsküche, in der beispielsweise der Hirschrücken auf Süßkartoffelmus und Pfefferkuchenjus trifft oder es Carpaccio nicht nur vom Rind, sondern auch von der Roten Bete gibt. Die große Gaststube des Wasserturms bietet 60 Gästen Platz. Dazu kommt ein Clubraum mit 20 Plätzen. Im Sommer bietet die Terrasse noch einmal 60 Plätze.
Gelernt hat de Buhr das Handwerk in seiner friesischen Heimat im Hotel „Stadt Aurich“. Zwischendurch hatte auch ein namhaftes Hotel an ihm Interesse gezeigt, aber er hatte sich in seine Britta und ihr Lokal „KommDu“ verliebt.
Im Sommer soll auf der Terrasse ein Grill glühen
Eine exakte Kopie des „KommDu“, das eine Mischung aus Restaurant, Café und Kulturkneipe ist, wird das „Wasserturm und Feuerteufel“ nicht werden. „Selbstverständlich werden wir auch hier Lesungen und Konzerte anbieten“, sagt Achim de Buhr, „aber nicht so viele, wie im KommDu. Wir wollen hier auch ein Anlaufpunkt für Familienfeiern und Moorburg-Ausflügler werden.“
Im Sommer soll auf der Terrasse ein Grill glühen, im Winter in der Gaststube der Kamin knistern. Das ist der „Feuerteufel“-Teil des Namens. Der Kamin muss allerdings erst noch gebaut werden. Das wird bis nächsten Sonntag auch mit Freunden und Familie nicht fertig. „Aber zum Herbst werden wir dann noch mal eine kleine Pause einlegen, um ihn einbauen zu können.“
Damit sie sich nicht zwischen beiden Lokalen zerreißen müssen, haben die de Buhrs ein eigenes Team für Moorburg eingestellt. Serviceleiter Mark Zollisch und Koch Roland Wesselmann haben Erfahrung in der gehobenen Gastronomie gesammelt und freuen sich, ihre Fähigkeiten einem breiten Publikum anbieten zu können. „Ich selbst werde natürlich auch oft vor Ort sein“, sagt Achim de Buhr. „Sei es als Springer oder einfach als Nachbar von oben.“
Ganz besonders freut die Wiedereröffnung des Wasserturms alle Moorburger, denn das Lokal war lange der wichtigste Dorftreffpunkt. Das, so versprechen Britta und Achim de Buhr, soll es auch wieder werden. Ab Sonntag, 6. März, 15 Uhr können sich die Moorburger überzeugen lassen.