Harburg. Vor nicht einmal drei Jahren eröffnete der Supermarkt – und muss nun vorerst wieder dichtmachen. Was Kunden jetzt wissen müssen.

Vor nicht einmal drei Jahren eröffnete der Edeka-Markt Ziegler am Veritaskai im Harburger Binnenhafen. Nun muss Martin Ziegler für vier Monate seinen Supermarkt schließen, weil umfangreiche Bauarbeiten im Erdgeschoss des drei Jahre alten Gebäudes nötig sind.

Ziegler hofft, dass seine immer zahlreicher gewordene Kundschaft seinem Markt die Treue hält und sich zur geplanten Wiedereröffnung Anfang Juli wieder sehen lässt.

Edeka im Harburger Binnenhafen schließt für vier Monate

„Der 26. Februar wird unser letzter Verkaufstag sein“, sagt Ziegler. „Vom 21. bis zum 26. wird es eine Woche mit Sonderrabatten geben, nach dem Motto: Alles muss raus.“ Im März wird der Supermarkt ausgeräumt, im April bis Juni sind die Arbeiten geplant. Aufsteller und Handzettel informieren über die bevorstehende Schließung. Mit abgedruckt ist ein QR-Code. „Über ihn werden wir unsere Kunden über die Fortschritte der Sanierungsarbeiten und den Wiedereröffnungstermin informieren“, kündigt der Markteigentümer an.

Natürlich möchte Ziegler dann an die erfolgreichen ersten drei Jahre anknüpfen: „Die Entwicklung ist nach wie vor super“, sagt er, „und das trotz der Baustellen und Straßensperrungen in der Umgebung – es ist allmählich schwierig, zu uns zu kommen.“ Schließlich komme die Kundschaft nicht nur aus dem Binnenhafen, sondern auch aus Marmstorf anderen Harburger Stadtteilen und Seevetal. Sie würde Ziegler gern zu seinem älteren, gerade modernisierten Markt in Wilhelmsburg umleiten. Auf jeden Fall haben ihm viele Leute signalisiert, dass sie zurückkehren werden.

Aufsteller informieren die Kunden über die bevorstehende Schließung,.
Aufsteller informieren die Kunden über die bevorstehende Schließung,. © Angelika Hillmer

Edeka will im Juli wieder öffnen

Wenn alles läuft wie geplant, kann es im Juli weitergehen. „Ab dem ersten Juli wollen wir einsortieren und dann schnell eröffnen“, sagt Ziegler. „Dann werden wir durchstarten. Die Straßenbaustellen sollten dann weg sein, und wir werden ordentlich Werbung machen.“ Natürlich werde der Markt erst einmal auf einem geringeren Umsatzniveau starten, sagt der Inhaber und hofft, dass sich die Geschäftszahlen schnell erholen werden. Er will sein 36-köpfiges Team halten; es soll komplett wieder an den Start gehen. Für die nächsten Monate werden die Mitarbeiter in Kurzarbeit versetzt. Der alternative Einsatz im Wilhelmsburger Markt sei nicht möglich.

Auch die Schanzenbäckerei im Eingangsbereich des Edeka-Markts muss eine Zwangspause machen. Und das dortige Bistro-Restaurant Dock 8, das gerade wieder öffnen wollte, bleibt nun bis zum Hochsommer geschlossen. Andere Geschäfte im Erdgeschoss des Neubaus, etwa der Lufthansa City Center am Veritaskai, sind nicht betroffen.

Zu den Ursachen der Bauarbeiten will Ziegler sich nicht äußern, sondern verweist auf seine Vermieterin, die HIH Real Estate GmbH. „Im Edeka-Markt ist ein Feuchtigkeitsschaden entstanden. Untersuchungen haben ergeben, dass es für den langfristigen Erhalt der ja noch sehr neuen Bausubstanz notwendig ist, den gesamten Boden zu erneuern. Dies macht leider die Schließung des Markts für einige Wochen unumgänglich. Aber so können wir noch größere Sanierungsarbeiten und noch längere Ausfallzeiten in der Zukunft vermeiden“, sagt Frank Kindermann, Leiter Asset Management, also des Bereichs der HIH, der für die Vermietung und Verwaltung der Immobilien zuständig ist.

Edeka in Harburg muss schließen: Versicherungsfall?

Weitere Angaben macht auch HIH Real Estate nicht, sondern verweist darauf, dass die Angelegenheit ein Versicherungsfall zwischen den Beteiligten – dem Verkäufer, dem Besitzer und dem Mieter des Gebäudeteils – sei. Es werde noch untersucht, wie der Schaden in dem 1200 Quadratmeter umfassenden Supermarkt zustande kam. Möglicherweise gebe es mehrere Ursachen.

Es liegt auf der Hand, dass es dabei auch um Schadensersatz geht, unter anderem für Umsatzeinbußen während der Sanierungsarbeiten. Der Verkäufer ist die Lorenz Gruppe; die Lokalität gehört zu ihrem Projekt Brückenquartier. Auch hier sind keine näheren Details zu erfahren: „Wir sind da gar nicht involviert“, sagt Firmenchef Frank Lorenz. Der Schaden sei Sache des Hauseigentümers. Er habe von der Sache erst erfahren, als ein Mitarbeiter den Infozettel von Edeka mit ins Haus brachte. Allgemein wird gemurmelt, dass Rohre ersetzt oder repariert werden müssen, was zum offiziell genannten Feuchteschaden passt.