Harburg. Neuer Bau am Großmoordamm: Bewohner der Siedlung Wohlersweg überreichen Unterschriften. Sie fürchten Lärm, Schatten und Licht.
Am Großmoordamm, wo sich bislang die Harburger Kfz-Zulassungsstelle und die Führerscheinstelle sowie die Verkehrsstaffel Süd der Hamburger Polizei befinden, möchte die Hamburger Polizei einen Neubau errichten. Das sorgt für Unmut.
Die Pläne wurden bereits im März im Regionalausschuss Harburg der Bezirksversammlung vorgestellt und am kommenden Mittwoch stehen sie dort erneut auf der Tagesordnung. Die Anwohner des geplanten Neubaus – das sind in erster Linie die Bewohner der Siedlung Wohlersweg – haben im Vorwege der Sitzung Unterschriften gegen den Neubau gesammelt und im Bezirksamt übergeben. Von gut 100 Haushalten kamen 78 Unterschriften zusammen. Die Eigenheimsiedler fürchten tagsüber Verschattung, nachts Beleuchtung und rund um die Uhr Lärm, wenn das Vorhaben verwirklicht wird.
Auf dem Gelände möchte die Polizei mit der Verkehrsstaffel Süd bleiben und gleichzeitig den Verwahrplatz für sichergestellte Fahrzeuge dorthin verlegen. Die Dienststellen des Landesbetriebs Verkehr (LBV) hingegen sollen umziehen. Die Zulassungsstelle wird in den Binnenhafen verlegt.
Gelände soll hoch eingezäunt und nachts beleuchtet werden
Der Verwahrplatz für sichergestellte Fahrzeuge ist nicht zu verwechseln mit dem für abgeschleppte Falschparker. Der verbleibt in Tiefstack. Nach Harburg sollen die Autos gebracht werden, die im Zuge von Straftat-Ermittlungen als Beweise gesichert wurden oder an denen nach schweren Unfällen mit ungeklärter Schuldfrage Untersuchungen durch Polizei-Experten vorgenommen werden. Damit die sichergestellten Fahrzeuge auch sicher stehen bleiben, wird das Gelände hoch eingezäunt und nachts beleuchtet.
Um Stellfläche zu schaffen, werden die bisherigen Flachbauten von Polizei und LBV durch einen kompakten, aber 18,5 Meter hohen Neubau ersetzt, in dem die Verkehrsstaffel Süd, die Verwahrplatzverwaltung und die Werkstätten der Kfz-Forensiker untergebracht werden. Wegen der großen Bauhöhe muss die Innenbehörde bei der Bezirksversammlung eine Ausnahme vom Bebauungsplan beantragen, daher die Befassung durch den Regionalausschuss.
Doppelt so hoch wie die angrenzenden Wohnhäuser
„Die Anwohner im Wohlersweg sind nicht einverstanden mit dem geplanten Großprojekt, auch wenn im Detail Umplanungen vorgenommen wurden, die in die richtige Richtung gehen“, sagt der Sprecher der Siedler, der SPD-Bezirksangeordnete Frank Wiesner. „Nach wie vor ist vorgesehen in direkter Nachbarschaft der Siedlung ein Gebäude von etwa 18 Metern Höhe zu errichten. Das ist doppelt so hoch, wie die angrenzenden Wohnhäuser. Die Fläche wird fast komplett versiegelt.“