Harburg. Deutlich weniger Covid-Patienten, Station wird geschlossen. Am Montag startet Impfen mit Johnson und Johnson für über 60-Jährige

Zwei gute Nachrichten aus dem Asklepios Klinikum Harburg (AKH): Erstens geht die Zahl der Corona-Patienten stark zurück. Eine eigens eingerichtete Corona-Station kann deshalb geschlossen werden. Zweitens läuft das Impfen – die Klinik ist Nebenstelle des Hamburger Corona-Impfzentrums – auf Hochtouren. Von kommender Woche an wird hier nun der Impfstoff von Johnson und Johnson verabreicht. Sein Vorteil: Patienten brauchen nur eine Injektion für den vollständigen Impfschutz.

„Wir schließen die Station für Corona-Normalpatienten“, erklärt Gunter Wiest (Foto), Chefarzt der Lungenabteilung im AKH. „Die Klinik hatte ja ein ganzes Gebäude für Coronapatienten reserviert und auf dem Höhepunkt der Pandemie nicht nur eine, sondern gar zwei Stationen betrieben. Jetzt haben wir dort nur noch einen Patienten.“

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Dieser Patient sei mittlerweile auf ein Isolierzimmer einer anderen Station im Neubau verlegt worden. „Pflegerisch wird er dort mindestens so gut versorgt, wie vorher auf der Corona-Station“, sagt Wiest. „Und technisch ist das Isolationszimmer hochmodern ausgestattet. Auf der ehemaligen Corona-Station sparen wir uns jetzt den Überbau: Für einen Patienten eine Stationssekretärin und eine Stationsleitung vorzuhalten, ist nicht verhältnismäßig. Es ist derzeit auch nicht von steigenden Patientenzahlen auszugehen.

Wir halten allerdings Räume in Reserve und können sie bei einer weiteren Welle sofort wieder zur Corona-Station machen.“ Der eine Corona-Patient auf der Normalstation ist nicht der letzte verbliebene Corona-Fall im AKH. Auf der Corona-Intensivstation sind weitere sieben Infizierte und werden beatmet.

Gunter Wiest ist Chefarzt der Lungenabteilung im AKH und bei den Rotariern aktiv
Gunter Wiest ist Chefarzt der Lungenabteilung im AKH und bei den Rotariern aktiv © xl | Lars Hansen

Im Harburger Impfzentrum wird derweil wie am Fließband geimpft. 400 Patienten wöchentlich schaffen die Teams in den beiden Impfstraßen mittlerweile. Ursprünglich waren sie von 350 ausgegangen, die sie bewältigen könnten. „Die wachsende Routine macht uns schneller“, sagt Gunter Wiest. „Ich gehe davon aus, dass wir demnächst auch mehr als 400 Patienten pro Woche impfen könnten.“ Mit dem wohnortnahen Impfangebot stoße das AKH auf ein durchweg positives Echo, so Wiest.

Ärgerlich sei, dass bei telefonischer Terminvergabe Patienten häufiger gesagt werde, dass es keine Termine gebe, obwohl noch einige frei seien. Wiest rät zur Hartnäckigkeit. Aber in Harburg gibt es nur Termine für über 70-Jährige, von Montag an für über 60-Jährige mit Johnson und Johnson. Wiest: „Man muss nicht skeptisch sein, nur weil dies ein neuerer Impfstoff ist. Im Gegenteil: Dadurch, dass der Impfschutz schneller komplett ist, kann man umso schneller unbeschwert das Leben genießen.“

Der Weg ins Harburger Impfzentrum

  • Das Impfzentrum am Standort des Asklepios Klinikums Harburg befindet sich in der Nähe der zentralen Notaufnahme im Erdgeschoss von Haus 7. Parkplätze stehen vor dem Haus kostenfrei zur Verfügung. Auf den Internetseite der Klinik unter www.asklepios.com/hamburg/harburg/ findet sich auch ein Lageplan sowie Informationen von Medizinern über die Krankheit und die Sicherheits- sowie die Hygienemaßnahmen in der Klinik.
  • Die Kliniken erhalten den Impfstoff von der Stadt Hamburg und können daher auch nur Impfstoffe anbieten, die ihnen zur Verfügung gestellt werden. Das Unternehmen Asklepios weist zudem daraufhin, dass die Terminvergabe ausschließlich über die Hotline 116 117 und die Website www.impfter minservice.de erfolgt.
  • Die Stadt Hamburg entscheidet auch über die Impf-Priorisierung. Die Klinken haben darauf keinen Einfluss. Aktuell erhalten ausschließlich Personen über 70 Jahre mit Wohnsitz in Hamburg Zugang zu den Corona-Schutzimpfungen in der Asklepios Klinik Harburg.