Marmstorf. Klage richtet sich nicht gegen die Bebauung der Elfenwiese an sich. Der Kläger möchte vielmehr selbst auf dem Gelände bauen.
Das Bauunternehmen Eggers führt derzeit auf dem Areal hinter der Marmstorfer Kirche an der Elfenwiese vorbereitende Erdarbeiten für ein größeres Wohnungsbauvorhaben durch (wir berichteten). Wie das Bezirksamt Harburg auf Abendblatt-Anfrage mitteilte, handelt es sich derzeit noch um Arbeiten für die sogenannte Geländemodellierung. Diese sollen voraussichtlich im Oktober dieses Jahres abgeschlossen sein.
Auf der Elfenwiese sollen auf insgesamt vier Baufeldern 68 Wohneinheiten entstehen. Die Bebauung war lange umstritten, der Konflikt reicht zurück bis ins Jahr 2007. Wie das Abendblatt berichtete, einigten sich das Bezirksamt Harburg und der Landesbetrieb Immobilienmanagement und Grundvermögen im Jahr 2015 mit der Bürgerinitiative „Rettet die Elfenwiese“. Statt den zuerst vorgesehenen Stadtvillen verständigte man sich damals auf mehrgeschossige Wohngebäude. Nach der Einigung war ursprünglich ein Baustart im Jahr 2017 vorgesehen.
Im Januar 2019 begann schließlich die Baufelderschließung. Baumfällung und Kampfmittelräumung seien im März beendet gewesen, wie das Bezirksamt damals mitteilte. Doch im September des vergangenen Jahres wurde dann eine Klage gegen den Bebauungsplan Marmstorf 29 eingelegt, der das Neubaugebiet mit einschließt – die weiteren Bauarbeiten verzögerten sich erneut.
Hoher Freizeitwert für den Stadtteil
Mit dem so genannten Normenkontrollverfahren beschäftigt sich das Oberverwaltungsgericht. Die Klage richtet sich dabei nicht gegen die Bebauung der Elfenwiese an sich. Der Kläger möchte vielmehr selbst auf dem Gelände bauen. An einem von ihm vorgesehen Platz ist dem Bauplan nach aber eine Grünfläche vorgesehen, wie ein Gerichtssprecher 2019 gegenüber dem Abendblatt sagte. Anwohner hatten vor der Einigung mit dem Bezirk beklagt, dass mit der zu bebauenden Fläche ein hoher Freizeitwert für den Stadtteil verloren ginge. Dort lagen etwa ein Bolzplatz und eine Hundewiese. Eine Weiternutzung durch den Baustopp war ebenfalls nicht möglich: Das Baugelände war schon 2019 komplett eingezäunt worden.
Eine Entscheidung des Oberverwaltungsgerichts zur Normenkontrollklage steht aktuell noch aus. Die Beteiligten werden in der kommenden Woche zu einem Erörterungstermin zusammenkommen, wie ein Sprecher auf Abendblatt-Anfrage mitteilte. Wie das Verfahren weiter abläuft, sei aber noch nicht abzusehen.
Die Baumaßnahmen können nach erfolgreichem Abschluss der aktuellen Erschließungsarbeiten trotzdem langsam anlaufen, wie Sandra Stolle, stellvertretende Sprecherin des Bezirksamtes Harburg, erklärt. „Nach Heilung eines Formfehlers im Bebauungsplanverfahren ist das Normenkontrollverfahren zwar noch nicht abgeschlossen, der Bebauungsplan Marmstorf 29 ist jedoch weiter in Kraft, so dass auf der Grundlage des Bebauungsplans die Arbeiten wiederaufgenommen werden konnten“, so Stolle. Ein konkreterer Terminplan für die gesamte Baumaßnahme werde aktuell aufgestellt.