Buchholz. Süderelbe AG und KVG starten Probelauf mit Kleinbussen. Bahn-Tochter Ioki entwickelt App. Bund fördert Projekt mit 1,48 Millionen Euro.

Im Nahverkehr in den Regionen um Hamburg sollen voraussichtlich von Dezember 2020 an neue Verkehrssysteme erprobt werden. Dafür hat das Bundesverkehrsministerium die Förderung übernommen und jetzt in Berlin die Bescheide übergeben. Als Empfänger nahm Olaf Krüger, Alleinvorstand der das Projekt koordinierenden Süderelbe AG, stellvertretend für die drei Kreise Lüneburg, Stade und Harburg 1,48 Millionen Euro Fördergeld entgegen.

Vernetzung ist das Konzept

Geplant ist, Fahrgäste von festgelegten Haltepunkten zu Haltestellen von Bussen, U-, S- und Regionalbahnen oder zu einer zentralen Gemeinde zu bringen, um so den öffentlichen Nahverkehr attraktiver zu machen. Zur Auswahl stehen fünf Modellregionen um die Städte Lüneburg, Stade, Buxtehude, Buchholz und Winsen. Eine Regionen soll für einen Testbetrieb ausgewählt werden.

Alternative in der öffentlichen Mobilität

Süderelbe-Vorstand Olaf Krüger steht für innovative Verkehrskonzepte, die ab Dezember mit Bundeshilfe getestet werden sollen.
Süderelbe-Vorstand Olaf Krüger steht für innovative Verkehrskonzepte, die ab Dezember mit Bundeshilfe getestet werden sollen. © HA | Süderelbe AG

„Ich bin zuversichtlich, dass es uns mit diesem Projekt gelingt, den Menschen eine Mobilitätsalternative anzubieten und damit ihr Leben zu erleichtern“, sagte Krüger, Chef der Wirtschafts- und Regionalentwicklungsgesellschaft Süderelbe AG. Geplant ist, dass neue System in den öffentlichen Nahverkehr einzufügen. Barrierefreie Fahrzeuge mit Platz für bis zu acht Personen sowie möglichst mit alternativen Antriebskonzepten sollen die Fahrgäste in der Süderelbe-Region transportieren. Über eine Smartphone App geben die Nutzer Start- und Zielort ein und erhalten die Abfahrtszeiten des Shuttles. Unterwegs können Passagiere mit ähnlichem Fahrtzielen zusteigen. Die Fahrzeuge sollen optimal ausgelastet, Straßen und Umwelt entlastet werden.

Internet-Plattform hat Bahn-Tochter Ioki entwickelt

Die Kleinbusse wird die KVG Stade einsetzen. Die Plattform für das Internet hat Ioki entwickelt, der für intelligente Mobilitätslösungen jenseits der Schiene zuständige Geschäftszweig der Bahn. Der Landkreis Harburg hatte für alle drei Kreise den entsprechenden Antrag gestellt. Für die Süderelbe-Region läuft bereits die Analyse, welche Gebiete um die ausgesuchten Städte das größte Potenzial für das neue Angebot haben. Die TUHH begleitet das Projekt und soll den für ein Jahr geplanten Testbetrieb bewerten.

Lesen Sie auch:

Verkehrsministerium gibt 20,5 Millionen Euro aus

Das Projekt ist ein Baustein des vom Bundesverkehrsministerium geförderten Reallabors Hamburg. Insgesamt elf Teilprojekte sollen dabei die Frage beantworten, wie die Digitalisierung das Verkehrssystem nachhaltiger, sicherer, komfortabler und zuverlässiger gestalten kann. Insgesamt fließen dafür 20,5 Millionen Euro an Fördergeldern. Die Ergebnisse werden auf dem Intelligent Transport Systems (ITS)-Kongress vom 11. bis 15. Oktober 2021 in Hamburg vorgestellt. Bei dem Treffen geht es im CCH und den Messehallen um die Mobilität der Zukunft.

Die Süderelbe AG versteht sich als Ansprechpartner für Unternehmen, Investoren und Kommunen im Hamburger Süden. Schwerpunkte der Gesellschaft liegen in der Förderung des Wirtschaftsstandorts Süderelbe, in der Stärkung der Zukunftsbranchen sowie im Service für Unternehmen. Mit grenzübergreifenden Konzepten und Projekten stärkt die Süderelbe AG die südliche Metropolregion Hamburg. Hamburg und die niedersächsischen Landkreise Harburg, Lüneburg und Stade sowie die Stadt Lüneburg gehören zu den Aktionären.