Harburg. Die Wirtschaftspsychologin Sahling wurde als Nachfolgerin von Britta Herrmann zur neuen Ausschussvorsitzenden gewählt.
Mit Natalia Sahling (SPD) und Andreas Strube (Grüne), beide 25, hat der Jugendhilfeausschuss der Harburger Bezirksversammlung ein neues Vorsitzenden-Duo, das zumindest nach parteipolitischen Maßgaben noch selbst als Jugendliche durchgeht. Die Wirtschaftspsychologin Sahling wurde als Nachfolgerin von Britta Herrmann zur neuen Ausschussvorsitzenden gewählt. Herrmann sitzt seit der Konstituierung der neuen Hamburger Bürgerschaft als Abgeordnete im Landesparlament und hat ihr Bezirksmandat dafür aufgegeben.
Weil mit Natalia Sahling ihre bisherige Stellvertreterin zur neuen Vorsitzenden gewählt wurde, musste das Stellvertreter-Amt ebenfalls neu besetzt werden. Hierfür kandidierte der Neurowissenschaftler Andreas Strube. Die Ergebnisse waren jeweils einstimmig.
Jugendamtsleiter Thomas Thomsen gratulierte der neuen Vorsitzenden aus Corona-sicherer Entfernung und ohne dem üblichen Handschlag. Um auch die Blumen aus der Distanz überreichen zu können, hatte er extra einen Strauß langstieliger Sonnenblumen besorgt.
Beide sind noch auf der Universität
Beide Vorsitzenden befinden sich noch in der Hochschulausbildung. Sahling hat das Bachelor-Studium abgeschlossen und forscht nun für ihre Master-Arbeit. Strube promoviert am UKE.
Natalia Sahling ist mit 16, dem Mindestalter der Partei, in die SPD eingetreten. Zuvor hatte sie sich als Schulsprecherin und Schülerkammer-Delegierte politisiert. Dabei hat die Neugrabenerin, die ihr Abitur an der Harburger Goethe-Schule ablegte, nachdem sie zuvor die Eliteschule des Sports in Dulsberg besuchte, auch kurz mit den Grünen geliebäugelt, sich dann aber für die SPD entschieden. Hier gilt sie als eine der größten Nachwuchshoffnungen.
Der Vorsitz des Harburger Jugendhilfeausschusses gilt als politisches Karrieresprungbrett: Nicht nur die Grüne Britta Herrmann wurde von hier aus in die Bürgerschaft gewählt, auch Sozialsenatorin Melanie Leonhard (SPD) gehört zu Natalia Sahlings Amtsvorgängern.
Hat auch sie den Drang zu Höherem? „An eine Polit-Profi-Karriere habe ich noch nicht gedacht“, sagt sie, „aber ich könnte mir schon vorstellen, irgendwann einmal für die Bürgerschaft zu kandidieren. Erst einmal gilt es jedoch, das Studium gut abzuschließen und im Beruf Fuß zu fassen. Ich finde es wichtig, auch außerhalb des Politikbetriebes Erfahrung gesammelt zu haben.“
Nebenbei ist Sahling Leistungs-Sportschwimmerin
Dafür muss Sahling weiter auf ihre Multitasking-Fähigkeiten setzen: Neben ihrem Studium arbeitet sie bereits als Werksstudentin. Im Bachelor-Studium profitierte ein großes Hamburger Online-Netzwerk von ihrem Tatendrang, jetzt, in der zweiten Phase steht sie in Diensten des städtischen IT-Betriebes Dataport. „Ganz nebenbei“ ist Sahling auch noch Sportschwimmerin auf Leistungs-Niveau. Und dann ist da eben noch die Politik...