Rönneburg. Wirtin Waltraud Hörlberger bietet Mittagstisch zum Mitnehmen an und plant einen kleinen Biergarten.
Als Waltraud Hörlberger Ende Juni schweren Herzens ihr Gasthaus Goldener Engel im Binnenhafen schloss, weil dort ein Hotelprojekt geplant ist, war bereits klar, dass sie mit einem Teil ihres Teams an der Vogteistraße 20 in Rönneburg weitermachen wird. Inzwischen wird in den Räumen der ehemaligen Metzgerei von Uwe Kohlhase fleißig gekocht. Und neuerdings auch gegessen, den „Mittagstisch bei Frau Waltraud“. Die möchte ihr kleines Geschäft zur Begegnungsstätte für die Nachbarschaft ausbauen.
Catering bringt 50 Prozent des Umsatzes
Schon zu Zeiten des Goldenen Engels verdiente Waltraud Hörlberger fast die Hälfte ihrer Einnahmen mit dem Catering. Das wird nun von Rönneburg aus betrieben. „Wir haben die Räumlichkeiten zum ersten August übernommen. Mitte September haben wir unseren Mittagstisch gestartet. Denn es kamen mehrfach Leute in den Laden und fragten, ob sie hier etwas zu Essen bekommen können.“ Die findige Wirtin packte ein Tisch und sechs Stühle aus dem eingelagerten Engel-Mobiliar aus und stellte sie zwischen ihrer kleinen Büroecke und dem Verkaufstresen auf. Zwei kleinere Tische mit jeweils zwei Stühlen sollen noch folgen – mehr Platz gibt der ehemalige Metzgerladen nicht her.
Mittagstisch zum Mitnehmen
Deshalb entstand die Idee, den Mittagstisch zum Mitnehmen anzubieten. „Unsere Kunden kommen mit eigenen Töpfen oder Tupperschachteln und lassen sich eines der beiden Tages- oder eines der beiden Wochengerichte einfüllen. Wenn jemand kein eigenes Geschirr mitbringt, bekommt er von uns gegen Pfand ein Weckglas für Suppen oder Eintöpfe, Teller oder Becher. Denn wir verwenden kein Plastikgeschirr“, sagt Hörlberger. Das Leihgeschirr werde zuverlässig zurückgebracht, sagt die Geschäftsfrau – „wir glauben an das Gute im Menschen, und das wird uns jeden Tag wieder bestätigt“.
Stammgäste sind treu geblieben
„Das Essen schmeckt fantastisch, ich bin jetzt schon mehrfach hierher gekommen“, sagt Karl-Heinz Ade. Der Heimfelder kommt häufiger in die Gegend, um seine Schwester zu besuchen und löffelt gerade einen Nachschlag vom Fisch-Eintopf. Die meisten Gäste kommen aus der Nachbarschaft, sagt Hörlberger. Aber auch einige Stammgäste aus dem Goldenen Engel – Berufstätige und Senioren aus dem Binnenhafen – seien ihr gefolgt.
Wer vom Küstersweg aus den Parkplatz zum Geschäft ansteuert, rollt auf einen kleinen Biergarten zu: Tische und Stühle sowie die Überdachungen stammen vom ehemaligen „Engel-Garten“ an der Harburger Schloßstraße und sollen wiederbelebt werden, sobald im kommenden Frühjahr das Wetter mitspielt. „Die Leute aus dem Viertel können sich dann bei uns auf ein Glas Wein treffen“, sagt Hörlberger. Eine Konzession, Alkohol auszuschenken, sei schon beantragt.
Neue Verhandlungen im Binnenhafen
Der Außenbereich könnte 50 bis 60 Gästen Platz bieten, sagt die Catering-Fachfrau, die nun wieder zur Wirtin wird. Parallel suche sie aber weiterhin Räumlichkeiten für eine neue Gastwirtschaft im Binnenhafen. Über zwei potenzielle Standorte ist sie derzeit in Verhandlungen.