Mienenbüttel. 44 Affen sollen in viel zu kleinen Käfigen gehalten worden sein. Laut Veterinärdienst wurde ihnen erhebliches Leid zugefügt.

Der Landkreis Harburg hat bei der Staatsanwaltschaft Stade Anzeige wegen Verstößen gegen das Tierschutzgesetz gegen das Labor LPT in Mienenbüttel erstattet. Am gestrigen Dienstag hatten Landkreis-Mitarbeiter gemeinsam mit Beamten des Niedersächsischen Landesamtes für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (Laves) erneut Kontrollen in den Laboren durchgeführt.

Nach Berichten mehrerer Medien, denen Videos offensichtlicher Tiermisshandlungen zugespielt worden waren, hatten Landkreis-Mitarbeiter bereits am 8. Oktober die Labore der LPT besucht (wir berichteten). Dabei waren offenbar Zustände festgestellt worden, die den konkreten Verdacht strafrechtlich relevanter Handlungen ergaben.

Affen wurde anhaltendes und erhebliches Leid zugefügt

Kreis-Sprecher Michael Frosdorfer: „Seit 2015 fanden insgesamt neun Kontrollen statt, davon sieben unangekündigt. Eine Veterinärbehörde ist an Recht und Gesetz gebunden und verfügt mit ihren stichprobenartigen Schwerpunktkontrollen in der Praxis selbst bei unangemeldeten Kontrollen nicht über die Möglichkeiten eines internen Informanten, der wie hier durch die SOKO Tierschutz und Cruelty Free International geschehen, unerkannt jederzeit Einblick in die Haltung der Tiere und die Durchführung von Tierversuchen erhalten und diese per Video dokumentieren kann.“

Staatsanwaltschaft ermittelt

Bei der aktuellen Kontrolle wurden laut Frosdorfer unter anderem 44 Affen in viel zu kleinen Käfigen entdeckt. Durch diese Haltung wurde den Affen nach Einschätzung des Veterinärdiensts anhaltendes und erhebliches Leid zugefügt. Zudem waren die Affen zum Zeitpunkt der aktuellen Kontrolle nicht als Versuchstiere eingesetzt. Sie hätten demnach nach den allgemeinen Regelungen des Tierschutzes und nicht nach den Regelungen für Tierversuche gehalten werden müssen.