Harburg/Neuland. Die Fahrbahnerneuerung am Großmoordamm/Großmoorbogen sorgt für starke Behinderungen.
Erwartungsgemäß sorgt die Fahrbahnerneuerung am Großmoordamm/Großmoorbogen für starke Behinderungen. Während des Berufsverkehrs herrschte am Mittwoch zwischen dem Bahnhof Harburg und der Einmündung des Großmoorbogens in die Neuländer Straße allerdings sogar nahezu Stillstand. Auch auf der – behördlich nicht empfohlenen – Ausweichroute über die Schlachthofstraße ging nichts mehr.
Gar kein Durchkommen gab es am Morgen für Autofahrer auf dem Großmoordamm, die aus Hörsten, Over und Bullenhausen Richtung Harburger Innenstadt fahren wollten. Die Einmündung in die Kreuzung mit dem Großmoorbogen ist noch bis Sonntag gesperrt.
Hunderte Autofahrer müssen wenden
Dies ist seit Tagen angekündigt und an der letztmöglichen Abzweigung, dem Kanzlershofer Weg, kündigt ein Sackgassenschild an, dass es geradeaus nicht weitergeht. Trotzdem fuhren – zumindest gestern – hunderte Autofahrer stumpf weiter.
Diese fahren gut einen Kilometer in die Sackgasse, um am Ende festzustellen, dass sie tatsächlich nicht weiter kommen. Für sie hieß es: Auf der Straße Umkehren und wieder zurückfahren bis zur niedersächsischen Landesgrenze am Kanzlershofer Weg.
„Ich arbeite hier seit sechs Uhr und habe um die 150 Autos hier umkehren sehen“, sagt ein Bauarbeiter gegen 9.30 Uhr. „Eben kam ein Audi-A7-Fahrer. Der wollte hier vor der Absperrung kurz parken, weil er zu Obi musste – die Leute sind nicht zu verstehen.“
Stoßstange an Stoßstange
In Richtung Harburger City standen die Autos fast lückenlos Stoßstange an Stoßstange. Sie mussten in der Gegenrichtung darauf warten, den Baustellenbereich Richtung der A1-Anschlussstelle Harburg passieren zu können.
Kurz vor den Bahngleisen: Einmal mehr kompletter Stillstand. In der Schlachthofstraße : eine Blechschlange in Richtung Großmoordamm. Auch hier Autos soweit das Auge reicht. Obwohl die Fahrzeuge minutenlang stehen, stellt kaum jemand den Motor ab.
Nicht einmal die klimaschonenden öffentlichen Verkehrsmittel waren an diesem Morgen im Harburger Osten eine Alternative: Im Stau sah man auch viele Linienbusse stehen. Der inoffizielle, von Fahrgästen betriebene, Twitter-Kanal „HVV Störungsmelder“ verzeichnete noch um 10.30 Uhr eine halbe Stunde Verzögerung für alle Buslinien, die die Harburger Innenstadt passieren.
Jenseits der Walter-Dudek-Brücke ein ähnliches Bild
Jenseits der Walter-Dudek-Brücke ein ähnliches Bild: Der Verkehr Richtung Bahnhof staute sich auf der Buxtehuder Straße, weil dort die Linksabbieger das Nachsehen haben.
Sie können weder in die Hannoversche Straße einfahren, denn die Brücke über die Bahngleise ist noch nicht fertiggestellt, noch kommen sie Richtung Großmoordamm voran.
Dasselbe galt für Auto- und Busfahrer, die von der Moorstraße die Kreuzung geradeaus überqueren wollten. Als Folge dehnte sich das Verkehrschaos bis in die Harburger Innenstadt aus, mit Stop-and-go auf dem Krummholzberg, der Knoop- und der Bremer Straße.
Die Hannoversche Brücke als „natürliche“ Umleitung sollte ursprünglich Ende August freigegeben werden, doch die Arbeiten verzögern sich. Nun wird sie wohl erst Ende September befahrbar sein.
Arbeiten am Großmoorbogen ließen sich nicht verschieben
Die Arbeiten am Großmoordamm und Großmoorbogen ließen sich nicht verschieben, bis die Hannoversche Straße wieder durchgängig befahrbar ist, sagt Christian Füldner, Pressesprecher der Wirtschafts- und Verkehrsbehörde: „Durch weitere geplante Maßnahmen in Harburg, zum Beispiel das Erschließungsprojekt Neuland, die bereits miteinander koordiniert sind, war und ist eine Verschiebung der Maßnahmen am Großmoorbogen nicht möglich.“
Die vom Landesbetrieb Straßen, Brücken und Gewässer (LSBG) geplante Umleitung führt auf der Hannoverschen Straße bis vor die Brückenbaustelle, dann über Seevestraße, Karnapp und Seehafenbücke zur Buxtehuder Straße. Ein weiter Umweg, aber hier floss der Verkehr gestern Morgen– weil kaum ein Autofahrer diesen Vorschlag annahm.
Die Bauarbeiten am Großmoorbogen werden mit wechselnden Verkehrsregelungen Ende September abgeschlossen sein.