Hamburg. In einem umgrenzten Bereich werden Miniaturhäuser im Maßstab eines Vorschulkindes statt eines Erwachsenen gebaut.

Das Neuländer Quarree zwischen der Hannoverschen Straße und dem Östlichen Bahnhofskanal gewinnt weiter an Kontur: Im Frühjahr präsentierte die Investorin, die Berliner CG-Gruppe, außergewöhnliche Gebäudeentwürfe für das neue Quartier, jetzt trug das Büro Vogt Landschaftsarchitekten Ideen zur Gestaltung der Freiräume zwischen den Gebäuden vor.

„Das Areal wird relativ dicht bebaut. Das, was wir dort planen, ist Stadt. Deshalb brauchen wir dort urbane Freiräume“, sagte Maren Brakebusch vom Berliner Tochterbüro am Montagabend dem Harburger Stadtplanungsausschuss.

Im Neuländer Quarree mischen sich Wohn- mit Gewerbegebäude inklusive eines Hotels. Im Westen grenzt das Quartier an den Bahnhofskanal. „Wir haben hier den Bezug zum Wasser. Er steht im Vordergrund, wir wollen das Wasser in das Quartier hineinziehen, Orte schaffen, wo man zum Wasser gehen kann, wo ich Wasser sehe“, so Brakebusch.

Rückzugsorte für die Natur

Neben dem blauen Element ist die Ökologie ein grüner Faden der Freiraumplaner. Bereits behördlich vorgegeben war, dass das naturnahe Ufer zum Teil erhalten bleiben muss. Mit zusätzlichen Elementen, etwa Inseln, sollen weitere Rückzugsorte für die Natur geschaffen werden.

Vor allem werden aber die Bewohner und Gäste des Quartiers vom Öko-Gedanken profitieren. So schlagen die Landschaftsplaner für die Quartiersmitte einen Stadtgarten vor, mit einem Kronendach aus Linden, das im Sommer schatten spendet. Es gebe Linden, aus denen kein klebriger Läuse-Kot heraus fällt, versicherte Brakebusch.

Trinkwasserbrunnen für Passanten

Ein weiteres Element könnte ein Trinkwasserbrunnen sein, an dem die Passanten ihren Durst löschen können. Eine lange Sitzbank könnte sich durch über den Platz winden und den Stadtgarten zum Treffpunkt machen.

Brakebusch: „Auf den üblichen Sitzbänken nimmt niemand mehr Platz, wenn sich dort bereits jemand niedergelassen hat. Auf einer langen Bank ist das anders, da setzt man sich gern dazu.“

Ein besonderer Akzent könnte auch eine „Stadt der Kinder“ setzen: In einem umgrenzten Bereich werden Miniaturhäuser aufgebaut, die im Maßstab eines Vorschulkindes und nicht eines Erwachsenen gebaut sind. Es können kleine Wohnhäuser sein, vielleicht auch eine Schule oder eine Ruine, die bereits von Pflanzen eingenommen worden ist.

Hüfthohe Häuserwelt

Was für die Kleinen ein Platz zum Entdecken und Gestalten ist, bleibt für die Eltern oder die Kita-Betreuer übersichtlich: Sie können die Kinder in der hüfthohen Häuserwelt leicht im Auge behalten.

„Orte für Kinder sollten nicht einfach nur Spielplätze sein. Vielmehr gilt es, freies Spielen im öffentlichen Raum zuzulassen“, sagte Maren Brakebusch. Das Quartier stehe für „modernes, kinderfreundliches Leben, Wohnen und Arbeiten im Zeichen der Nachhaltigkeit und Zukunft“, so die CG-Gruppe.

Dies habe der Gewinner des Freiraum-Wettbewerbs ausgezeichnet umgesetzt.