Wilstorf. In Wilstorf wurden Szenen für den NDR-Dreiteiler “Das Geheimnis des Totenwaldes“ gedreht, in dem die Göhrde-Morde aufbereitet werden.
Die Heinrich-Heine-Straße ist eine typische Eigenheimstraßen aus der Zeit zwischen den Kriegen: Kleine Doppelhäuser an der Straße, große Gärten nach hinten. So typisch sie scheint, umso seltener werden solche Straßen: Viele Häuser werden ausgebaut, Grundstücke nachverdichtet. Für Filmcrews sind derartige Straßen wie in Wilstorf als Kulisse mit halbwegs historischer Bebauung deshalb von großem Wert. So war die Heinrich-Heine-Straße am Montag fest in der Hand einer Filmcrew. Alle Autos mussten umgeparkt werden und wurden für den Film durch Modelle aus den 80er-Jahren ersetzt.
Gedreht wurden Szenen für den NDR-Dreiteiler „Das Geheimnis des Totenwaldes“, in dem die Göhrde-Morde aus dem Jahr 1989 sowie die nachfolgenden Ermittlungen fiktional wieder aufbereitet werden.
Damals waren kurz nacheinander zwei Liebespaare im Staatsforst Göhrde bei Hitzacker ermordet aufgefunden worden. Erst 2018 konnten die Ermittlungen, die zwischenzeitlich geruht hatten, abgeschlossen werden. Der Täter war bereits tot. Er hatte sich 1993 das Leben genommen, nachdem er wegen eines anderen Mordes festgenommen wurde.
Göhrde-Morde: Hamburger Opfer lange nicht gefunden
Im Film geht es auch und besonders um diesen dritten Mord. Das Opfer war die Schwester des hohen Hamburger Kripo-Beamten Wolfgang Sielaff. Die Leiche wurde lange nicht gefunden. Ihr Bruder war deshalb gegen die Einstellung der Ermittlungen und strengte nach seiner Pensionierung private Nachforschungen an. Erst dadurch konnten die Morde an den Paaren und der an der Schwester dem selben Täter zugeordnet und die Leiche gefunden werden.
In Wilstorf wurde die Festnahme des Täters im Jahr 1993 filmisch nachempfunden. Den Hauptermittler spielt Matthias Brandt, bekannt unter anderem aus „Babylon Berlin“ und dem Münchner „Polizeiruf“ . Regisseur ist Sven Bohse. Gedreht wird noch bis Oktober.