Lüneburg. Früherer Friedhofsgärtner soll mindestens fünf Menschen getötet haben. Nun sind neue Beweise aufgetaucht, darunter ein Führerschein.

Im Fall des mutmaßlichen Serienmörders von Lüneburg ist ein Koffer mit Schusswaffen und Munition gefunden worden. Der frühere Friedhofsgärtner, der auch als Göhrde-Mörder bekannt wurde, soll mindestens fünf Menschen getötet haben, es könnten nach Einschätzung der Polizei aber auch weit mehr sein. „Wir prüfen, ob ein Bezug zu möglichen Verdächtigen besteht beziehungsweise ob es sich um tatrelevante Gegenstände handelt“, sagte am Donnerstag ein Sprecher der Polizeidirektion Lüneburg. „Die Waffen werden vom Landeskriminalamt weiter untersucht, etwa ob damit scharf geschossen werden kann.“

Frauenleiche unter der Garage

In dem Fall untersucht die Polizei mögliche Verbindungen zu rund hundert ungeklärten Taten. Unter der Garage auf einem früheren Grundstück des Mannes war im September vergangenen Jahres am Stadtrand die Leiche einer seit 1989 vermissten Frau gefunden worden. Der Gärtner gilt auch als Verantwortlicher für die zwei Doppelmorde in der Göhrde von 1989. In dem Waldgebiet östlich von Lüneburg waren damals zwei Paare getötet worden. Der Gärtner beging 1993 in Haft Selbstmord. Zumindest in einigen Fällen soll er aber von einem als Beschuldigten geführten möglichen Komplizen unterstützt worden sein.

In dem jetzt gefundenen Koffer lag auch ein in Karlsruhe ausgestellter Führerschein, wie die Lüneburger „Landeszeitung“ am Donnerstag berichtete. Danach hatte ein späterer Bewohner des Hauses den Koffer zur Aufbewahrung einem Bekannten übergeben, der sich jetzt an die Zeitung wandte.