Buxtehude . Die Stadt schafft ein flächendeckendes und kabelloses Internet. Ein Super-Glasfaserkabel nach Hamburg ist dafür die Basis.
Die Hansestadt Buxtehude geht jetzt in der südlichen Metropolregion in Sachen Digitalisierung einen deutlichen Schritt voran: Am Donnerstag schaltete Bürgermeisterin Katja Oldenburg-Schmidt dazu eine nahezu flächendeckende WLAN-Versorgung der Altstadt frei. Vom Bahnhof bis zum Rathaus und der Petrikirche sowie in etlichen Seitenstraßen dort können Besucher und Bewohner der Stadt nun draußen kosten- und kabellos ein schnelles Internet empfangen. Das Besondere: Im Unterschied zum WLAN in der Hamburger Innenstadt und vielen anderen WLAN-Insellösungen im weiteren Umland ist dafür keine umständliche Registrierung und auch keine zeitliche Beschränkung vorgesehen.
Rund 330.000 Euro investierten die mit dem Projekt beauftragten Stadtwerke in das neue Angebot. „Für uns ist das auch ein Einstieg in einen völlig neuen Geschäftsbereich“, sagte Stadtwerke-Geschäftsführer Stefan Babis. Tatsächlich gehen die Digitalisierungspläne der Estestadt noch weit über dieses freie WLAN-Angebot hinaus. Und dabei kommt der Stadt die Weitsicht früherer Planer zugute. So ist Buxtehude für seine Abwasserentsorgung seit einigen Jahren schon mit Hamburg verbunden.
Bei der Abwasser-Entsorgung wurde schon an ein Glasfaserkabel gedacht
Und dabei legten die Planer seinerzeit vor fast 20 Jahren bereits ein Glasfaserkabel quasi so dazu, dass Buxtehude heute direkt mit einem der ganz großen Internet-Knoten des Landes in der größeren Hansestadt verbunden ist. „Das ist für uns natürlich einen Riesen-Standortvorteil“, so Bürgermeisterin Katja Oldenburg-Schmidt.
Die Stadtwerke legten dazu vom Anknüpfungspunkt des Hamburger Superkabels zunächst eine weitere, große Glasfaserleitung quer durch die Stadt. Von dort gibt es zunächst die Abzweigungen zu den WLAN- Antennen, die relativ unscheinbar an Straßenlampen montiert sind. Gut 3700 Meter Kabel wurden dabei in bereits vorhandenen Leerrohren im Straßenraum verlegt.
Der Ausbau soll zügig vorangehen
Mit dieser Glasfaserbasis soll das Altstadt-WLAN eine Verbindungsqualität schaffen, die vergleichbar mit einer besonders schnellen DSL-Leitung von ungefähr 100 Mbits ist. Sollten aber zu viele Nutzer gleichzeitig mit dem WLAN verbunden sein – etwa bei einem Stadtfest – könne man dank der Glasfasertechnik die Kapazität noch deutlich ausweiten, verspricht der Stadtwerke-Chef.
Und er denkt noch weiter: Künftig könnten dann auch Restaurants und Geschäfte an das WLAN-Netz angeschlossen werden und dafür eine Gebühr bezahlen, um den Ausbau zu finanzieren. Derzeit schaltet sich das WLAN innerhalb von Gebäuden meist ab. Aber das Glasfasernetz der Stadt könnte noch mehr: Gedacht wird auch an einen Anschluss von großen Unternehmen, etwa in Gewerbegebieten.
Auch Unternehmen sollen profitieren
Und auch das freie WLAN-Netz könnte noch weiter ausgebaut werden. Schon habe es entsprechende Forderungen etwa aus dem Stadtteil Altkloster gegeben, sagte die Bürgermeisterin. Doch der bisherige Ausbau beschränkte sich zunächst auf die Altstadt, weil dort viele Leerrohre schon vorhanden waren und die Installation deshalb relativ kostengünstig gestaltet werden konnte. Künftig sollen aber bei weiteren Bauarbeiten im Straßenraum weitere Leerrohre gleich mit verlegt werden. Irgendwann könne man dann wieder eine neue Trasse verbinden und das Buxtehuder WLAN weiter ausbauen, so der Stadtwerke-Chef Stefan Babis.
Zu finden ist das neue WLAN-Netz jetzt unter dem Namen „#hansebux“. Das Zeichen # (Hashtag) ist dabei ganz bewusst an den Anfang gestellt worden, weil der Name in einer Liste von empfangbaren WLAN-Netzen ganz oben aufgelistet wird. Man muss dann nur noch mit einem kleinen Häkchen in einer Schaltfläche die Datenschutzerklärung und Nutzungsbedingungen akzeptieren – und schließlich auf „Verbinden“ klicken. Eine solche Anmeldung bleibt dann für 90 Tage aktiv und muss dann erst wieder erneuert werden.