Hamburg . Die Situation in der Geburtshilfe der Mariahilf Klinik beschäftigt die Politik weiter – doch der Konzern will nicht mehr informieren.

Die Situation in der Geburtshilfe der Helios Mariahilf Klinik beschäftigt die Harburger Politik weiterhin. Nachdem überraschend bekannt wurde, dass der kaufmännische Direktor der Klinik wechselt, fragen sich viele Abgeordnete, was dies für die Zukunft des Krankenhauses – besonders der Geburtshilfe – bedeutet.

Bereits in dieser Woche hat der Hauptausschuss der Bezirksversammlung beschlossen, den neuen kaufmännischen Klinikleiter Torge Koop in die nächste Sitzung des Ausschusses für Soziales, Bildung und Integration oder wahlweise des Ausschusses für Gesundheit und Verbraucherschutz einzuladen. Die Zeit drängt, denn Ende April tagt die Bezirksversammlung zum letzten mal vor der Wahl.

Helios beantwortet Anfrage zur Situation in der Mariahilf nicht

Wann sie danach wieder regulär tagt, ist ungewiss. „Deshalb bieten wir auch zwei Ausschüsse an, damit man uns nicht so leicht wegen Terminschwierigkeiten absagen kann“, sagt CDU-Fraktionschef Ralf-Dieter Fischer. „Es liegt auch im Interesse des Unternehmens, dass bei der Bevölkerung neues Vertrauen aufgebaut wird.“

Fischers Einschätzung zum Trotz gab sich der Helios-Konzern zuletzt mundfaul: Eine umfangreiche Anfrage der SPD-Fraktion zur Personalsituation ließ Helios unbeantwortet. Stattdessen verwies der Krankenhauskonzern darauf, dass das Beantworten von Politikerfragen für private Klinikunternehmen freiwillig sei. Diese Freiwilligkeit sei mit der Beantwortung zweier Bürgerschaftsanfragen der Linken sowie den Auftritten in den Gesundheitsausschüssen von Bürgerschaft und Bezirk erschöpft.

„Die Klinikleitung muss sichere Bedingungen schaffen“

Dabei hat die CDU noch zwei weitere Auskunftsanträge, nämlich dazu, wie weiter hebammengeleitete Geburten in Harburg möglich sein und deren Sicherheit gewährleistet werden kann. Auch die Grünen wollen die Qualität der Geburtshilfe sichergestellt wissen: „Die Klinikleitung muss Bedingungen schaffen, unter denen eine qualitätsorientierte, sichere, individuelle und familienorientierte Geburtshilfe möglich ist. 24 Stunden am Tag müssen mindestens 2-3 Hebammen, eine Fachärztin oder ein Facharzt und eine weitere gynäkologisch –geburtshilflich ausgebildete Ärztin oder ein Arzt in Bereitschaft in der Klinik sein“, heißt es in einem Antrag der Fraktion, zu dem Helios Stellung nehmen soll.