Hamburg. Die Künstler haben sich für mehr Proberäume eingesetzt. Jedoch ist ihnen die Initiative gegen die Langenbeker Buslinie zuvorgekommen.
Zum Glück hatten die Harburger Rockmusiker, die zur Bürgerfragestunde in die Bezirksversammlung am Dienstagabend ins Harburger Rathaus gekommen waren, um die Politik aufzufordern, sich für mehr Probenräume einzusetzen, ein Transparent dabei – zu Wort kamen sie nämlich nicht. Die Bürgerfragestunde fand durchaus statt. Doch es ging fast nur um ein anderes Thema: die geplante Buslinienverlängerung ins Langenbeker Feld.
Gegen diese gibt es eine Bürgerinitiative, deren Sprecher Jens Meyer zwei Dutzend Mitstreiter ins Rathaus gebracht hatte. Meyer beklagte, dass durch die geplante Verlängerung der Buslinie über ein bislang für Kfz gesperrtes Teilstück der Radickestraße der Lärm ins Unerträgliche steigen würde.
Meyer stellte eine Bürgerbefragung, die die Hamburger Hochbahn AG durch ein Meinungsforschungsinstitut hatte durchführen lassen, in Frage. Die Meinungsforscher hatten 4500 zu befragende Bürger identifiziert und davon 1250 erreicht. Von diesen hatte sich die Mehrheit für die Buslinie ausgesprochen.
Musiker werden auf Kulturausschuss vertröstet
„Das kann doch keine valide Grundlage sein“, sagte Meyer, dessen Bürgerinitiative eine Facebook-Gruppe mit 52 Abonnenten betreibt und nach eigenen Angaben 300 Unterschriften gegen den Bus gesammelt hat. „Die Umfrage ist valide und wir würden sehr schlecht dastehen, wenn wir nicht nach ihr handeln“, stellte ihm Torsten Fuß von der SPD entgegen.
Isabel Wiest von den Neuen Liberalen wurde hingegen nicht müde, die Bürgerinitiative zu unterstützen. Die Öffnung der Radickestraße würde de facto die Schließung des zweiten Harburger Rings bedeuten, wiederholte sie in mehreren Redebeiträgen.
Die Musiker wurden auf die Sitzung des Kulturausschusses am Donnerstag vertröstet. Sie findet um 18 Uhr in einem Besprechungszimmer im vierten Stock des Sozialen Dienstleistungszentrums statt.