Harburg. 184 Plätze für Fahrradpendler entstehen an der S-Bahn-Station. An anderen Standorten ist das neue Bike-and-ride-Konzept schon ein Hit.

Dass die Radwege an der Kreuzung Heimfelder Straße/Alter Postweg abgebaut wurden hat viel Heimfelder geärgert. Dass sie stattdessen an der S-Bahn Heimfeld eine moderne Fahrradabstellanlage, eine so genannte Bike-and-ride-Station, bekommen sollten, empfanden sie deshalb mehr oder weniger als eine Entschädigung, auch wenn das nicht der Grund für die Bike-and-ride-Pläne war. Seit vergangenem Sommer ist die Kreuzung am so genannten Heimfelder Platz jetzt umgebaut. Eine Bike-and-ride-Station ist aber immer noch nicht zu sehen.

Warum das so ist, haben Harburgs oberster Tiefbaubeamter Gerrald Boekhoff und Heino Vahldieck, Geschäftsführer der Park-and-ride-Betriebsgesellschaft schon in zwei Ausschüssen der Bezirksversammlung erklärt: Die Tiefbauarbeiten an der Kreuzung waren so weit aus dem Zeitplan, dass Park and Ride nicht warten konnte und den Bau anderer Fahrradanlagen vorzog. Heimfeld musste sich in der Schlange hinten einreihen. Spätestens im Juni soll jetzt der Bau beginnen.

In einer Kombination aus vermieteten und frei zugänglichen, überdachten, abschließbaren und offenen Stellplätzen sollen 184 Stellplätze für Fahrräder entstehen. Das sind 30 mehr, als der Bedarf, den die Planer hier errechnet haben. Dass der Bedarf aber auch mit dem Angebot steigen kann, zeigt das Beispiel er ersten Bike-and-ride-Station Hamburgs an der U-Bahn Saarlandstraße : Auch hier waren die Planer von 150 benötigten Plätzen ausgegangen und hatten vorsichtshalber 180 gebaut. „Nach drei Tagen lag die Auslastung bei 100 Prozent“, berichtete Heino Vahldieck dem Harburger Verkehrsausschuss.

Harburger müssen länger auf ihre Fahrradstation warten

24 der 184 Plätze werden sich in zwei abschließbaren Fahrradgaragen befinden und für acht Euro im Monat oder 90 Euro im Jahr zu mieten sein. Für eine geringere Miete gibt es Schließfächer, in denen Pendler Helm, Regencape und was sie sonst noch beim Radeln brauchen aber ungern mit in die Bahn nehmen wollen, aufbewahren können.

Etwas länger, als die Heimfelder werden die Harburger auf ihre Fahrradstation am Bahnhof warten müssen. Nachdem die Standortentscheidung nach zwei Jahren Debatte Ende 2017 gefallen ist – westlich der Walter-Dudek-Brücke mit unterirdischem Bahnhofszugang – sind die Bauplaner der P+R-Betriebsgesellschaft jetzt erst im Anfangsstadium ihrer Planungen. Für den oberirdischen Teil wurde ein Architektenwettbewerb ausgeschrieben.