Wilhelmsburg. Installationen, Graffiti, Malereien - Die Open-Air-Ausstellung MS Artville läuft noch bis zum 12. August. Der Eintritt ist frei.
Die Open-Air-Ausstellung MS Artville zeigt in diesem Jahr bis zum 12. August, wie 20 deutsche und internationale Urban-Art-Künstler das Oberthema Oasen verhandeln. Eine ideale Gelegenheit, sich mit den Installationen, Sounddesignarbeiten, Graffiti und Malereien auseinanderzusetzen, bietet sich Besuchern am kommenden Sonntag. „Kunstgucken II“ heißt es dann – mit geführten Kunstspaziergängen durch die Freiluftgalerie. Bars und Imbisswagen haben dann auch geöffnet.
Geschickt inszeniert hat der französische Künstler Benedetto Bufalino seine Installation: Der Platz hinter der ersten Abbiegung auf dem Besucher-Trampelpfad steigert die Verblüffung. Den Überraschungseffekt hätte das Kunstwerk gar nicht nötig gehabt. Staunen ruft sein in der Landschaft umgestürztes Polizeiauto auch so hervor.
Alltagsgegenstände mal ganz anders
Der Franzose ist ein Spezialist für die Entfremdung von Alltagsgegenständen. Bufalino hat ein Polizeiauto in einen nutzbaren Grill umgebaut und auf diese Weise eine Wohlfühloase geschaffen – nebenbei auch eines der beliebtesten Fotomotive der Besucher übrigens. Höher im Kurs der Smartphone-Knipser dürfte nur die Installation Abweg stehen.
Die Plastik in Regenbogenfarben des Hamburgers Darko Caramello wirkt auf dem ersten Blick wie ein Bild – um sich als begehbarer Tunnel zu offenbaren. Die Installation lenkt die Festivalbesucher durch Neugier von ihrem eigentlichen Weg ab.
Besucher der Freiluftgalerie sollten unbedingt einen weiteren Umweg wagen. Etwas abseits führt ein schmaler Trampelpfad zu der Installation Cubus. Der deutsche Street-Art-Künstler L.E.T. liebt es, auf provokante Weise Missstände in der Gesellschaft aufzudecken. Seine Installation bei MS Artville nutzt Überbleibsel der Zivilisation als Leinwand.
Dass Kunststoff nicht per so in Konflikt mit der Natur steht, beweist die Installation Raumorganismus. Die Künstlerin Ines Fiegert hat aus Nylon ein spinnenetzartiges Raumgebilde geschaffen, das sich mit Bäumen und Büschen der Umgebung verbindet. Sympathischer kann niemand spinnen.
Sonntag, 6. August, 16 bis 22 Uhr, Dockville-Gelände in Wilhelmsburg, Schlengendeich 12, Eintritt frei