Wilhelmsburg. Umbau beginnt am 25. April und dauert bis Oktober. Wilhelmsburgs Lebensader soll entschleunigt werden. Mehr zum Millionenprojekt.

Der geplante Umbau der nördlichen Veringstraße zu einer verkehrsberuhigten Geschäftsstraße beginnt am Montag, 25. April. Anwohner und Geschäftsleute müssen voraussichtlich mehr als ein halbes Jahr mit Unannehmlichkeiten rechnen: Wilhelmsburgs quirlige Lebensader mit Restaurants, Bistros, Einzelhandelsgeschäften und dem Marktplatz wird während der Bauzeit bis voraussichtlich Oktober auf 430 Meter Länge zwischen Stübenplatz und Mannesallee zur Einbahnstraße mit Fahrtrichtung Neuhöfer Straße.

Am Ende entsteht eine entschleunigte Straße mit besseren Bedingungen für Gastronomie und Radfahrer. Die Kosten belaufen sich nach Angaben des Bezirksamtes Hamburg-Mitte auf rund zwei Millionen Euro.

Ungewöhnlich ist die Höchstgeschwindigkeit von 25 Stundenkilometern, die auf dem umgebauten Abschnitt der Veringstraße gelten wird. Bisher gilt dort Tempo 50. Die nördliche Veringstraße wird entlang des Abschnitts bis 50 Meter südlich der Mannesallee umgebaut, um den Fahrradverkehr zu stärken.

Sie ist Teil der insgesamt 16,4 Kilometer langen Veloroute vom Hamburger Rathaus bis nach Harburg. Die Radfahrer werden nach dem Umbau im Mischverkehr auf der insgesamt 6,50 Meter breiten Fahrbahn fahren. Heute bewegen sie sich noch auf schmalen, schlecht erhaltenden Radwegen.

Nach dem Umbau eröffnen sich den Gastronomiebetrieben neue Chancen. Der Gehweg wird um den bisherigen Fahrradweg um etwa 1,40 Meter verbreitert. Das eröffnet den Gastwirten die Möglichkeit, mehr Tische und Stühle vor ihren Lokalen auf den dann 3,60 bis 3,85 Meter breiten Gehwegen aufzustellen. Die Veringstraße ist die Gastronomiemeile im Stadtteil Wilhelmsburg. Hier gehen Sushi, Falafel, Döner, portugiesische Pastéis de Nata und demnächst türkische Kumpir über den Tresen.

Mit dem Umbau der Veringstraße auf 430 Metern gehen Straßenbauarbeiten im Vogelhüttendeich auf dem etwa 110 Meter langen Abschnitt zwischen Hans-Sander-Straße und Veringstraße einher.

Der Umbau beginnt am Stübenplatz. Die nördliche Veringstraße wird zur Einbahnstraße, die vom Vogelhüttendeich in Richtung Neuhöfer Straße verläuft. Das Uelzener Bauunternehmen H. Siebenbrodt wird zunächst die Flächen auf der westlichen Straßenseite herstellen und im Anschluss die östliche Straßenseite.

Anwohner und Kunden der Geschäfte in der Fährstraße müssen während der Bauzeit Einschränkungen hinnehmen: Während der Bauarbeiten auf der Ostseite der Veringstraße, ist ein Einbiegen in die Fährstraße nicht möglich.

Voraussichtlich im Oktober wird die Veringstraße an zwei Wochenenden voll gesperrt. Dann erhält die Fahrbahn die neue Asphaltdecke.

Mit den Bauarbeiten sind auch Einschränkungen des Busverkehrs verbunden: Der Metrobus 13 fährt während der Bauzeit die Haltestellen Stübenplatz und Mannesallee nicht an und wird über die Neuhöfer Straße und Georg-Wilhelm-Straße geleitet. Wegen der Einbahnstraßenregelung ändert sich auch die Route der Buslinie 156.

Trotz des Umbaus bleibt das Problem mit unterschiedlichen Höhenlagen der Ein- und Ausgänge zu zahlreichen Geschäften in der Veringstraße bestehen. Rollstuhlfahrer und Menschen, die auf Rollatoren angewiesen sind, hatten auf den Abbau der Barrieren gehofft.

„Die unterschiedlichen Höhenlagen der Zugänge sowie die vorhandenen Kasematten lassen sich nicht durch Anpassungen in den Gehwegflächen lösen“, heißt es dazu aus dem Bezirksamt. Mit dem Umbau entsteht in der Veringstraße ein Parkplatz zusätzlich, im Vogelhüttendeich gehen vier verloren.