Harburg. Drei Millionen Euro teures Bauwerks verbindet das neue Wohnquartier auf der Schloßinsel mit dem Rest der Harburger Welt.
Zeit, dass sich was dreht: Sie hat aufgrund technischer und organisatorischer Probleme einen langen Anlauf gebraucht, aber nun ist die Drehbrücke über den Lotsekanal im Harburger Binnenhafen fertig. Am 22. April wird sie mit dem Brückenschlag-Fest eingeweiht. Die Bezeichnung steht für die wichtigste Funktion des gut drei Millionen Euro teuren Bauwerks: Es verbindet das neue Wohnquartier auf der Schloßinsel mit den Wohn- und Bürohäusern, den Restaurants und Geschäften zwischen dem Veritaskai und dem Karnapp – und natürlich auch mit der Harburger City.
Ein halbes Dutzend größerer Wohnprojekte im Binnenhafen sind inzwischen realisiert, in Bau oder kurz vor dem Start. Deshalb trägt das Fest am kommenden Freitag den Untertitel „Wohnen im Binnenhafen.“ Investoren öffnen den Besuchern ihre Musterwohnungen auf der Schloßinsel und am Schellerdamm (Phoenix Homes und IBA-Projekt Wohnen am Schellerdamm). Die 102 barrierefreien Wohnungen des Investors Sahle Wohnen am Schellerdamm sind noch in Bau, dort gibt es eine Baustellenführung. Und das geplante Brückenquartier wird zumindest mit einem Info-Stand vertreten sein.
Zeitlich etwas zwischen den Stühlen befindet sich das IBA-Projekt Maritimes Wohnen am Kaufhauskanal. Die ersten sechs schwarzen Gebäude mit ihren markanten diagonalen Satteldächern sind bezogen, auch die Musterwohnung ist bereits verkauft. Der zweite Bauabschnitt ist dagegen erst in Planung und deshalb noch nicht vorzeigbar.
Um die Besucher zu den im Binnenhafen verstreuten Projekten zu locken, hat der Veranstalter „channel hamburg e.V.“ eine Rallye organisiert. „Unser Hauptpreis ist eine Übernachtung für zwei Personen auf Helgoland, gesponsert von Arne Weber“, sagt Saskia Hollatz vom Channel Hamburg. Teilnehmende Firmen haben Gutscheine beigesteuert, und das Sportstudio Easyfitness am Schellerdamm spendiert jedem Rallye-Teilnehmer, der mit dem richtigen Ergebnis kommt, eine kostenlose Trainingswoche.
Rund 25 Unternehmen und ein Dutzend gemeinnützige Organisationen beteiligen sich am Brückenschlag-Fest. Mit dabei sind die Kultur- und die Geschichtswerkstatt, der Liedermacher Werner Pfeifer, der dieses Mal nicht nur als Musiker, sondern auch als Investor in das Kulturprojekt Alte Fischhalle auftreten wird. Der Museumshafen ist ebenso am Start wie der Speicher am Kaufhauskanal mit kleinen musikalischen Darbietungen. Weitere Musikeinlagen kommen von der Akademie für Musik und Kultur, die an der Harburger Schloßstraße residiert.
Die Polizei Hamburg und das Deutsche Rote Kreuz stellen ihre Arbeit vor. Das DRK wird zudem ein Kinderprogramm anbieten. Und wer die Projekte nicht auf eigene Faust erkunden will, kann sich um 16.15 oder 18.15 Uhr einer Führung anschließen. Sie endet am Speicher am Kaufhauskanal an der Blohmstraße. Geschäftsführer Henry C. Brinker wird den Gästen das Kulturprojekt vorstellen.
Die Rösterei Fehling mit ihrem Kaffeebar-Container am gelben Mulch-Kran sowie Hornbachers und das Café Eistraum am Kanalplatz übernehmen die kulinarische Versorgung, ergänzt durch die Gastronomiebetriebe des Viertels. Auch an Bord des Eventschiffs „MS Koi“, das am Kanalplatz festmachen wird, sind Kleinigkeiten wie Brezel und Brötchen zu haben. Auf dem Mitteldeck des Schiffes werden sich die beteiligten Unternehmen präsentieren, im unteren Deck die Vereine.
Wenn um 14 Uhr die Drehbrücke feierlich eröffnet wird, so wird vor allem ihr Bauherr erleichtert sein: Dr. Björn-Axel Dose vom Hamburger Landesbetrieb Straßen, Brücken und Gewässer hat das Projekt geleitet und freute sich am Donnerstag auf das feierliche Ende der Arbeiten. Und auch Frank Baesel, der im Quartier Schloßinsel-Marina eine Wohnung mit Hafenblick erworben hat, kann den Brückenschlag kaum erwarten: „Ich bekomme jetzt endlich den direkten Zugang zu den Restaurants im Binnenhafen. Der Umweg über die Lotsebrücke und Blohmstraße ist unangenehm, vor allem auf dem Heimweg.“
Frank Baesel fühlt sich an seinem neuen Wohnort sehr wohl: „Gegenüber liegen der Yachthafen und die historischen Segler. Ich verbringe ziemlich viel Zeit damit, aus dem Fenster zu schauen.“