Salzhausen. Über Jahre hinweg war das Krankenhaus Salzhausen als einzige Klinik im Besitz einer Genossenschaft. Nun wird es Gesundheitszentrum.

Das Krankenhaus Salzhausen ist schon bald Geschichte. Der letzte Patient soll bis zum Freitag, 18. Dezember, aus der Klinik entlassen werden. Das zum Teil historische Gebäude der ehemaligen Klinik soll dann großflächig saniert und schließlich in ein ambulantes Gesundheitszentrum umgewandelt werden.

Über Jahre hinweg war das Krankenhaus Salzhausen bundesweit als einzige Klinik im Besitz einer Genossenschaft. Die dann insolvent gegangene Klinik Salzhausen sollte schon vor mehr als einem Jahr in private Hände gehen. Die Praxis-Management Gesellschaft Curagita aus Heidelberg hatte den Zuschlag bekommen. Die Süddeutschen wollten über den Standort in Salzhausen ihre Investitionen in ihre medizinischen Versorgungseinrichtungen steuern.

Doch die Gesellschaft sprang wieder ab, als bekannt wurde, dass die Übernahme im Falle des Trägerwechsels juristisch angreifbar werden könnte. Der Landes-Planungsausschuss für die Krankenhäuser ging davon aus, dass der Klinik Salzhausen im Falle der Übernahme die Aufnahme in den Krankenhausplan zu versagen sei. Das hätte bedeutet, dass Kassenpatienten in dem Krankenhaus nicht mehr hätten unterkommen können. Damit wäre das Haus aber nicht mehr zu halten gewesen. Daher zogen die Heidelberger die Notbremse und stiegen wieder aus.

Neuer Favorit auf die Übernahme des Krankenhauses war der Landkreis Harburg. Nach Informationen des Abendblattes hatte aber auch der Hamburger Klinikkonzern Asklepios zwischenzeitlich großes Interesse an einer Übernahme. Öffentlich bestätigt wurde dies danach aber nie. Das Innenministerium in Hannover stimmte letztlich aber dem Einstieg des Landkreises Harburg zu.

Die Klinik sollte nun von den beiden Häusern des Landkreises Harburg, den Krankenhäusern in Winsen und in Buchholz, übernommen werden. Das genossenschaftliche Krankenhaus Salzhausen war damit Geschichte. Die mehr als 1200 Genossen gingen bei dem vorgesehenen Insolvenzplan zudem komplett leer aus. Die Anteile waren nichts mehr wert.

Geplant war nun, die stationären Abteilungen des Krankenhauses Salzhausen Stück für Stück in die Krankenhäuser Winsen und Buchholz zu integrieren. Das gelang deutlich schneller als geplant: Eigentlich sollte die Chirurgie erst 2016 in die Klinik in Winsen integriert werden und die Salzhäuser Urologie erst 2017 in das Krankenhaus Buchholz übergehen. Doch beide Abteilungen wurden bereits jetzt vollständig in ihre neue Heimat umgesiedelt.

Auch die Innere Abteilung des Krankenhauses Salzhausen wurde bereits in die Klinik Winsen integriert. Der Kreis garantierte zudem, dass die Arbeitsplätze aller 120 Mitarbeiter aus Salzhausen in Winsen und Buchholz erhalten bleiben sollen.

Am 18. Dezember endet nun das 118-jährige Kapitel Krankenhaus Salzhausen. Gleichzeitig beginnt ein neues Kapitel. Thema ist die Umwandlung der ehemaligen Klinik in ein ambulantes Gesundheitszentrum.

Finanziert wird das von den Krankenhäusern Buchholz und Winsen. Norbert Böttcher, Geschäftsführer der beiden Krankenhäuser, zeigt sich bezüglich der Zukunft des ehemaligen Krankenhauses Salzhausen optimistisch: „Derzeit laufen intensive Gespräche über die Nachnutzung mit zahlreichen Interessenten“, sagt Böttcher. Auch das Beispiel der internistischen Praxis von Dr. Heike Schlobohm mache dabei Mut. Der ambulante Notdienst im Gebäude der ehemaligen Klinik ist dort bereits seit Jahren erfolgreich vertreten. Die Praxis wird auch während der Sanierung in vollem Umfang weitergeführt. Die Sanierungsarbeiten sollen demnächst beginnen.