Harburg. Bauinvestorund Bezirksverwaltung wollen in einem Gespräch nächste Planungsschritte für Neubauten und Nutzung alter Industriebauten abstimmen.
Kommenden Montag, 23. November, wollen sich der Investor des seit acht Jahren geplanten Bauprojekts EcoCity und sein Architekt mit Harburgs Bezirksamtsleiter Thomas Völsch und Baudezernent Jörg Heinrich Penner zu einem Abstimmungsgespräch treffen. Es geht um die Weiterentwicklung der zuletzt festgefahrenen Projektplanung. Die Planung war wegen Auflagen von Kulturbehörde/Denkmalschutz und Gesundheitsbehörde zum Stillstand gekommen.
Das Projekt EcoCity umfasst das Gelände der früheren New-York Hamburg Gummi-Waaren Compagnie (NYH) an Hannoversche Straße/Neuländer Straße/Nartenstraße. Wie berichtet sind die mehr als 100 Jahre alten Industriebauten durch die Gummiproduktion in ihrem Mauerwerk mit krebserregenden Nitrosaminen belastet.
Eine Nutzung der Gebäude, die Menschen gesundheitlich gefährden könnte, wird von der Gesundheitsbehörde deshalb ausgeschlossen. Hamburgs Denkmalschützer verlangen den Erhalt der kaum nutzbaren Gebäude. Harburgs Bezirksverwaltung spricht sich ebenfalls für ihren Erhalt aus und findet bei der Bezirkspolitik weitgehend Unterstützung.
Der Eigentümer und Bauinvestor hatte vor eineinhalb Jahren einen Abrissantrag gestellt. Der war vom Denkmalschutz abgelehnt worden. 13 Monate lang ist nun von Behörden und Bezirk über eine Kompromisslösung verhandelt worden
Wie die belasteten Industriebauten künftig genutzt werden können, ist dabei noch nicht entschieden. In der Behördenabstimmung soll die Entscheidung getroffen worden sein, dass ein Antrag des Investors, in den Gebäuden Lagerraum einzurichten, genehmigt werden würde.
Aber was wäre, wenn in der Raumluft der Lagerräume eine Nitrosaminbelastung festgestellt werden würde. Für die Belastung gibt es keine Grenzwerte. Allein der Nachweis von Nitrosaminen reicht als Überschreiten der Toleranzgrenze aus und könnte somit auch eine Lagerraumnutzung in Frage stellen. Auch darüber wird kommenden Montag voraussichtlich gesprochen.
Wegen der eingeschränkten Nutzungsmöglichkeiten von Altbauten und Grundstück ist dem Investor zum Ausgleich nun auch der Bau eines zweiten höhergeschossigen Hauses in Aussicht gestellt worden.
Baudezernent Jörg Heinrich Penner: Ich gehe davon aus, dass die Gebäude erhalten und als Lager genutzt werden und als Kompensation zur Verbesserung der Wirtschaftlichkeit des Gesamtprojekts zusätzlich zum bereits geplanten 65 Meter-Hochhaus ein weiteres 42 Meter-Hochhaus im Osten des Grundstücks ermöglicht wird.
Der Stadtplanungsausschuss hat diese zusätzliche Baumasse im Grundsatz akzeptiert. Kritisiert wurde aber der Standort direkt an der Hannoverschen Straße.“