Moorburg. „Steinzeittechnologie“in Moorburg: Hamburger Nabu-Aktivisten schließen sich durchreisenden Protest-Radlern aus Dänemark an.

Die dänische Klima-Initiative cooperide radelt derzeit von Kopenhagen bis zum UN-Weltklimagipfel in Paris, um entlang der etwa 1200 km langen Strecke auf den Klimawandel aufmerksam zu machen und wirksamen Klimaschutz zu fordern.

Am heutigen Mittwoch, 18. November schließt sich der Nabu in Hamburg dieser Initiative an. Anlass ist der vom 30. November bis 11. Dezember in Paris stattfindende Weltklimagipfel. Dort treffen aus 195 Mitgliedstaaten Staats- und Regierungschefs zusammen, um über den Nachfolgevertrag für das Kyoto-Protokoll zu verhandeln.

Benjamin Harders, Vorstandsmitglied des Nabu Hamburg, nimmt morgen an der Fahrrad-Demo teil. Er kommentiert die aktuellen Klimaschutzbemühungen und die Inbetriebnahme des Kohlekraftwerks Moorburg am Donnerstag dieser Woche so: „Der Klimawandel beeinträchtigt bereits heute unser Leben massiv.

Ein Wandel, vor dem wir aber nicht kapitulieren dürfen. Es gibt keine Alternativen zu regenerativen Energiequellen. Das Minimalziel muss ein weltweites Klimaschutzabkommen sein, das ab 2020 die Reduktion der CO2-Emission verbindlich festlegt, so dass die Erderwärmung auf unter zwei Grad beschränkt wird. Denn schon jetzt sind zwingend Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel notwendig.“

Dass am 19. November das Kohlekraftwerk Moorburg seinen Regelbetrieb aufnimmt, sei vor diesem Hintergrund völlig unzeitgemäß. Harders: „Ein Steinkohlekraftwerk ist und bleibt aus Klimaschutzsicht eine Steinzeittechnologie.

Neben großen Mengen an gesundheitsschädlichem Feinstaub und giftigen Schwermetallen werden zukünftig 8,5 Millionen Tonnen des Klimagifts Kohlendioxid zusätzlich in die Luft entweichen. Wer dieser veralteten Technologie etwas entgegensetzen möchte, sollte spätestens jetzt zu einem Ökostrom-Anbieter wechseln!“

Als Folge der Terroranschläge von Paris, ist davon auszugehen, dass viele Aktionen von Klimaschützern vor Ort nicht stattfinden werden. Deshalb möchte der Nabu schon im Vorfeld auf den bereits weltweit spürbaren Klimawandel aufmerksam machen und „demonstrieren für verbindliche, wirksame Neuregelungen als Ergebnis der COP21.“

Treffpunkt für die Klima-Fahrrad-Demonstration ist um 14.30 Uhr auf dem Bert-Kaempfert-Platz vor der Filiale Globetrotter Ausrüstung in Hamburg-Barmbek (U-/S-Bahn Barmbek. Die Fahrrad-Demo dauert von 15 bis 17 Uhr und endet in der Mönckebergstraße am Hauptbahnhof. „Alle Hamburger sind herzlich willkommen mit ihrem Fahrrad teilzunehmen“, sagt Nabu-Vorstandsmitglied Harders. HA