Hamburg. Siedlung für 3000 Flüchtlinge entsteht in Neugraben. Initiative positioniert sich gegen Fremdenhass. Sonntag friedliche Demo geplant.

Es ist die bisher größte Unterkunft für Flüchtlinge der Stadt, die der Hamburger Senat in Neugraben plant. Insgesamt 3000 Flüchtlinge sollen in der Siedlung am Aschenland leben, zusammengerechnet mit der Nachbarunterkunft sogar 4000 Menschen. Die dortige Bürgerinitiative befürchtet jedoch eine "Ghettoisierung" angesichts dieser hohen Zahlen und ruft zur nächsten Demonstration am Sonntag auf.

Laut NDR 90,3 hat Harburgs Bezirksamtsleiter Thomas Völsch bereits neue Gespräche mit der Bürgerinitiative angekündigt. Die geplante Folgeeinrichtung auf dem gut zehn Hektar großen Gelände am Aschenland ist schon seit Monaten Thema im Bezirksamt Harburg. Bereits im September sprach das Abendblatt mit dem Geschäftsführer des DRK Harburg, Harald Krüger, das die Folgeeinrichtung betreiben soll.

„Es werden etwa 100 Häuser in Holzbauweise mit jeweils vier Wohneinheiten sein“, sagt Harald Krüger damals. „Es wird ein richtiges kleines Dorf“, sagte Krüger über die entstehende Unterkunft, in der Kinderspielplätze, Gesundheitseinrichtungen und Kinderversorgung sowie Gebetsräume für verschiedene Religionsgemeinschaften geplant sind.

Auf der Facebook-Seite der Initiative fordern die Neugrabener eine Obergrenze für die Aufnahme von Flüchtlingen im Stadtteil. „Ohne Frage, Neugraben-Fischbek will helfen! Aber so schaffen wir das nicht“, heißt es in einem weiteren Post. Die Initiative kündigt für Sonntag eine friedliche und kreative Demonstration an und positionierte sich klar gegen jeglichen Fremdenhass: „Extremisten, NPD und Pegidaspinner bleiben lieber zu Hause“, heißt es.

In ihren Kernforderungen fordern die Neugrabener unter anderem eine gleichmäßige Verteilung der Folgeunterkünfte, um eine „Ghettoisierung“ zu verhindern.