Fischbek. Die Pläne für eine 500-Plätze-Unterkunft auf der “Hundewiese“ in Neugraben-Fischbek werden zurückgestellt, bleiben aber in der Schublade.

Die Wiese am Ende des Falkenbergswegs, vor Ort meist nur „Hundewiese“ genannt, wird nicht zum Standort einer Flüchtlingsunterkunft, teilt die Behörde für Soziales, Familie und Integration (BASFI) mit: „Wir verfolgen das nicht weiter, sondern haben die Fläche zurückgestellt“, sagt BASFI-Pressesprecher Marcel Schweitzer. Der unerwartet heftige Widerspruch aus der Bezirkspolitik habe dazu geführt, dass die Behörde ihre Entscheidung noch einmal überdacht habe. „Zusammen mit dem Flüchtlingsquar­­­­­tier Aschenland, der Erstaufnahme am Geutenswe­g und den bereits bestehenden oder im Bau befindlichen Unterbringungen leistet der Stadtteil Neugraben-Fischbek schon sehr viel für Flüchtlingsintegration.“

Silke Ottow
Silke Ottow © HA | Lars Hansen

Mit ihrer Entscheidung folgt die BASFI einer Forderung, welche die Harburger SPD in einer Presseerklärung gestellt hatte. Sie hatte verlangt, dass vor der Fischbeker Hundewiese erst alle anderen möglichen Standorte geprüft werden. Die Harburger CDU, kleiner Koalitionspartner der SPD in der Bezirksversammlung, war weiter gegangen und hatte am selben Tag einen bedingungslosen Verzicht auf die Fischbeker Fläche gefordert.

Dass die SPD überhaupt eine Presseerklärung zur Wiese herausbrachte, verbucht der CDU-Fraktionsvorsitzende Ralf-Dieter Fischer als politischen Verhandlungserfolg. Er habe, so sagt er, in der Koalition mit harten Bandagen gekämpft. SPD-Fraktionschef Jürgen Heimath winkt ab. „Wir hatten genügend eigene Gründe für die Presseerklärung.“

Die Zurückstellung bedeutet, dass die Pläne für die Unterkunft zwar vom Tisch sind, aber in der Schublade bleiben. Silke Ottow, Sprecherin der Anwohnerinitiative „Rettet den Waldfrieden“, verlangt eine endgültige Verzichtserklärung: „Zur Not gehen wir bis zur EU“, sagt sie.