Zweifler hatten schon geglaubt, sie würde den Harburger Binnenhafen nie erreichen. Jetzt aber ist die Drehbrücke doch noch eingetroffen.

Harburg. Es hatte ja schon etwas von Berliner Flughafen und Elbphilharmonie: Die Drehbrücke im Harburger Binnenhafen ist in Prestigeobjekt, bei dem die Kosten und der Zeitplan parallel aus dem Ruder gelaufen sind: Ursprünglich sollte die direkte Verbindung von der Schlossinsel zum Kanalplatz – nur 170 Meter neben der nächsten Brücke – bereits 2013 zur IBA fertig sein und gemeinsam mit der Schlossinsel-Marina ein Ensemble bilden.

Dann wurden die Pläne erst auf Eis gelegt, um kurz darauf mit einem Kostenaufschlag von 200 Prozent wiederbelebt zu werden. Im Herbst letzten Jahres wurde das Drehlager im Binnenhafen eingelassen, seitdem warteten die Harburger auf die Brücke. Im Frühjahr sollte sie kommen. Dann wurde die Montage auf das Binnenhafenfest-Wochenende Anfang Juni verschoben, fand – zur Freude der Festorganisatoren – dann aber doch nicht statt.

Den nächsten Termin im September musste man aufgrund eines Fehlers der Transportfirma platzen lassen: Die hatte zwei enge Autobahn-Baustellen nicht auf dem Plan und musste die Brückenteile auf dem Wasserweg anliefern. Am Donnerstag war der Leichter mit den schweren Bauteilen da – aber keine Lastverteilungsplatten für die Kranfüße. Erst am Sonnabend wurde die Brücke in einer vierstündigen Aktion eingehoben.