Harburg. Nach zehn Jahren geht es am bisherigen Standort Veritaskai nicht mehr in die Verlängerung. Oder?

Feierabend. Obwohl auch gestern noch die Sonne schien und das Thermometer bis 20 Grad kletterte, gab es für Gäste keinen Einlass mehr zum Veritas-Beachclub im Harburger Binnenhafen. Mit dem 30. September war die diesjährige Sommer- und damit auch die Beachclubsaison endgültig vorüber. Nach zehn Jahren geht es am bisherigen Standort, am Veritaskai, ab jetzt auch nie wieder in die Verlängerung. Einpacken ist deshalb angesagt, eine völlige Räumung des rund 6000 Quadratmeter großen Geländes, das der Stadt gehört und das an einen privaten Investor für den Bau eines Hotels verkauft werden soll. Der künftige Standort für den Beachclub, der sich seit seinen Anfängen im Jahr 2005 bei den Bewohnern des Hamburger Südens großer Beliebtheit erfreut, wird nur einen guten Steinwurf entfernt, schräg gegenüber, am Treidelweg liegen.

Auch dieses etwas mehr als halb so große Gelände gehört der Stadt. Harburgs Gastronom, Beachclubbetreiber und Festeveranstalter Heiko Hornbacher sagt, dass der Umzug vom Veritaskai zum Treidelweg leider nicht - wie erhofft – in einem Rutsch erfolgen kann. Hornbacher: „Es gibt für den neuen Standort noch einige Details zu klären. Auch muss das Gelände wegen der Baumängel im Untergrund der Kaimauer noch provisorisch gesichert werden, bevor in etwa fünf Jahren die Kaianlage am Treidelweg richtig saniert wird. Bis dahin werden wir dort als Mieter untergebracht sein. Aber die Vertragsvereinbarungen sind noch nicht unterschriftsreif. Das wird aber hoffentlich bald soweit sein. Es wäre wünschenwert, wenn wir noch in diesem Herbst das neue Beachclubgelände herrichten können. So lange müssen wir alles Material zwischenlagern. Das bisherige Gelände am Veritaskai müssen wir komplett geräumt und besenrein an die Stadt zurückgeben.“

Heiko Hornbachers Beachclubmanager Michael Knirsch hat einige Helfer um sich geschart, mit denen er jetzt den Rückbau und die Räumung des Geländes vornimmt. Knirsch: „Als wir den Beachclub 2005 aufgebaut hatten waren wir ganz klein angefangen, hatten gerade zwei Container, vier Kühlschränke und einen Grill. Heute haben wir ein 600 Quadratmeter großes Festzelt auf dem Gelände, mehrere Hütten und Bar-Stände, hölzerne Laufstege, Beach-Volleyballfelder eine komplett ausgestattete Küche und jede Menge Strandliegen und Gartenmobiliar. Und dann haben wir hier noch mehrere Lkw-Ladungen Sand. Bis wir alles zusammengepackt haben wird voraussichtlich ein Monat vergangen sein.“

Eigentlich hätte Hornbacher den Beachclub bereits vor einem Jahr zum Ende der Saison einpacken sollen. Weil sich die Verhandlungen um den Hotelbau allerdings hinzogen und eine bis dahin von der Stadt angebotene Ersatzfläche für den Beachclub am Kanalplatz keine Perspektive bot, harrte Hornbacher weiter am Veritaskai aus und hatte - wenn auch mit deutlicher Verzögerung - noch einmal Glück, dass ihm die Stadt für die diesjährige Saison noch einmal eine Genehmigung erteilte. Hornbacher: „Wir konnten aber nicht wie üblich am 1. Mai in die Saison starten sondern erst mit gut einmonatiger Verzögerung. Das hat bei uns leider zu erheblichen Einbußen im Beachclubgeschäft geführt. Wir wussten lange Zeit nicht, ob wir dieses Jahr überhaupt noch öffnen können. Viele Firmen hatten den Beachclub wieder für Veranstaltungen buchen wollen. Wir konnten im Frühjahr leider keine Reservierungen annehmen. Das passiert uns hoffentlich nicht wieder.“

Bei dem Gelände hinter der alten Treidelweg-Kaimauer ist Erdreich ausgespült. Dadurch ist das Gelände stellenweise abgesackt. Bevor es in fünf Jahren saniert wird, soll vorübergehend ein tragender Stahlrahmen für Sicherheit sorgen, und die Last des Beachclubs gleichmäßig auf die Fläche verteilen. Hornbacher: „Kommendes Jahr könnte der Start des neuen Beachclubs allerdings durch eine Vollsperrung im Bereich Veritaskai/Nartenstraße gestört sein. Dort sollte eigentlich bereits dieses Jahr die Klappbrücke über den Östlichen Bahnhofskanal umgebaut worden sein.“